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Tüfteln wie MacGyver: Studierende bauen “Bootsähnliche Gefährte“ im MakerSpace

Zugegeben, auf dem Höhepunkt seiner TV-Karriere waren die Hofer Studierenden, die kürzlich am MacGyver-Projekt im Studiengang Ingenieurwissenschaften teilgenommen haben, noch gar nicht geboren. Aber der Mythos des Aktionhelden Angus MacGyver wirkt nach. MacGyver war eine von 1985 bis 1992 produzierte Fernsehserie. Der Protagonist Richard Dean Anderson alias MacGyver ist eine Mischung aus Geheimagent und Helfer in der Not. Sein Markenzeichen ist der praktische Einsatz von Alltagsgegenständen wie etwa Taschenmesser, Kaugummi oder Klebeband und das Nutzen von naturwissenschaftlichen Grundgesetzen, um seine kniffligen Aufträge zu lösen. Das Wort MacGyver steht seither als Synonym für einen cleveren Erfinder.  

Beim MacGyver-Projekt steht das praktische Experimentieren und Ausprobieren im Vordergrund.
Ziel des Wettbewerbs ist es, in einer vorgegebenen Zeit und mit vorhandenen Mitteln eine
originelle Lösung für eine bestimmte Aufgabe zu finden. Bild: Hochschule Hof;

Ganz im Sinne des findigen TV-Helden haben die Studierenden des neu aufgesetzten Studiengangs Ingenieurwissenschaften kürzlich am MacGyver-Projekt im Makerspace teilgenommen. Ziel ist es dabei, in einer vorgegebenen Zeit und mit vorhandenen Mitteln eine originelle Lösung für eine bestimmte Aufgabe zu finden – in diesem Fall: der Bau eines Bootes oder eines bootsähnlichen Gefährts, dass sich aus eigener Kraft fortbewegt. Die Studierenden haben einen Tag Zeit und arbeiten dabei in Teams zusammen. Als Hilfsmittel sind nur vorgegebene Materialien erlaubt. „Google ist in dieser Zeit deaktiviert“, sagt René Göhring scherzhaft. Göhring leitet den Makerspace an der Hochschule Hof und betreut die Teams während des Wettbewerbs. „Uns geht es darum, dass die Studierenden ihre eigene Kreativität entfalten, auf ihre Erfahrung und Fähigkeiten zurückgreifen und das Potential im Team nutzen, und nicht gleich nach einer Lösung im Internet suchen.“ Die Ergebnisse werden am Ende präsentiert und in einem Wasserkanal getestet. Das Team, das in den Kategorien Teamarbeit, Design, Geschwindigkeit und zurückgelegte Strecke am besten abschneidet, gewinnt. 

Das MacGyver-Projekt spricht verschiedene Fähigkeiten und Fachbereich an, etwa Maschinenbau, aber auch Werkstofftechnik, Projektmanagement oder das Arbeiten im Team.”

Tilmann Händel, Student der Ingenieurwissenschaften
Im Wintersemester 22/23 war der Bau eines Bootes oder eines bootsähnlichen Gefährts, das
sich aus eigener Kraft fortbewegt, die zu lösende Aufgabe. Die Studierenden haben einen
Tag Zeit und arbeiten dabei in Teams zusammen. Als Hilfsmittel sind nur vorgegebene
Materialien erlaubt. Bild: Hochschule Hof;

Auch Studienkollegin Madeleine Dehmel findet das Projekt und das generelle Angebot im Makerspace super:

Praktische Erfahrung zu sammeln ist unheimlich wertvoll. Es ist toll, dass wir Zugang zu den Maschinen haben und die Materialien und Geräte wie den 3D-Drucker oder den Lasercutter nutzen und hier im MakerSpace auch an unseren eigenen Projekten arbeiten können.”

Madeleine Dehmel, Studentin der Ingenieurwissenschaften

Das MacGyver-Projekt fand in dieser Form zum ersten Mal statt und ist eines von insgesamt 10 Angeboten im Modul ING-Praxis, aus denen die Studierenden drei Bausteine wählen können.

Das Experimentieren und Ausprobieren stehen hier im Vordergrund.”

Prof. Dr.-Ing. Anke Müller, Dekanin

Prof. Dr.-Ing. Anke Müller ist Dekanin und Professorin für Fertigungsverfahren an der Hochschule Hof. Sie war bei der Neukonzeption des Studiengangs Ingenieurwissenschaften federführend und ist auch Ideengeberin für das MacGyver-Projekt. 

Prof. Dr.-Ing. Anke Müller; Bild: Hochschule Hof;

Sie ergänzt: „Die Praxisangebote sind Teil der Orientierungsphase im ersten und zweiten Semester. Hier erhalten die Studierenden in verschiedenen Bausteinen einen praxis- und anwendungsbezogenen Einblick in die Ingenieurwissenschaften und haben auch die Chance, ihre eigenen Neigungen und Interessen besser zu erkennen. Das ist eine gute Grundlage, um sich im dritten Semester für eine der fünf möglichen Studienrichtungen zu entscheiden.“

Die Ergebnisse werden in einem eigens dafür entwickelten Wasserkanal getestet. Das
Team, das in den Kategorien Teamarbeit, Design, Geschwindigkeit und zurückgelegte
Strecke am besten abschneidet, gewinnt den Wettbewerb. René Göhring, der Leiter des
MakerSpace, betreut die Teams.  Bild: Hochschule Hof; 


Jörg Raithel

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