Mit einem neuen, rein auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der eigenen Hochschule ausgerichtetem Format möchte das Institut für nachhaltige Wassersysteme (inwa) die Methodenkompetenz beispielsweise im Projektmanagement innerhalb der Forschung fördern und gleichzeitig die Forschenden mit Prozessen und Partnern der Hochschule vertraut machen. Die dazu ins Leben gerufenen „Learning Bites“ finden einmal im Monat in Präsenz statt, hierbei sollen die Forschenden ihre methodischen Vorgehensweisen in Forschungsprojekten optimieren und den Ergebnistransfer erhöhen.
Die Veranstaltungsreihe orientiert sich im Jahr 2024 dabei am normalen Lebenszyklus eines Forschungsprojektes – von Projektidee und Beantragung bis hin zu Publikation und Durchführung sowie Ergebnistransfer in die Praxis.
So verschieden die Projektideen an unserer Hochschule sind, so vergleichbar sind die Phasen, welche Forschungsprojekte ganz grundsätzlich durchlaufen. Für genau diese oft sehr ähnlichen Abläufe möchten wir die bestmöglichen Methodenkenntnisse vermitteln – und das Phase für Phase und ganz gezielt.“
Prof. Dr. Manuela Wimmer, Initiatorin
„Es gibt drei wesentliche Herangehensweisen, um Förderanträge zu realisieren“ beschreibt Prof. Günter Müller-Czygan, Leiter des inwa und selbst Dozent der Learning Bites, den manchmal beschwerlichen Weg bis endlich ein Förderverfahren erfolgreich absolviert wurde. Ein Weg geht dabei über eine neue Idee, die bei einem Forschendem oder in einem Team entsteht, dann muss ein passendes Förderprogramm gefunden werden. Manchmal gibt es thematisch ausgerichtete Förderaufrufe, dann muss dazu eine neue Idee entwickelt werden. Oder ein Unternehmen hat ein Thema und sucht einen Wissenschaftspartner, und der Weg zum Förderantrag wird gemeinsam beschritten.
Für alle drei Wege und für spezielle Förderprogramme hat das inwa Expertinnen und Experten, die in den Learning Bites ihre Erfolgsgeheimnisse teilen werden.“
Prof. Günter Müller-Czygan
„ Diese Ausrichtung sei auch der rote Faden, an dem sich die thematische Gestaltung der Learning Bites orientiere.
Interne Kompetenzen nutzen
Dabei setzen die jeweils dreistündigen „Learning Bites“ bewusst nicht auf externe Trainer, sondern bedienen sich allein bei der im Haus vorhandenen Kompetenz: „Wir verfügen als Hochschule selbst über alle notwendigen Kenntnisse, um unsere Forschungsideen in erfolgreiche Anträge zu gießen und die folgenden Projekte effektiv umzusetzen – was wir dafür tun müssen, ist uns gegenseitig zu unterstützen und zu beraten.“
Insgesamt 12 Referenten, in der Regel Forschende oder die Leitungen interner Stabstellen, sind deshalb für das „häppchenweise“ Vermitteln ihrer Kenntnisse bis Ende des Jahres fest eingeplant.
Visionen anderer kennenlernen
Mittlerweile fand auch schon die erste Veranstaltung der Reihe statt: Zum Auftaktthema „Ideenbasierte Projektentwicklung“ begrüßten die Dozentinnen Prof. Dr. Manuela Wimmer und Nachhaltigkeitsmanagerin sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Anja Grabmeier zehn wissenschaftliche Mitarbeitende des inwa. „Es war ein gelungener Auftakt“, zeigt sich die Initiatorin begeistert. „Ich hätte nicht damit gerechnet, wie viele Synergien sich innerhalb unserer Hochschule bereits aus diesem, ersten Meeting ergeben würden und wie viel wir zusammen gelacht haben“.
„Die Idee, kurze, fokussierte Lerninhalte anzubieten und voneinander zu lernen, hat mich sofort begeistert. Als Dozentin habe ich das erste Learning-Bite aktiv mitgestaltet und freue mich darauf, auch bei zukünftigen Learning-Bites als Referentin oder Teilnehmerin dabei zu sein.“
Anja Grabmeier
Die mitgebrachten ersten Projektideen wurden unter Berücksichtigung der sogenannten Frascati-Kriterien anhand derer die Förderwürdigkeit von Forschungsprojekten bewertet wird, unter Anwendung der Methode „Timeboxing“, also einem klaren Zeitrahmen je Aufgabe ausgearbeitet. Jeder Teilnehmende präsentierte seine Idee und übte dabei nebenbei bereits das „Pitchen“, also die möglichst gewinnende Vorstellung seiner Idee vor Publikum. Allein daraus ergäben sich bereits eine Vielzahl neuer Ansätze: „Die Leute wissen ja oftmals nicht, woran der andere gerade forscht und umso erfreulicher ist es dann, wenn sich sofort neue und gemeinsame Projektideen ergeben“, so Prof. Wimmer.
Gemeinsames Lernen – mit Lachen und Freude!
Dabei gehe es bei der Veranstaltung mitnichten nur um reines Lernen und Kompetenzvermittlung. Vielmehr stünden auch gemeinsames Lachen, Kennenlernen, Teambuildung und eine gute Zeit bei den „Lern-Happen“ im Mittelpunkt: „Es ist im Grunde doch ganz einfach: Ganz ohne Spaß und Freude kann man kaum etwas Lernen“, so Prof. Wimmer. Ihr Ansatz ist dabei zudem auch am Leitthema Nachhaltigkeit orientiert: „Dieser Gedanke ist bei allen meinen Tätigkeiten omnipräsent und ein echtes Herzensanliegen. So ist immer wichtig herauszuarbeiten, welche der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und -aspekte eine Projektidee sowohl aus der ökologischen als auch sozialen Dimension adressiert und dass unsere Veranstaltung selbst diesen Ansprüchen gerecht wird“. Auch deshalb arbeiten die „Learning Bites“ nur mit digitalen Handouts, verzichten möglichst auf Papier und sorgen durch gesunde Pausen mit Obst zudem für eine gesunde Ernährung. Nachhaltigkeitsmanagerin Anja Grabmeier ergänzt: „Auch in der Forschung kann Nachhaltigkeit durch Themen adressiert werden aber auch in der Art und Weise, wie wir forschen. Damit haben wir uns in letzter Zeit intensiv auseinandergesetzt und die OktoPus-Methode entwickelt.“
Anmeldung
Als nächstes stehen nun in der neuen Reihe die Themen „Programmgetriebene Projektinitiierung“ (17.4.), „Projektskizze und Projektantrag“ (im Mai) und „Projekt-Kick-Off und -planung“ auf dem Programm.
Wer sich für diese oder noch folgende „Learning Bites“ anmelden möchte, der kann dies ab sofort hier bei „Sharepoint“ tun…