Spannende Impulse zu Schlüsselthemen wie Arbeitsmarkt, Medizintechnik, Digitalisierung und IT im Gesundheitswesen erhielten zuletzt die Studierenden des Studiengangs Innovative Gesundheitsversorgung der Hochschule Hof am Lucas-Cranach-Campus in Kronach. Referent Sascha Luithardt, CIO und Leiter der Medizintechnik des Klinikums Stuttgart, ging dabei insbesondere auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen, aber auch auf die sich wandelnden Anforderungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Gesundheitsbereich ein.
Sascha Luithardt, der auf persönliche Einladung von Dekan Prof. Dr. Gerald Schmola an den Campus Kronach gekommen war, gewährte während seines inspirierenden Workshops viele Einblicke in die facettenreiche Welt des Klinikums Stuttgart, das mit drei Standorten das größte Haus der Maximalversorgung in Baden-Württemberg stellt. Es versorgt alleine rund 700.000 Patienten pro Jahr, davon 600.000 ambulant. „Dabei geben jeden Tag 8.000 Mitarbeitende, darunter über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, 2.700 Pflegekräfte und fast 1.000 Auszubildende ihr Bestes für eine optimale Versorgung“, so Luithardt. Insbesondere hob Herr Luithardt das Servicecenter IT des Klinikums hervor, das eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung digitaler Dienstleistungen am Klinikum Stuttgart spielt. Dort sind 120 Mitarbeitende beschäftigt, die für über 1.000 Anwendungen, 26.000 Medizintechnik-Geräte und vieles mehr die Verantwortung tragen und dabei täglich weit über 200 Aufträge bearbeiten und IT- & Medizintechnik-Probleme lösen.
Chancen der Digitalisierung nutzen
Herr Luithardt betonte, dass im Klinikum Stuttgart im Rahmen der Umsetzung der Digitalstrategie des Klinikums fortwährend daran gearbeitet wird, die Chancen der Digitalisierung konsequent zum Wohle der Patientinnen und Patienten, sowie der Mitarbeitenden zu nutzen. Im Zielbild sollen alle Prozesse am Klinikum Stuttgart, wie zum Beispiel die Patientenaufnahme und -entlassung, Untersuchung und Behandlung, aber auch Logistik und Transport „medienbruchfrei“ und – wo immer sinnvoll – automatisiert ablaufen. „Für eine optimale Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern des Klinikums, wie einweisenden Ärztinnen und Ärzten, Kostenträgern und Mitbehandelnden, werden digitale Kontaktpunkte zur Verfügung gestellt und das Klinikum steht mit Patientinnen und Patienten vor und nach deren Behandlung durch digitale Services in Verbindung“, erläuterte Luithardt die Zielrichtung. Dadurch könnten alle Beteiligten zeitnah fundierte Entscheidungen treffen und eine entsprechende angepasste, optimale Behandlung veranlassen.
Steigerung der Arbeitsplatzzufriedenheit
Aber auch die Arbeitsplatzzufriedenheit der Angestellten des Klinikums Stuttgart soll durch den Einsatz von digitaler Mittel erhöht werden.
„Die angebotenen digitalen Services schaffen den Mitarbeitenden Freiraum, sich besser auf die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten konzentrieren können. Der Einsatz modernster Gerätschaften und Anwendungen und die Vermittlung des neuesten Standes der digitalen Technik in Aus- und Weiterbildung machen das Klinikum zu einem höchst attraktiven Arbeitgeber.”
Sascha Luithardt, Leiter der Medizintechnik des Klinikums Stuttgart
Die Studierenden erhielten während des Vortrags einen exklusiven Einblick in die inneren Abläufe und Herausforderungen eines hochmodernen Gesundheitsdienstleisters. Das Fazit:
Durch den Einsatz moderner Technologien im Gesundheitswesen können Prozesse optimiert, deren Effizienz gesteigert und die Attraktivität der Dienstleister für Arbeitnehmende erhöht werden. Am Ende muss aber immer die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten im Fokus stehen.“
Prof. Dr. Gerald Schmola, Dekan
Diskussion und Austausch
Nach dem informativen Teil des Workshops folgte ein reger Austausch aller Beteiligten. Die „World-Café Methode“ bot dabei die ideale Plattform für Diskussionen zu den bestimmenden Themen des Tages. In kleinen Gruppen konnten die Studierenden, Dozenten und Experten ihre Ansichten, Ideen und Fragen teilen. Dies förderte nicht nur den fachlichen Dialog, sondern auch den interdisziplinären Austausch, der für die künftige Zusammenarbeit in einem sich ständig wandelnden Gesundheitssektor von entscheidender Bedeutung ist.
Diskutiert wurden dabei unter anderem die Einstiegsmöglichkeiten der zukünftigen Absolventinnen und Absolventen der Innovativen Gesundheitsversorgung auf dem Arbeitsmarkt, wie auch die Ansprüche der Beschäftigten der Zukunft an potenzielle Arbeitgeber – in Zeiten des branchenübergreifenden Fachkräftemangels ein gerade auch für Arbeitgeber höchst spannendes Thema. Dabei von zentraler Bedeutung für die Studierenden: Ein gutes Arbeitsklima mit Raum für effektives Kritikmanagement, eine fundierte Einarbeitung neuer Mitarbeitender sowie anpassbare Arbeitszeitmodelle.
Erwartungen an das Krankenhaus der Zukunft
Auch das Krankenhaus der Zukunft wurde rege diskutiert. Wichtige Punkte für die Studierenden dabei: die Patientinnen und Patienten müssen im Fokus stehen, Wartezeiten sollen verringert, Terminvergaben optimiert und Prozesse verbessert werden – und das am besten alles via App. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz dürfe im Krankenhaus der Zukunft nicht fehlen – sei es in unterstützender Funktion bei der Diagnosestellung oder bei der Einschätzung von Dringlichkeiten im Triageverfahren.
Alles in allem war der Workshop mit dem CIO und Leiter der Medizintechnik des Klinikums Stuttgart Sascha Luithardt damit nicht nur eine Bereicherung für die Studierenden, sondern auch ein Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und führenden Institutionen der Gesundheitsbranche zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten führen kann.
Solche Initiativen tragen dazu bei, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken und legen den Grundstein für eine vielversprechende Zukunft im Gesundheitswesen.”
Prof. Dr. Matthias Drossel, Studiengangleiter Innovative Gesundheitsversorgung