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Berufsbegleitender Informatik-Studiengang für zukünftige IT-Führungskräfte in der öffentlichen Verwaltung

Mit dem Master-Studiengang Verwaltungsinformatik startet im Sommersemester 2024 ein bayernweit einmaliger Studiengang an der Hochschule Hof. Dieser richtet sich primär an die Absolventinnen und Absolventen des Verwaltungsinformatik-Diplom-Studiengangs und qualifiziert diese für Führungs- und Fachspezialistentätigkeiten im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Damit leistet die Hochschule Hof ihren Beitrag, um dem durch die Pensionierungswelle im öffentlichen Dienst und die Digitalisierung immer größeren Bedarf an IT-Führungskräften in diesem Bereich zu begegnen. Gleichermaßen wird Verwaltungsinformatik-Diplom-Absolventen die einmalige Möglichkeit geboten, perfekt auf die spätere Tätigkeit zugeschnittene Kompetenzen zu erwerben und gleichzeitig die Grundlage für einen wichtigen nächsten Karriereschritt zu legen.

Ab dem Sommersemester 2024 an der Hochschule Hof: Der Master-Studiengang Verwaltungsinformatik; Bild: AdobeStock_128130222_300dpi.jpg;

Der Studiengang adressiert wegen seiner Einmaligkeit auch Interessenten aus anderen Bundesländern samt Bund und ist auch gegenüber Studierenden aus anderen Informatik-Studiengängen – wie z.B. aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik (Bachelor)  – offen.

Ausgangslage

Die Hochschule Hof bietet seit vielen Jahren gemeinsam mit der benachbarten Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (HföD) den bayernweit einmaligen, dualen Diplomstudiengang Verwaltungsinformatik an.

Das dreijährige Studium ist thematisch im Schnittfeld von angewandter Informatik und Verwaltungswissenschaft angesiedelt und bereitet seine Absolventinnen und Absolventen auf ein vielfältiges Tätigkeitsfeld im Bereich der öffentlichen Verwaltung vor. Diplom-Verwaltungsinformatikerinnen und -informatiker können beispielsweise in den Bereichen Anforderungsanalyse, Software-Entwurf, Software-Architektur und Test tätig werden. Auch in den Bereichen System-Administration und Projektmanagement werden sie zunehmend eingesetzt. Um eine optimale Vorbereitung für das künftige Tätigkeitsfeld zu schaffen, wird das von beiden Hochschulen getragene Studium durch intensive Praxisphasen während der Semesterferien in den Ausbildungs- und späteren Beschäftigungsbehörden der Studierenden flankiert. Aufnehmende Behörden für die direkt in die 3. Qualifikationsebene des technischen Verwaltungsdienstes einsteigenden Absolventen sind dabei insbesondere Entwicklungsabteilungen und Rechenzentren des Freistaates Bayern.

Zunehmender Bedarf nach Führungskräften

Ungeachtet des großen Erfolgs des Verwaltungsinformatik-Diplomstudiengangs fehlte bisher ein aufbauendes Masterstudium. Dies ist problematisch, da der Bedarf an Führungskräften in der öffentlichen Verwaltung zu einem großen Teil durch Mitarbeitende der 4. Qualifikationsebene gedeckt wird, aber letztere für einen direkten Einstieg u.a. einen Universitätsabschluss oder akkreditierten Masterabschluss voraussetzt. Klassische Laufbahnen mit Übertritt von der 3. in die 4. Qualifikationsebene können hingegen je nach Behördensituation mehrere Jahrzehnte umfassen, was nicht ausreicht, um einen akuten bzw. nahenden Mangel an Führungskräften zu kompensieren. Ein solcher Mangel erweist sich jedoch als zunehmend kritisch, da der Personalbedarf an Verwaltungsinformatikerinnen und -informatikern generell immer stärker wächst, bedingt durch die in den nächsten 10 Jahren sich manifestierende Pensionierungswelle im öffentlichen Dienst und auch den Megatrend der Digitalisierung.

Mit dem Masterstudiengang wird Verwaltungsinformatik-Diplom-Absolventen die einmalige Möglichkeit geboten, perfekt auf die spätere Tätigkeit zugeschnittene Kompetenzen zu erwerben; Bild: adobestock_544056384_300dpi.jpg;

Aus diesem Grund akquirieren Behörden Mitarbeitende für Stellen der 4. Qualifikationsebene im Informatik-Bereich derzeit notgedrungen teils aus der Privatwirtschaft. Da es sich jedoch um keine Verwaltungsinformatik-Master-Absolventen handelt, verfügen diese auch meist über kein verwaltungswissenschaftliches Wissen, weshalb die jeweiligen Behörden nach Einstellung oft ein umfangreiches Nachholprogramm anbieten müssen. Auch viele Absolventinnen und Absolventen mit Verwaltungsinformatik-Diplom machen derzeit notgedrungen einen Masterabschluss in einem beliebigen Informatik-Studiengang, um sich für die 4. Qualifikationsebene zu qualifizieren, was zur formalen Qualifikation führt, aber ebenso den inhaltlichen Bezug zur Verwaltungsinformatik vermissen lässt.

Master Verwaltungsinformatik als Lösung

Der neue geschaffene, 90 ECTS umfassende Master Verwaltungsinformatik tritt als Lösung für diese Probleme an. Er vermittelt eine Vielzahl von Qualifikationen, um seine Absolventinnen und Absolventen optimal für den Einstieg in die 4. Qualifikationsebene des technischen Verwaltungsdienstes vorbereiten. Da hier zum einen Leitungs- und Koordinierungsaufgaben und zum anderen Fachspezialistentätigkeiten erwartet werden, umfasst das Studium ein Potpourri von Modulen, das neben tiefen informatischen Inhalten soziale, gesellschaftliche sowie Leitungs- und Organisationskompetenzen vermittelt.

Designierter Studiengangleiter Prof. Dr. Walter Kern;
Bild: privat;

Ideale zeitliche Vereinbarkeit

Da Diplom-Verwaltungsinformatikerinnen und -informatiker unmittelbar mit Abschluss ihres Studiums in den Ausbildungsbehörden tätig werden, wird der Master Verwaltungsinformatik berufsbegleitend angeboten. Durch Umsetzung der Vorlesungen am Freitag-Nachmittag und Samstag-Vormittag sowie zeitlich frei durch die Studierenden einteilbare Wahlpflichtmodule ergibt sich eine ideale Vereinbarkeit mit der Diensttätigkeit in der jeweiligen Beschäftigungsbehörde.

Aufgrund der auf ganz Bayern und darüber hinaus verteilten Zielgruppe wird der Studiengang zudem komplett virtuell umgesetzt. Dabei kommen bewährte Lösungen wie Zoom, Moodle und spezielle im Informatik-Bereich etablierte Cloud-Entwicklungsumgebungen wie Stackblitz zum Einsatz. Die vermittelten Konzepte werden anhand von Schlüsseltechnologien der öffentlichen Verwaltung erprobt und in Modulen wie dem E-Government-Praxisprojekt direkt in der Praxis angewendet. Durch Module wie beispielsweise KI und Data Science in der öffentlichen Verwaltung, Mobile Computing, ERP-Systeme sowie IT-Strategie und -Leitung in der öffentlichen Verwaltung wird ein breites informatisches aber auch verwaltungswissenschaftliches Spektrum abgedeckt. Ein umfangreicher Wahlpflichtbereich lässt zudem breiten Spielraum, um sich genau auf die Inhalte zu spezialisieren, die im eigenen Interessens-, Kompetenz- oder Tätigkeitsschwerpunkt liegen.

Anmeldung ab November 2023

Der Master-Studiengang Verwaltungsinformatik startet im Sommersemester 2024. Für den neuen Studiengang bewerben kann man sich ab November 2023. 

Weitere Informationen finden sich hier….

Prof. Dr. Walter Kern
Rainer Krauß

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