Rund sechzig Gäste und ein ausgebuchtes Studierenden-Café konnten die Junggastronome der Auszeit am 10. April bei der ersten Stadtvorlesung zum Thema „Bienendemokratie“ verzeichnen. „Wir freuen uns sehr, dass es gleich beim ersten Mal so gut angenommen worden ist“, zeigt sich Prof. Dr. Ing. Valentin Plenk, Initiator und Vizepräsident der Hochschule Hof, zufrieden. „Mit der Auszeit haben wir die perfekte Location mitten in der Stadt und das Thema „Bienendemokratie“ hat sich als Volltreffer erwiesen.“ Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, der Hofer Bürgerschaft Themen der Hochschule näher zu bringen.
Jürgen Heym, eigentlich Professor für Netzwerke und Netzwerktechnik, bietet seit vielen Jahren Kurse für praktische Imkerei an, die begeistert von den Studierenden angenommen werden. Aus privatem Interesse heraus hat er diese Kurse entwickelt, die auch dazu führten, dass die Hochschule Hof eigenen Honig hat. „Die Bienen spielen heute die Hauptrolle – nicht ich“, so Heym. Im Vortrag erläuterte er das Thema der Bienendemokratie, denn de facto hat die Bienenkönigin eher weniger zu sagen, die Arbeiterbienen entscheiden. Aktuell im April sei Schwarmzeit und da seien die Bienen unterwegs.
Bienenhonig mit 18 Prozent Wasseranteil perfekt
Gekonnt führte der Referent in die Finessen der Bienenwelt ein: Es ging um Wassergehalte im Honig („Mit 18 Prozent Wasseranteil ist er perfekt!“), Umzüge von Bienenköniginnen mit ihren Schwärmen und die perfekte Bienenbehausung („Sie mögen Behausungen bis maximal 40l“). Er erzählte von Forschern, die ihre Bienenstöcke auf kleinen Inseln ansiedeln, damit sie ungestört die Flugbewegungen der Bienen beobachten können. Dabei müssten dann schon mal 50.000 Bienen per Hand („Nagellack eignet sich gut zum Kennzeichnen.“) markiert werden. Üblicherweise würden diese Arbeiten Studierende übernehmen.
Damit Bienen nicht stechen: Sei langsam!
Als wichtigen Tipp gab er der Zuhörerschaft noch mit: „Bienen sehen nur schnelle Bewegungen, wenn man als Mensch schnelle Handbewegungen macht, stechen sie“, so Heym. Langsame Bewegungen hingegen nehmen sie nicht wahr, man solle sie mit der Hand einfach langsam wegschieben, dann hielten die Bienen die Hand für eine Wand und würden nicht stechen.
„Meine letzte Vorlesung habe ich vor vielen, vielen Jahren gehabt, schön mal wieder einem Professor zuzuhören“, so ein Teilnehmer. Ein anderer fand es sehr positiv, dass die Professoren mit ihren Vorträgen mitten in die Stadt kommen würden. Die Gästeschar saß an der Bar, auf den Sofas oder an Tischen und war bunt gemischt, auch altersmäßig. Sogar einige Imker hatten den Weg in die Auszeit gefunden. Die familiäre Atmosphäre sowie das Team des studentischen Cafés haben zum gelungenen Auftakt der städtischen Vorlesungsreihe beigetragen.
Nächste Stadtvorlesung zum Thema “Altersforschung”
Die Reihe der Stadtvorlesungen wird fortgesetzt, der nächste Termin ist der 8. Mai, wieder in der Auszeit und wieder ab 17.30 Uhr. Dieses Mal geht es um Altersforschung und es spricht Cynthia Sende, Professorin für Wirtschaftspsychologin an der Hochschule Hof. Menschen mit höheren kognitiven Fähigkeiten sind nicht nur im Bildungssystem, sondern auch im Beruf erfolgreicher. Sie leben seltener in Armut und können eher ein gesundes und langes Leben genießen. Aber ist hohe Intelligenz immer von Vorteil oder kann man auch „zu intelligent“ sein? Noch stärker als unsere Persönlichkeit wird die Intelligenz von unseren Genen beeinflusst. Dennoch sind wir der Biologie nicht hilflos ausgeliefert. Was können wir tun, um in Kindheit und Jugend bestmöglich unsere Geisteskraft zu entfalten? Welche Möglichkeiten haben wir, den Abbau unserer geistigen Leistungsfähigkeit im Alter zu verlangsamen? Diesen Fragen geht sie im Vortrag nach.
Die Anmeldung zur Stadtvorlesung Altersforschung ist ab sofort hier möglich…