Kostenlos abonnieren

Werden Sie regelmäßig per E-Mail über neue Ausgaben der campuls informiert. Sie können Ihr kostenloses Abo jederzeit einfach online über den Abmeldelink im Newsletter kündigen.

Weitere Infos zu Datenschutz & Widerrufsrecht finden Sie hier.

Suche nach Synergien: Die Nachhaltigkeit im Zentrum des 4. Institutekolloquiums

Das mittlerweile 4. Kolloquium der Forschungsinstitute ibp, ifm, inwa, iisys und iwe zeigte erneut eindrucksvoll die ganze Breite der Forschung an der Hochschule Hof. Das Kolloquium soll einmal jährlich gezielt den Austausch der Institute bei Projekten und Forschungsaktivitäten ermöglichen. So sollen Kooperationsmöglichkeiten aufgedeckt und wissenschaftliches Netzwerken an der Hochschule unterstützt werden.

Die Referenten der diesjährigen Veranstaltung (v.l.): Marc Lehmann (iisys), Lena Bächer (inwa),
Dr. Natascha Kuhl (ibp), Thomas Hühnel (ifm) und Oliver Stark (iwe); Bild: Hochschule Hof;

Einmal mehr waren im Vorfeld der Veranstaltung an allen Instituten Projektposter und damit kurze Beschreibungen der aktuell laufenden Forschungsaktivitäten eingereicht worden. Im Zuge eines Votings wurden dann die Vortragenden ausgewählt, welche im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit hatten, ihre Arbeiten vorzustellen. Als verbindendes Element aller Vorträge stellte sich dabei das große Thema der Nachhaltigkeit heraus.

Folgende Projekte wurden präsentiert:

  • ibp –  Dr. Natascha Kuhl: „BioSlide“:
    Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer 100% nachhaltigen Gleitfläche für den Anlagen- und Maschinenbau sowie für den Ski-, Snowboard- und Wassersportsektor. Bei der Verarbeitung sollen natürliche und biologisch abbaubare Kunststoffe und Additive wie Ruß, Mineralien und natürlich Wachse zum Einsatz kommen. Vor allem durch die Eigenschaft der biologischen Abbaubarkeit soll die Problematik der Umweltverschmutzung durch das bei Abrieb entstehende Mikroplastik bekämpft werden. Der Fokus der Produktentwicklung liegt dabei auf den Gleiteigenschaften, der Langzeitstabilität, einer hohen Nutzungsdauer sowie einer Hitzebeständigkeit von 80-120 Grad Celsius. Neben dem Institut für angewandte Biopolymerforschung befasst sich der Projektpartner Creative Plastic Solutions (CPS) GmbH mit dieser Thematik.  
  • ifm – Thomas Hühnel: „TERA X“:
    Thomas Hühnel befasst sich in seiner Arbeit am Campus Münchberg mit dem technischen Radialflechten von Massivholzstrukturen. Er möchte Massivholzgeflechte u.a. als fester Bestandteil von Architektur und Bauwesen zum Einsatz bringen. Um hier zu experimentieren, steht ihm eine große Radialflechtanlage in Münchberg zur Verfügung, in der maximal 48×4 Fäden um einen Kern herum verflochten werden können. Als besonders für das Flechten geeignetes Holz kommt dabei Weidenholz zum Einsatz, da es biegsam ist und schnell nachwächst.
  • inwa – Lena Bächer: „EduLirion“:
    Hierbei geht es um die Ernährung der Zukunft in Form von nachhaltiger Lebensmittelproduktion. Lena Bächer beschäftigt sich dabei mit dem erdlosen Anbau von Pflanzen im Bereich der Aeroponik. Dabei ernähren sich die Pflanzen lediglich durch nährstoffhaltiges Wasser, das den Pflanzenwurzeln in Form von Wassernebel zur Verfügung steht.  Entsprechende Forschungen laufen mit der Pflanze Steinklee. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde ein Public Science Ansatz gewählt, der u.a. auch Grundschulkinder in das Projekt einbezieht.
  • iisys – Marc Lehmann: „KLIPS“:
    Ziel des, vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Technologieprogramms „mFUND“ geförderten Projektes ist die Lokalisierung und Simulation von Hitzeinseln für eine innovative Stadt- und Verkehrsplanung. Dabei sollen heterogene Daten in einer KI-basierten Informationsplattform so gebündelt werden, dass die Entstehung von Hitzeinseln systematisch erfasst und mögliche bauliche und planerische Gegenmaßnahmen veranlasst werden können.
  • iwe – Oliver Stark: „Konzept einer energieautarken Hochschule Hof“:
    Oliver Stark beschäftigt sich mit der Frage, wie der Hofer Campus energieautark werden könnte. Angetrieben ist dieses Ansinnen nicht zuletzt durch diverse rechtliche Vorgaben von Land und Bund. So sollen Hochschulen und Universitäten bis 2040 klimaneutral sein. Die Erhebung der zunächst notwendigen Datenlage erweist sich dabei an der Hochschule Hof als nicht einfach. Auf dem Weg zur klimaneutralen Hochschule werden die Auswirkungen verschiedener Maßnahmen wie die Reduzierung des Energieverbrauchs der Hochschule um bis zu 30 % sowie der Einsatz von Photovoltaikmodulen an den Gebäuden bis hin zu mit Photovoltaik bestückten Überdachungen des Parkplatzes untersucht.
Ausrichter des von Dr. Andy Gradel moderierten Institutekolloquiums war in diesem Jahr das Institut für Wasserstoff- und Energietechnik (iwe); Bild: Hochschule Hof;

Im Anschluss an die Präsentationen folgte in einer gemütlichen Atmosphäre ein get-together mit Essen und Getränken im Foyer des Iisys. Das nächste Kolloquium findet 2024 unter Federführung des inwa statt.

Hintergrund Institutekolloquium:

Das Institutskolloquium der Hochschule Hof wurde 2020 erstmals durch das ibb initiiert. Bis 2020 gab es bis dato zum Zwecke des Austauschs zwischen den Instituten ein jährliches Institutsgrillen, zu dem alle Institute der Hochschule Hof zusammen kamen, um ein paar nette Stunden miteinander zu verbringen. Um zu verhindern, dass bei Forschungsprojekten alleine auf Kompetenzen des eigenen Forschungsinstitutes zurückgegriffen wird und um mögliche Synergien zu nutzen, wurde schließlich das heutige Institutekolloquium aus der Taufe gehoben.

Rainer Krauß

Weitere Themen