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Hochschule Hof qualifiziert Flüchtlinge und Migranten für die Wasserwirtschaft

An der Hochschule Hof startete Anfang April eine neuartige Weiterbildungsmaßnahme: Insgesamt 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich erstmals zusammen, um sich in Kursmodulen für Aufgaben in der Bayerischen Wasserwirtschaft weiterqualifizieren zu lassen. Der 15wöchige Lehrgang wendet sich dabei gezielt an Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund, die aktuell Bürgergeld beziehen. Der Kurs in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. soll nach Abschluss schon bald wiederholt werden.

Insgesamt 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren derzeit die Weiterbildung für eine Tätigkeit innerhalb der Wasserwirtschaft. Der Kurs soll danach ein weiteres Mal stattfinden.
Bild: Hochschule Hof;

Auch müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer technisch ausgebildet oder zumindest vorausgebildet sein und dies entsprechend nachweisen:

Ein Abschluss als Techniker bzw. Ingenieur mit Bachelor oder Masterabschluss oder eine vergleichbare Ausbildung außerhalb der EU mit anerkanntem Abschluss wurde jeweils im Vorfeld geprüft. Auch ein Integrationskurs und die Fähigkeit, sich in einem kleinen Gespräch auf Deutsch verständigen zu können, musste unter Beweis gestellt werden.”

Prof. Günter Müller-Czygan, Leiter des Instituts für nachhaltige Wassersysteme (inwa)

Und weiter: „Kenntnisse in MS-Office und Computerkenntnisse sind ebenfalls willkommen, da der Unterricht online stattfindet.“ Schließlich musste auch noch die Zustimmung des zuständigen Jobcenters für die Teilnahme eingeholt werden.

Direkte Kontakte in die Branche

Der 15wöchige Kurs „Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft (ITTQ)“ bereitet ganz praktisch auf einen Quereinstieg in planerische Tätigkeiten der Wasserwirtschaft vor. Unterstützt durch Unternehmen, Planungsorganisationen, Kommunen und andere Organisationen der Wasserwirtschaft erhalten die Interessierten Grundlagenkenntnisse der Siedlungswasserwirtschaft, die durch spätere „Trainings-on-the-job“ in Unternehmen vertieft werden sollen. Die Partnerorganisationen übernehmen dabei sowohl aktiv einzelne Lernmodule als auch die Betreuung von Fachpraktika. „Dadurch lernen die Teilnehmenden persönlich erste Betriebe kennen und bekommen auch die Möglichkeit sich zu bewerben“, so Michael Schmidt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. „Die Vermittlung neuester Digitaltechnologien als auch Kenntnisse aktueller Simulationssoftware wird gelehrt und angewendet“, ergänzt Projektmitarbeiterin Viktoriya Tarasyuk.

Internationale Ausrichtung

Die für den Kurs erforderliche technische Ausrüstung wird durch die Hochschule Hof auf Wunsch gestellt. Um sich das notwendige technische Praxiswissen online anzueignen, werden virtuelle Labore genutzt, wie z. B. LABSTER, eine virtuelle Kläranlage, die unter Beteiligung von Studenten auf der Online-Spieleplattform Roblox entwickelt wurde. Um die Lerninhalte auch der Internationalität des Kurses anzupassen, stehen den Teilnehmenden Übersetzungen der Präsentationsfolien in den Sprachen Ukrainisch, Arabisch, Türkisch und Englisch zur Verfügung. Allerdings sind auch deutsche Sprachmodule, welche sich mit den Fachbegrifflichkeiten der Wasserwirtschaft beschäftigen, Teil der Weiterbildung. Die 15 Lehrwochen finden zu 15 Prozent in Präsenz, zu 85 Prozent online statt, wobei täglich acht Unterrichtsstunden stattfinden. „Wir bieten damit eine spezielle und hochqualifizierte Weiterbildung, die auch helfen soll, dem auch in der Wasserwirtschaft einsetzenden Fachkräftemangel zu begegnen“, so Prof. Müller-Czygan abschließend.

Förderung

Für Teilnehmer der Zielgruppe ist der Kurs kostenfrei. Gefördert wird der Zertifikatslehrgang durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) in Bayern. Weitere Informationen sind unter  ITTQ@hof-university.de erhältlich.

Rainer Krauß

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