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#kickstart2023 – Wir stellen vor: “Mikrostop – Stop von Mikroschadstoffen in Wasser”

Mit KICKSTART hat die Hochschule Hof ein Förderprogramm aufgelegt, das in einer sehr frühen Phase einer möglichen Gründung ansetzt – bei den Ideen bzw. Prototypenentwicklung. Sechs Monate haben die KICKSTART-Teams Zeit, ihre Idee zu einem MVP (Minimum Viable Product) oder Prototyp zu entwickeln. In unserer mittlerweile vierten Folge stellen wir heute das Team “Mikrostop” vor.

v.l.: Umweltingenieur Axel Wolfram und Oldrich Simek, Student der Umweltwissenschaften an der Hochschule Hof; Bild: Hochschule Hof;

Die Mission

Ziel des Projektes ist die photokatalytische und elektrolytische Behandlung von Mikroschadstoffen in urinbasierten Matrizen. Es wird eine Analytik und Vorbehandlungsmethode entwickelt, um ausgewählte Mikroschadstoffe innerhalb einer Urinmatrix zu bestimmen.

Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

“Die Idee ergab sich aus vorangegangenen Projekten und der Problematik, dass Mikroschadstoffe in der Regel nur in „Wassermatrices“ gemessen werden. Die Messung innerhalb einer reellen Urin-Matrix ist insbesondere für ein Projekt, welches beantragt werden soll, relevant. Innerhalb dieses geht es um das Recycling von Urin, welcher höher mit Medikamenten/Mikroschadstoffen belastet ist. In der Natur wird diese Matrix mit den natürlichen Wässern verdünnt. Die Photokatalyse hat in Vorerfahrungen bereits gutes Potential für die Reduktion von Mikroschadstoffen gezeigt. Die Ergebnisse mit der neuen Matrix sind ebenfalls positiv.”

Ein Studium oder Beruf allein ist schon sehr zeitintensiv und anstrengend. Dennoch, beschäftigt Ihr Euch parallel dazu noch mit der Entwicklung einer eigenen Gründungsidee. Woher nehmt ihr die Motivation?

“Die Aufgabe der Forschung an einer Hochschule ist in der Regel dazu gedacht, praxisnah zu forschen und somit Ideen und Projekte im Idealfall direkt innerhalb des Projekts der Marktreife zuzuführen. Daher ist die Brücke zu einer Ausgründung deutlich näher als dies bei reinen theoretischen Forschungsaufgaben ist.”

Das Kickstart-Programm ist gedacht, um die Weiterentwicklung von Ideen, die sich in einem sehr frühen Stadium befinden, zu fördern. Dafür stehen Euch bis zu 7.500 Euro finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Wie setzt Ihr die Förderung konkret ein?

“Wir haben die Möglichkeit genutzt, um analytische Methoden zu entwickeln, die in der Förderung im Rahmen von Bundesmitteln oftmals nicht gewährt werden. Die analytische Betrachtung ist jedoch sehr wichtig und kann durch Fehler die Ergebnisse der Projekte sehr negativ beeinflussen. Die Technik der Photokatalyse hingegen ist bei uns im Team schon stark im Einsatz, jedoch innerhalb des Bereichs der Urinmatrizes komplexer und unterliegt Wechselwirkungen, die wir durch den Prototypen besser untersuchen konnten und hoffen, hier ein neues Projekt auf Bundesebene zu generieren.”

Nach Ablauf der sechs Monate, wisst Ihr bereits, wie es mit Euch weitergehen soll? Was sind Eure langfristigen Ziele? Strebt Ihr eine Gründung an?

“Nach Ablauf der 6 Monate wird unser Team sich weiter den Aufgaben der Forschung widmen und kann nun auf neue Erfahrungen und analytische Methoden zurückgreifen. Neben einem bereits aktiven Projekt zur Desinfektion mit Photokatalyse hoffen wir auf weitere positive Mitteleinwerbungen. Eine Ausgründung steht bisher nicht unmittelbar auf dem Zettel, kann aber bei positiven Ergebnissen immer interessant sein.”

Die Kickstart-Förderung wird im Fall von Mikrostop verwendet, um für das Forschungsfeld analytische Methoden zu entwickeln; Bild: Hochschule Hof;

Was sind Eure Learnings bisher aus dem Projekt? Was möchtet Ihr anderen Gründungsinteressierten gerne mit auf den Weg geben?

“Erfahrungsschatz sind natürlich vordergründig die erlangten Daten und Inhalte, die sich aus der Entwicklung des Prototyps und – damit verbunden – aus der analytischen Methode ergeben haben. Es ist wichtig einen klaren Zeitplan zu erstellen. Das hat bei uns teils sehr gut funktioniert, teils hätte man ein paar Dinge vorher anders einplanen sollen.”

Weitere Informationen zum KICKSTART-Projekt finden Sie hier…

Camilla Lenz

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