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Hypertext-Projekt mit der Kronacher Rechtsanwaltskanzlei geht in die zweite Runde

Das Projekt JuraLink startete im Juli 2021 in Kooperation zwischen der Kronacher Rechtsanwaltskanzlei Wittmann und der Forschungsgruppe Visual Analytics des Instituts für Informationssysteme (iisys). In der ersten Phase des Projektes arbeiteten die Partner an der Analyse potenzieller Anwendungsfälle in der Rechtsanwaltskanzlei. Zudem wurde eine Anwendung in Form eines Plugins für Web-Browser entwickelt und vom Kronacher Projektpartner getestet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Projektphase verlängern die Partner die Kooperation. JuraLink II startete im Januar 2022.

Hypertext – eines der Fachgebiete der Forschungsgruppe “Visual Analytics” am Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof; Quelle: Hochschule Hof

Hyperlinks für das Wissensmanagement

Die zweite Projektphase fokussiert nun das Verknüpfen von Gesetzestexten und anderer Dokumente, die zum Tagesgeschäft von Juristinnen und Juristen gehören. Das World Wide Web bietet hierzu eine wichtige Arbeitsumgebung zur Informationsgewinnung, -synthese und -kommunikation. Allerdings sind, bedingt durch die aktuellen technischen Standards, Webbrowser sehr eingeschränkt, was das ad hoc Verknüpfen von Informationen anbelangt. Vielen Nutzer legen sich deswegen „Workarounds“ zurecht, wie beispielsweise das Speichern von Webadressen (URIs) in separaten Dokumenten, um diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen zu können. In diesen dezentral abgelegten Dateien werden ggf. auch eigene Notizen hinzugefügt. Besuchen andere Teammitglieder die Webseiten, so haben sie keinen Zugriff auf die angelegten Webadressen oder die erstellten Notizen. Ein effektives, subtiles Teilen von Informationen innerhalb von Teams wird somit stark erschwert.

Information wird strukturiert, neu zugänglich gemacht und gespeichert

Im Rahmen des Projektes JuraLink werden Softwarekomponenten entwickelt und erprobt, die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, Informationen mit wenigen Mausklicks direkt im Web-Browser zu verknüpfen. Textpassagen können dabei beliebig gewählt, mit eigenen Gedanken versehen (“annotiert”) oder mit anderen Informationen Webseiten-übergreifend verbunden werden. Anders als bei gewohnten „Links“ im Web, ist es hierbei möglich, beliebig viele Endpunkte zu verwenden, das heißt, beliebig viele Informationseinheiten (z.B. Webseiten) mit einem einzelnen Hyperlink zu verknüpfen. Die so entstehenden Strukturen können beispielsweise Themengebiete zusammenfassen oder kontroverse Informationen gegenüberstellen. Den benutzerdefinierten Hyperlinks können Benutzerinnen und Benutzer wie gewohnt mit einfachen Mausklicks folgen.

Mit dieser Technologie ist es für die Jurstinnen und Juristen möglich, Strukturen und Notizen direkt auf den Webseiten (Gesetzestexte usw.) anzubringen, die dann für Kolleginnen und Kollegen dort unmittelbar sichtbar sind und genutzt werden können. Damit entsteht eine effektive Kommunikation zwischen Teammitgliedern, ohne dass der Web-Browser dafür verlassen werden muss.

Die im Projekt JuraLink entwickelten Softwarekomponenten ermöglichen eine neue, nutzerzentrierte Art der Informationsstrukturierung. Dadurch entsteht Wissen, das anderweitig nicht dauerhaft verfügbar wäre.“

Prof. Dr. Claus Atzenbeck, Leiter der Forschungsgruppe “Visual Analytics”
Prof. Dr. Claus Atzenbeck; Bild: Hochschule Hof

Daniel Urban, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “JuraLink” ergänzt:

Mit dem JuraLink-Plugin kann eine eigene Link-Struktur aufgebaut werden, die von der eigentlichen Link-Struktur des Webs entkoppelt ist.“

Daniel Urban

Netzwerken in der Kronacher Region

Die im Jahr 2014 zur Stärkung der Region eingerichtete Forschungsstelle „Man Machine Interface“ bzw. „Mensch-Maschine-Schnittstelle“ richtet sich speziell an Unternehmen im Raum Kronach.  Sie vermittelt und fördert mit einem hochschuleigenen Etat aus dem Haushalt des Freistaats Bayern unter anderem Forschungsprojekteideen. Interessierte Unternehmen können, über den direkten Kontakt oder über den Verein Innovations-Zentrum Region Kronach e.V, beispielsweise im Rahmen von dessen Veranstaltungen in Kronach, wie die IZK-Unternehmerfrühstücke, oder den IZK-CyberDienstag die Möglichkeiten der Forschungsstelle kennen lernen. 

Unser gemeinsames Ziel mit der Hochschule Hof ist, Unternehmen und Institutionen durch Zusammenarbeit rund um sprunghafte Innovationen im Bereich der Digitalisierung und des Umgangs mit Technologie  weiterzubringen “ 

Hendrik Montag-Schwappacher, Geschäftsführer Innovations-Zentrum Region Kronach e.V.

Bei Interesse an Projekten mit der Hochschule Hof, die über die Forschungsstelle Kronach finanziert werden, finden Unternehmen und Mitarbeitende der Hochschule hier mehr Information.

Bei Interesse an IZK-Veranstaltungen und Aufnahme in den Einladungsverteiler wenden Sie sich gern an das Innovations-Zentrum.


Katrin Müller
Lisa Eidloth

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