Üblicherweise stehen bei uns die Menschen im Mittelpunkt des Geschehens. Aber es gibt auch wichtige Unterstützer, die den Mitarbeitenden oder den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit zur Hand gehen: Die Maschinen an der Hochschule Hof.
Bislang sind sie nicht zu Wort gekommen. Das wollen wir ab dem heutigen Tage ändern. Denn: Eigentlich sind sie ganz schön lebendig und wenn sie aus ihrem Leben bei uns auf dem Campus erzählen, wird es mitunter auch recht lustig. Man kann sagen, dass sie einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen an unserer Hochschule haben. In lockerer Reihe werden wir deswegen aus den verschiedenen Bereichen und Abteilungen Maschinen an dieser Stelle zu Wort kommen lassen. Mit anderen Worten: Unser „Fancy Lab-Stuff“ darf auch mal was sagen!
Wir starten unsere Serie mit einem maschinellen Neuzuzug im MakerSpace, der von René Göhring an die Hochschule Hof geholt wurde…
Wer bist Du? Stell Dich uns bitte einmal kurz vor...
“Hallo und guten Tag zusammen! Mein Name ist Agilista 3200 und ich gehöre zur Familie der 3D-Drucker. Genauer gesagt zur Familie von Keyence. Ich bin noch recht jung und erst seit einem Jahr in Hof bei René Göhring hier im Makerspace. Meine Freunde – und dazu zähle ich auch René – nennen mich Optimus Prime, den kennt Ihr wahrscheinlich aus den Transformer-Filmen. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.”
Optimus, ich hoffe, ich darf Dich auch so nennen, was ist Deine Aufgabe? Was kannst Du besonders gut?
“Gerne darfst Du mich Optimus nennen. Meine Aufgabe und auch gleichzeitig mein größtes Talent ist die Erstellung von sehr hoch aufgelösten Bauteilen aus Flüssigharz oder bei Bedarf aus flüssigem Silikon. Aktuell beschäftige ich mich mit Modellen von Geckos, das seht Ihr auch auf dem Foto.”
Wie geht René mit Dir um?
“Ich fühlte mich vom ersten Tag an sehr wohl. Ich werde sehr gut gepflegt und auch behandelt. Besonders gut gefällt mir mein neuer Name, den ich ja erst in Hof bekam. Natürlich musste sich René auch erst an mich gewöhnen, ich habe da schon meine eigenen Vorstellungen. Zum Beispiel frage ich jedes Mal ganz explizit nach, ob mein Bauraum auch wirklich frei ist, wenn ein neuer Auftrag beginnt – Sicherheit geht mir über alles.”
Was machen die Studierenden mit Dir?
“Sie lassen mich für sich arbeiten und sind immer total beeindruckt, wie schnell und in welcher Qualität ich Bauteile generiere oder drucke. Im Moment arbeite ich da für einen großen Konzern, aber darüber darf ich nicht sprechen, das ist streng geheim.”
Besser wäre es, wenn …..
“… ich noch jemanden aus der Familie neben mir hätte. Wir haben viel Arbeit, es wäre schon gut, noch einen Bruder oder eine Schwester hier zu haben.”
Wie war das, als Du zum ersten Mal hier in Hof im Einsatz warst? An was erinnerst Du Dich?
“Das erste Teil war ein Probedruck vom Keyence-Techniker, der mich hier in Hof in Betrieb genommen hat. War nicht so spannend, da muss man einfach durch. Das erste Bauteil für Hof war dann besser: Wir haben eine weitere Figur des Hofer Wärschtlamo erstellt, das war wirklich ein gelungenes erstes Projekt hier im MakerSpace. Die Figur ist ganz durchsichtig, sieht fast wie Glas aus und wenn man eine Lichtquelle dahinter stellt, sieht es wirklich schick aus. René will sie auch noch polieren, mal sehen, wann er das endlich macht.”
Bist Du an Deinem neuen Einsatzort glücklich? Streng genommen ist das ja ein Käfig hier in der Maschinenhalle.
“Nun, ehrlich gesagt hatte ich diesbezüglich am Anfang echt Bedenken, aber René war so feinfühlig und stellte mich mit dem Rücken zum Gitter, sodass ich freie Sicht in den Raum und auch nach draußen habe. An dieser Stelle vielen Dank an René. Aber ich verstehe auch, dass der Käfig seinen Sinn hat, da bin ich mit den ganzen anderen Maschinen und dem Material auch geschützter, insofern ok.”
Wo sind Deine Brüder und Schwestern gelandet?
“Wir sind weltweit im Einsatz, in der freien Wirtschaft für Prototypen, als Lohnfertiger und auch an anderen Hochschulen. Da sind aber nicht so viele von uns, da hatte ich echt Glück, dass ich da eine Ausnahme bin: ich muss sagen, die Tage mit den jungen Leuten hier sind sehr abwechslungsreich.”
Neben Dir steht der BigRep, das bedeutet ……
“… mir sehr viel: auf Augenhöhe mit so einem Großformatdrucker, das hat nicht jeder, wir verstehen uns auch richtig gut…”
Du hast zwar keine Augen, trotzdem …..
“… sehe ich eine sehr schöne Zukunft vor mir.”
Wie lange wirst Du voraussichtlich im Makerspace bleiben?
“Solange René an meiner Seite ist, bleibe ich auf jeden Fall auch….”
Vielen Dank für das Gespräch!