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“Als Fan des deutschen Fußballs wollte ich immer nach Deutschland kommen!“

Rund 15% der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Hof sind internationaler Herkunft. Einige von ihnen sind sogar schon seit dem Studium hier und bleiben manchmal auch deutlich länger – nämlich meist dann, wenn sie eine Arbeitsstelle finden. Dazu sprechen wir mit Gowtham Buvalli Chikkathammaiah aus Indien und möchten von ihm wissen, was ihn vor einigen Jahren nach Hof gebracht hat und wie er hier angekommen ist. Er ist Informatiker und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Informationssysteme in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. René Peinl.

Gowtham Buvalli Chikkathammaiah, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am iisys,
berichtet über sein Ankommen in Deutschland; Bild: privat;

Was hat Sie auf die Idee gebracht, zum Studium nach Deutschland zu gehen?

„Es gibt ein Sprichwort, von dem ich mich inspirieren ließ: Anfangen ist leicht, Durchhalten ist eine Kunst. Als Fan der deutschen Fußballmannschaft wollte ich schon immer nach Deutschland gehen. Durch mein Studium wollte ich sehen, ob ich hier meinen neuen Lebensmittelpunkt aufbauen kann. Als ich mir die Studiengänge ansah, sprachen mich verschiedene Fächerkombinationen in Oberfranken an, ich entschied mich für den Masterstudiengang “Angewandte Forschung in der Informatik” mit dem Schwerpunkt Computer Vision und Machine Learning an der Hochschule Hof.“

Wie sind Sie gestartet?

„Einzigartig für mich war, dass ich als einziger Student in meinem Semester in Hof – und  dank Corona – einen sehr “intensiven” Kontakt zu den Professoren, insbesondere zu Prof. René Peinl, hatte. Er war nicht nur ein guter Akademiker, sondern vermittelte auch die Feinheiten des deutschen Lebens, indem er ein Mentor war und auch die kulturellen Unterschiede zwischen Indien und Deutschland überbrückte.“

Haben Sie schon im Studium gearbeitet?

„Während meines Studiums arbeitete ich als studentische Hilfskraft am iisys, was mir half, das Forschungsinstitut besser kennen zu lernen. Ich habe die Grundlagen der deutschen Sprache gelernt und einige neue kulturelle Erfahrungen gemacht: Einige Arbeitsweisen und den Umgang der Deutschen mit Zeit, Bescheidenheit, Geradlinigkeit und so weiter verstehe ich heute viel besser als am Anfang.“

Gab es noch andere Stationen in Deutschland für Sie?

„Ja, es gab ein neunmonatiges Praktikum in einem deutschen IT-Unternehmen, das sich genau mit meinen Forschungsthemen beschäftigte. Gut gerüstet habe ich dann im Oktober 2021 eine Vollzeitstelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am iisys angetreten, wo ich an den Projekten INTEUM und DAMMIT arbeite.“

Was gefällt Ihnen besonders hier auf dem Campus der Hochschule?

„Von meinem Bürofenster aus blicke ich gerne auf die Felder und Wälder, die hinter der Hochschule beginnen.

Da ich aus Bengaluru – der IT-Hauptstadt Indiens – stamme, berührt es mich sehr, dass ich nun den Wechsel der Jahreszeiten aus nächster Nähe miterleben darf. Das Gefühl der Glückseligkeit dabei ist surreal.”

Gowtham Buvalli Chikkathammaiah

Außerdem habe ich am 4. März 2020 in der Stadt Hof den ersten Schnee meines Lebens erlebt! Offenbar gibt es in Oberfranken sehr viel Schnee.“

Und über den Campus hinaus?

„Ich liebe es, hier in der Natur zu sein, zum Beispiel beim Grillen mit Freunden oder auch beim Zelten mit Lagerfeuer. Ich gehe auch gerne in Seen hier in der Region schwimmen und habe auch schon an einem lockeren Fußballturnier teilgenommen. All diese Aktivitäten waren privat organisiert. Und für uns Inder steht das Essen immer an erster Stelle:

Ich bin ein Flexitarier und die oberfränkischen Bratwürste haben es mir angetan!”

Gowtham Buvalli Chikkathammaiah

Außerdem mag ich die alten, urigen Gasthöfe mit traditioneller fränkischer Küche, in denen ich viel über die fränkische Kultur erfahren habe.“

Es gab auch noch eine besondere „Stadtbegegnung“. Was hat es damit auf sich?

„Ja. Besonders stolz bin ich auf die “Internationale Auszeichnung” der Stadt Hof, die ich von der Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla erhalten habe. Sie zeigt, dass ich für das Miteinander der verschiedenen Kulturen und Länder stehe, ich mag Oberfranken sehr und nenne die Stadt Hof meine zweite Heimat.“

Anne-Christine Habbel

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