Prof. Dr. Matthias Drossel, der Studiengangleiter des Masterstudiengangs Cross Cultural Nursing Practice, war vor Kurzem auf einer viertägigen Reise durch Tunesien gemeinsam mit Michael Weiß-Gehring und Saif Abdellatif von Flegisto, die internationalen Pflegekräften bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten in Oberfranken helfen und Experten für den Raum Tunesien sind. Ziel der Reise war es, einerseits Kooperationen in Forschung und Lehre zu schließen, andererseits auch die Kompetenzen der internationalen Pflegekräfte, in diesem Fall aus Tunesien, genau zu analysieren.
“Herr Weiss-Gehring, Geschäftsführer von Flegisto, unterstützt von Beginn an unser Cross Cultural Nursing Practice M.Sc.-Vorhaben und auch die Kompetenzanalyse”, erklärt Prof. Dr. Matthias Drossel. Den Studiengang CCNP kann man innerhalb von vier Semestern in Präsenz am Standort Hof studieren.
Die Reise ging von der algerischen Grenze bis nach Sousse zum Institut Supérieur des Sciences Infirmières du Kef der Université EL AMED und dem Institut Supérieur Privé des Sciences Infirmières de Sousse. Die Schwerpunkte der Reise lagen auf Gastvorlesungen sowie in Gesprächen über eine engere Kooperation in den Bereichen Lehre, Mobilität und Forschung. Zudem wurden die Kompetenzen – das heißt, welche Fähigkeiten und Wissen internationale Pflegende dort mit sich bringen – geprüft.
Deutschland ist mit Doppeleffekten in der Demografie konfrontiert. Einerseits gibt es mehr ältere Menschen und die Wahrscheinlichkeit eines Pflegebedarfs steigt. Andererseits gibt es zu wenig Geburten und folglich zu wenig Potenzial für Auszubildende. Weiter wird im Pflegestudiums-Stärkungsgesetz und im Pflegekompetenz-Stärkungsgesetz genau der Weg eingeschlagen, der in vielen Ländern längst normal ist: Es braucht alle Qualifikationsstufen in der Pflege, also auch den akademischen Weg. Tunesische Pflegekräfte bieten hier mit ihrem Bachelorabschluss und den Kompetenzen perfekte Anknüpfungspunkte.
Prof. Dr. Matthias Drossel, Studiengangleiter CCNP
So könne man einen kleinen Beitrag zum Fachkräftemangel leisten. Bis 2032 verschärfe dieser sich voraussichtlich auf mindestens 500.000 fehlende Pflegekräfte. “Die Integration tunesischer Fachkräfte kann mit dem richtigen Konzept und Ansatz gelingen!”, ergänzt er.
Digitale Hilfsmittel im Gesundheitswesen
Prof. Dr. Drossel und sein Team erlangten während der Reise durch Tunesien nicht nur Einblicke in die vielfältigen Aspekte des Gesundheitssystems dort, sondern hielten auch selbst interessante Gastvorträge über Virtual Reality (VR) und Simulationen im Gesundheitswesen. Mit diesen Technologien werden in der Pflegeausbildung und -praxis neue Chancen geschaffen. Virtual Reality und immersive Technologien können als effektives Instrument zur Simulation realitätsnaher Szenarien eingesetzt werden. Prozesse und Abläufe komplexer Situationen werden so eingeübt, damit kritische Entscheidungen leichter getroffen werden können.
Verbunden ist dies mit Lernfreude und Edutainment.
Daniel Gläßel, Studierender
Die Zusammenarbeit mit STELLDIRVOR ermöglichte dies – vielen Dank an Theda Ockenga und ihr Team.