Kostenlos abonnieren

Werden Sie regelmäßig per E-Mail über neue Ausgaben der campuls informiert. Sie können Ihr kostenloses Abo jederzeit einfach online über den Abmeldelink im Newsletter kündigen.

Weitere Infos zu Datenschutz & Widerrufsrecht finden Sie hier.

Fairtrade Group Hof: „Eine bessere und aufgeklärtere Welt schaffen – das ist unser Ziel!“

Die Fairtrade Group Hof ist eine studentische Initiative der Hochschule mit dem ernannten Ziel Studierende über den Sinn von Fairtrade Produkten aufzuklären und zu einem Umdenken im eigenen Kaufverhalten zu bewegen. Durch verschiedene Veranstaltungen und Aktionen wollen die rund 20 Mitglieder mit anderen Studierenden ins Gespräch kommen und aufzeigen, welche Fairtrade Alternativen es gibt und wie einfach die Umstellung auf fair gehandelte Produkte ist. Natürlich können diese Lebensmittel dann auch gleich vor Ort erworben werden.

Bei der Mittagspausen-Info im Foyer des A-Gebäudes ist auch die Fairtrade Group Hof immer wieder mit einem Stand vertreten, um die Initiative, vor allem aber auch die fairen Produkte, vorzustellen und zu bewerben; Bild: Fairtrade Group Hof;

„Für welches Produkt wir uns im Laden entscheiden, wird immer auch die Menschen beeinflussen, die dieses Produkt in harter Arbeit hergestellt haben“, erklärt Nicole Bierwert, Leiterin der Fairtrade – Initiative. Und weiter: „Der Markt folgt dabei immer dem Verbraucher, und solange wir uns dieser Macht nicht bewusst sind und diese einsetzen, wird es in den Bereichen Arbeitsschutz, Arbeitsbedingungen, faire Löhne, Qualität, Umweltschutz etc. keine signifikante Verbesserung geben.“

Fairtrade – was genau ist das?

Durch Fairtrade zertifizierte Produkte profitieren alle Bäuerinnen und Bauern und andere Arbeitskräfte aus Afrika, dem mittleren Osten, Lateinamerika, der Karibik, Asien und der Pazifikregion.

„Wir vergessen hier in Deutschland viel zu oft, dass es vielen Arbeiterinnen und Arbeitern in anderen Ländern nicht so gut geht. Dort gibt es keinen Mindestlohn, Mutterschutz, geschweige denn Urlaub. Auch ein Verbot von Kinderarbeit oder Krankengeld ist dort meist nicht vorhanden. Es herrschen oft miserable Verhältnisse und man tendiert schnell dazu dies zu verdrängen. Menschenrechtsverletzungen sind dann nicht selten die Folge.“

Nicole Bierwert, Leiterin Fairtrade Group Hof

Der Kauf von Fairtrade Produkten fördert aktiv den Arbeitsschutz und faire Löhne. Außerdem wird den Arbeiterinnen und Arbeitern so die Möglichkeit gegeben, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Zudem profitieren die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern von dem Fairtrade Mindestpreis, der wiederum zur Deckung der Produktionskosten für eine nachhaltige Produktion dient – um nur einige wenige Punkte zu nennen. Wer sich genauer einlesen möchte, kann dies hier tun.

Fairtrade – University

Auch die Hochschule Hof engagiert sich aktiv für Fairtrade und integriert den fairen Handel mit all seinen Facetten in den Hochschulalltag, was ihr den Titel Fairtrade-University beschert hat. Damit ist sie eine von deutschlandweit 37 Hochschulen, die diesen Namen tragen dürfen.

Die Hochschule Hof ist eine von 37 Hochschulen in Deutschland, die den Titel “Fairtrade-University” tragen dürfen; Bild: Fairtrade Group Hof;

Im Turnus von zwei Jahren beantragt die Fairtrade Group, gemeinsam mit der Hochschule die Titelerneuerung. Dabei muss nachgewiesen werden, dass folgende fünf Kriterien erfüllt werden: 1. Einen Hochschulbeschluss fassen, 2. Eine Steuerungsgruppe gründen, 3. Fairtrade-Produkte bei Sitzungen und offiziellen Veranstaltungen anbieten, 4. Im Hochschulshop und der Gastronomie Fairtrade Produkte anbieten, 5. Die Planung und Umsetzung von Veranstaltungen.

Die Fairtrade Group ist die zentrale Leitstelle zur Überwachung all dieser Kriterien. So wird beispielsweise jedes Semester kontrolliert, welche Fairtrade-Produkte im Verkauf und in der Verwaltung angeboten werden.

Verkauf von Fairtrade Produkten

Der Fairtrade-Cocktail auf der Boom Party, ein faires Frühstück auf dem Campus, der traditionelle Verkauf von Fairtrade-Glühwein oder der Fairtrade-Weihnachtskalender – Mit all diesen Aktionen und Veranstaltungen will die Initiative die Studierenden sensibilisieren und über ihre „Mission“ aufklären.

Es ist uns einfach wichtig, dass man sich bewusst wird, welche Tragweite unsere Kaufentscheidungen haben. Gerade wir sollten uns für diejenigen einsetzen, deren Stimmen oft überhört werden.“

Nicole Bierwert, Leiterin Fairtrade Group Hof

Aus diesem Grund können fair gehandelte Produkte auf den Veranstaltungen, in der Mensa und in der Cafeteria der Hochschule Hof erworben werden. Die Einnahmen aus den Verkäufen nutzt die Initiative dann, um sich selbst zu finanzieren und zukünftige Events durchzuführen. Der Sinn allerdings liegt nicht darin Gewinne zu erwirtschaften.

Die Fairtrade Group Hof veranstaltet auf ihren Social-Media-Kanälen immer wieder Gewinnspiele und nutzt diese Formate auch um über faire Arbeitsbedingungen aufzuklären; Bild: Fairtrade Group Hof;

„Bei Fairtrade geht es prinzipiell nicht darum, selbst Profit zu generieren, sondern den Arbeiterinnen und Arbeitern eine faire Bezahlung zu ermöglichen. Man muss sich hier immer bewusst sein, dass der Preis eines fair gehandelten Produktes den wahren Preis einer Ware widerspiegelt. Also, dass es so viel kosten muss, um für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen. Wir gehen ja auch nicht für einen Euro am Tag arbeiten“, erklärt Nicole Bierwert. Und weiter: „Das Ziel ist doch, eine bessere und aufgeklärtere Welt für uns alle zu erschaffen und dies geht nur, wenn auch alle ansatzweise die gleichen Möglichkeiten haben. Es ist einfach ungerecht, wenn Menschen (beispielsweise für unseren Kaffee) hart arbeiten und nur ein paar Cent als Entlohnung bekommen, oder wenn Mütter direkt nach der Geburt mit ihrem Baby auf dem Feld stehen müssen, da kein Mutterschutz existiert.“

Dem entgegengesteuert werden kann also nur, wenn sich immer mehr Menschen, durch einen Aufschlag von wenigen Cent, für ein Fairtrade Produkt entscheiden. Je mehr diesem Beispiel folgen, desto mehr sind die Betriebe gefordert sich umzustellen und auch umzudenken.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielt für die Fairtrade Group eine große Rolle. 2017 wurde sie als eine studentische Initiative der Hochschule Hof im Bereich des Wirtschaftsrechts Schwerpunktes „Nachhaltigkeit, Umwelt- und Energierecht“ ins Leben gerufen. Dort wird sich intensiv mit dem Umweltschutz beschäftigt und thematisiert, welche Auswirkungen zu erwarten sind, wenn kein globales Umdenken sattfindet.

Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, so weiterzumachen wie bisher. Fairtrade ist sich dessen ebenso bewusst und setzt sich daher aktiv für unsere Umwelt ein. Der Schutz unseres Klimas geht uns wirklich alle etwas an und da muss jeder mit anpacken.”

Nicole Bierwert, Leiterin Fairtrade Group Hof

Aus diesem Grund versucht die Fairtrade Group auch auf ihren Social-Media-Kanälen darüber aufzuklären. Regelmäßig gibt es deshalb auf der Instagram Seite unter @fairtradegroupuniversityhof Beiträge zu den Themen Nachhaltigkeit und Fairtrade. 

Mitglied werden

Jeder der möchte, kann Mitglied bei der Fairtrade Group Hof werden.

Wir freuen uns sehr, dass wir mittlerweile sehr viel Zuwachs bekommen haben, vor allem auch von internationalen Studierenden. Bei uns ist nämlich jeder gerne willkommen und wir freuen uns, dass das Thema Fairtrade so viel Anklang findet.”

Nicole Bierwert, Leiterin Fairtrade Group Hof

Interessierte können die Initiative ganz einfach unter der Hochschul-E-Mail Adresse fairtrade@hof-university.de oder über die Instagram Seite kontaktieren. In einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe planen die Mitglieder dann ihre nächsten Treffen und tauschen sich aus.

Der traditionelle Verkauf von Fairtrade-Glühwein kommt nicht nur bei den Studierenden sehr gut an. Die Mitglieder der Fairtrade Group Hof kommen so auch mit Interessierten ins Gespräch und können über die Arbeit im Bereich Fairtrade informieren; Bild: Fairtrade Group Hof;

Franziska Brömel

Weitere Themen