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Projekt I2P2 verbindet Hochschule Hof mit sechs Ländern auf drei Kontinenten

In Zusammenarbeit mit sechs internationalen Partnerhochschulen in Finnland, Italien, Kasachstan, Mexiko und den USA entwickelt die Hochschule Hof gemeinsame Lehrveranstaltungen und Projekte. Das Besondere daran: Alle Module sind interdisziplinär ausgerichtet und für Studierende aller Fachrichtungen und Fakultäten geöffnet. Die dabei erzielten Studienleistungen können in nahezu allen Bachelorstudiengängen angerechnet werden.

Ein Teilprojekt des I2P2 -Programmes fand in Brescia/Italien statt; Bild: Hochschule Hof;

Das vorrangige Ziel des Projektes I2P2 ist klar definiert: Durch gemeinsames, interkulturelles und interdisziplinäres Lernen in Vorlesungen und Praxisprojekten werden Studierende optimal auf die Arbeit in einer multikulturellen und vernetzten Welt vorbereitet. In international gemischten Teams lernen und arbeiten Studierende gemeinsam an praxisrelevanten Fragestellungen.

Neben der Kommunikation und der Zusammenarbeit in virtuellen Lernumgebungen sorgen besonders integrierte Exkursionen zwischen den beteiligten Partnern für einen vertieften Austausch zwischen den Studierenden.”

Prof. Dr.-Ing. Anke Müller, Teilprojektleitung

Für die Teilnahme an Exkursionen können die Studierenden Förderungen für Reise- und Aufenthaltskosten erhalten. Möglich macht dies die Förderung des Programms durch den Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Programminitiative „HAW.International.“.

Mehrwert für Studierende

Durch I2P2 bieten sich für Studierende neue Möglichkeiten Auslandserfahrung zu sammeln, ohne ein ganzes Auslandssemester oder –praktikum absolvieren zu müssen.

Neben unbezahlbaren Erlebnissen und internationalen Freundschaften bieten sich darüber hinaus einmalige Möglichkeiten, um Kontakte für spätere Praktika oder den Berufseinstieg zu knüpfen. Die Teilnahme an den I2P2 -Modulen ist ideal für alle Studierenden, die ihre digitalen, fremdsprachlichen, interkulturellen und fachlichen Kompetenzen erweitern möchten.”

Tina Wiegand, Projektkoordination

Das Programm gliedert sich dabei in mehrere Teilmodule, von denen bereits zwei stattfanden bzw. stattfinden.

I2P2 Teilprojekt „Product Development“ in Brescia / Italien

Die schnelle Entwicklung guter und nachhaltiger Produkte vor dem Hintergrund immer schneller werdender Produktentwicklungszyklen stand im April und Mai im Fokus. Unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Anke Müller, Dekanin der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Dr. Mirko Rennert vom Institut für angewandte Biopolymerforschung (ibp) reisten zunächst fünf Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen zur Universität Brescia in die Lombardei/Italien. Prof. Dr.-Ing. Anke Müller erklärt den Ansatz der dort zu leistenden Aufgaben: „War früher die Produktentwicklung stark durch Konstruktion und Standards geprägt, erfordern immer kürzer werdende Produktentwicklungszyklen eine hohe Dynamik. Die in Deutschland entwickelte und stark durch das Ingenieurwesen geprägte Methode der Produktentwicklung nach VDI 2221 erfährt im Zuge der Globalisierung und Internationalisierung zunehmend eine Veränderung durch moderne und agilere Methoden wie bspw. das Design Thinking für den Prozessschritt des Prototypings. Dies gilt es bei der Ausbildung internationaler Fachkräfte immer stärker zu berücksichtigen.“

Einige Impressionen…

Bei einem kooperativen Lernmodul des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Hof mit dem Fachbereich Industrial Engineering/Material Science der University of Brescia kamen deutsche und italienische Studierende zusammen. Vor Ort wurden die Studierenden in gemischte Gruppen eingeteilt, Aufgaben besprochen und die ersten 3 Phasen des „Design Thinkings“ durchgeführt. Jedes Team hatte dabei eine andere Vorgabe, um ein spezifisches innovatives und nachhaltiges Produkt zu entwickeln. Begleitet wurde die Arbeit durch Workshops und Coachings der Modulverantwortlichen sowie gemeinsame Teambuilding- und Freizeitaktivitäten. Nach Rückkehr aus Brescia arbeiteten die Gruppen über virtuelle Kanäle in selbstorganisierter Weise weiter an den gemeinsamen Produktenwicklungen. Ab Ende Mai erfolgte dann der Projektabschluss in Hof, zu dem 6 Master-Studierende der University of Brescia zusammen mit Prof. Stefano Pandini (gemeinsam mit Prof. Silvia Agnelli verantwortlich für das Modul von italienischer Seite) nach Hof anreisten. Hier konnten die Gruppen gemeinsam an der Fertigstellung ihrer Produktentwicklungen und ihrer Prototypen, u.a. im Makerspace arbeiten. Am 2. Juni mussten die Gruppen schließlich ihre Ergebnisse in den Räumen des Digitalen Gründerzentrums Einstein1 gegenseitig vorstellen und ihre Prototypen demonstrieren. Begleitet wurde die Woche durch gemeinsame Freizeitaktivitäten in und um Hof, was im Wesentlichen durch die Studierenden selbst organisiert und gestaltet wurde. Die beteiligten Studierenden erhielten Förderungen im Rahmen des Programms I2P2 für Reise- und Aufenthaltskosten.

I2P2 Teilprojekt „Business case competition” in Philadelphia / USA

Ein weiteres Modul des I2P2-Projektes wurde im Juni zwischen der Hochschule Hof und der Penn State University in Abington (USA) umgesetzt. Unter Leitung von Prof. Dr. Maximilian Walter und Tina Wiegand von der Hochschule Hof und Prof. Dr. Tom Stone und Prof. Joe Oaks von der Penn State University konnten insgesamt 20 Studierende beider Hochschulen, davon 10 aus unterschiedlichen Studiengängen der Fakultät Wirtschaft der Hochschule Hof, ihr erlerntes Wissen zur Lösung realer Projekte und Fragestellungen von Firmen anwenden.

 Das Programm kooperiert hier mit dem Unternehmenspartner NETZSCH Premier Technologies, LLC. in Exton, einer Tochterfirma der Erich NETZSCH GmbH & Co. Holding KG in Selb.

Am ersten Tag trafen sich die Studierenden beider Hochschulen und wurden in gemischte Gruppen eingeteilt. Gemeinsam ging es dann zum Unternehmenspartner in Exton, in der Nähe von Philadelphia, wo die Studierenden Einblicke in die Produkte und Prozesse des Unternehmens erhielten. Anschließend wurde die Aufgabenstellung für die Studierendengruppen vorgestellt, wobei es um nicht weniger ging, als die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung einer wachsenden Weltbevölkerung. Probleme in der Lieferkette und der Klimawandel werden die Kosten für herkömmliche Eiweißprodukte wie Fleisch und Fisch künftig immer weiter in die Höhe treiben. Die Studierenden haben sich deshalb mit dem Markt der “alternativen Proteine” beschäftigt und Konzepte erarbeitet, um Netzsch in der Entscheidungsfindung, in diesen Markt einzutreten, zu unterstützen. Sie legten Strategien für die Markteinführung vor und präsentierten Ideen um neue Geschäfte auf diesem aufstrebenden Markt zu generieren.

Einige Impressionen…

An den darauffolgenden Tagen arbeiteten die Studierenden in selbstorganisierten Teams in der Universität und wurden dabei durch Coachings und regelmäßige Reviews von den Modulverantwortlichen begleitet. Beim Projektabschluss am 10. Juni fanden die Abschlusspräsentationen der einzelnen Teams vor der Unternehmensleitung von NETZSCH Premier Technologies, LLC in den Räumlichkeiten des Microsoft Technology Center Philadelphia statt. Die Teams stellten in jeweils 30-minütigen Präsentationen ihre Ergebnisse vor. Die Unternehmensvertreter vergaben anschließend Preise u.a. für das Team mit der besten Lösung, die kreativsten Ideen oder für das beste Teamwork. Die Gewinnerteams erhielten zudem das Angebot Praktika im Unternehmen zu absolvieren.

Die Studierenden wurden im Rahmen des Moduls optimal auf spätere berufliche Herausforderungen vorbereitet, in dem sie mit ihnen unbekannten Personen in international und interdisziplinär gemischten Teams an der Lösung konkreter praktischer Fragestellungen arbeiten mussten. Durch die Beteiligung des Unternehmenspartners erhielten sie zudem Einblicke in reale unternehmerische Prozesse und Abläufe.”

Prof. Maximilian Walter, Fakultät Wirtschaft der Hochschule Hof

Das Modul ist ein Wahlmodul der Fakultät Wirtschaft und kann von allen Studierenden – auch anderer Fakultäten – belegt und im Rahmen ihres jeweiligen Studiengangs angerechnet werden. „Das I2P2-Projekt war für alle Beteiligten ein voller Erfolg und die Zusammenarbeit soll im Rahmen weitere Fallstudien und gemeinsamer Lehrveranstaltungen weiter ausgebaut werden“, so Projektkoordinatorin Tina Wiegand abschließend.

Gefördert durch:


Tina Wiegand
Rainer Krauß

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