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“Success made in Hof”: Von der BOOM-Party zu Siemens – Volker Albrecht

Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Hof stehen bei Arbeitgebern hoch im Kurs und verfügen über enorme Expertise. „Campuls-digital“ stellt deshalb in loser Reihenfolge einige Mitglieder des Hofer Alumni-Netzwerkes vor, die mittlerweile national oder international Karriere gemacht haben, sich aber der Hochschule Hof weiterhin stark verbunden fühlen. Nun haben wir Volker Albrecht, CEO der Siemens Digital Logistics GmbH, einer hundertprozentigen Tochter des Siemens-Konzerns, getroffen.

Volker Albrecht, CEO der Siemens Digital Logistics GmbH; Bild: privat;

Herr Albrecht, sie leben heute mit Familie und zwei Kindern in Ihrer Heimat, der Region Bamberg. Beruflich sind Sie weltweit aktiv. Wie würden Sie Ihre aktuelle berufliche Aufgabe selbst definieren?

Als Geschäftsführer oder eben CEO eines weltweit agierenden Softwareunternehmens der Siemens AG operieren wir direkt im Herzen der internationalen Logistikketten. Das heißt natürlich auch, dass wir derzeit alle Auswirkungen der Pandemie und Eskalationen ganz direkt erleben – man denke unter anderem an die Lieferengpässe in vielen Bereichen. Jeder von uns kennt Beispiele, wo geplante Liefertermine nicht eingehalten werden konnten. Die „Resilient Supply Chain“, die belastbare Lieferkette, ist deshalb aktuell eines unserer Hauptthemen. Grundsätzlich arbeiten wir an Softwarelösungen für die Optimierung und die Transparenz der Supply Chain für Kunden weltweit. Die Siemens Digital Logistics GmbH hat insgesamt über 300 Beschäftigte, arbeitet in verschiedenen Ländern und hat ihren Stammsitz in Frankenthal in der Nähe von Heidelberg. Alle unsere Kunden haben anspruchsvolle CO2 Ziele, wir helfen mit unserer Software die Ziele zu erreichen und damit den Nachhaltigkeitsgedanken zu unterstützen.

Sie haben im Jahr 2002 an der Hochschule Hof im Fach Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Wenn Sie heute an Hof denken, was kommt ihnen zuerst in den Sinn?

Ich denke, wir haben damals enorm von den teilweise heute noch gültigen Vorteilen der Hochschule Hof profitiert. Es gab einen sehr engen Kontakt zwischen Studierenden und der Professorenschaft. Ich erinnere mich an viele Gespräche mit Prof. Dr. Ronald Hechtfischer oder Prof. Dr. Thomas Meuche, bei dem ich meine Diplomarbeit fertigte. Auch die Stimmung unter den Studierenden war prächtig. Sie war sogar so gut, dass wir die legendäre BOOM-Party ins Leben riefen, von der ich einer der Gründer bin. Ich hoffe sehr, dass die BOOM-Party auch nach Corona weiterbestehen wird. Darüber hinaus habe ich mich damals auch viel für die Studierendenvertretung und als studentischer Vertreter im Hochschulrat engagiert.

Was war die bisher größte Herausforderung in Ihrer beruflichen Karriere?

Das war sicherlich, als ich vor über sechs Jahren vom traditionellen Siemens Bereich der Siemens AG in den Softwarebereich gewechselt bin, der aus den US geführt wird.  Das war inhaltlich eine Herausforderung, aber auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Kulturen der Teammitglieder. Zu Beginn war ich für Teams in acht Ländern verantwortlich und musste entsprechend viele verschiedene Herangehensweisen integrieren und vereinen. Auch viele Mentalitäten unterscheiden sich. Man denke allein an die Gegensätze zwischen beispielsweise Indien und den USA. Aber auch die italienischen Kolleginnen und Kollegen denken mitunter ganz anders als wir Deutsche.

Inwiefern lieferte Ihnen Ihr Studium in Hof einen Mehrwert für die Praxis?

Die Kombination aus dem Verständnis für Geschäftsprozesse einerseits und andererseits dem Verstehen der dahinterliegenden IT, welche die Prozesse abbilden muss, ist ein absoluter Mehrwert. Dafür hat mich mein Studium der Wirtschaftsinformatik gut vorbereitet.

Welchen Tipp würden Sie jungen Studierenden mit auf den Weg geben?

Sich breit aufzustellen ist das A und O. Wer in meinem Berufsfeld unterwegs sein möchte, der sollte sich immer darum bemühen, die Kombination aus Wirtschaft und Informatik zu verstehen. Die Hochschule Hof war zu meinen Zeiten übrigens die einzige Hochschule, die Vorlesungen in beiden Bereichen parallel anbot. Genau deshalb hatte ich mich damals für Hof entschieden. Daneben sollte man immer neben der Hochschule noch etwas Sinnvolles mit seiner Zeit anstellen. Idealerweise sollte man Dinge ausprobieren, die einem die Praxis zu einem frühen Zeitpunkt näherbringen. Übrigens: Auch Karrieren über den zweiten Bildungsweg haben viele gute Argumente auf ihrer Seite!

Welchen Fehler hätten Sie gerne vermieden?

Jeder Mensch macht Fehler und niemand ist unfehlbar. Die meisten von uns machen sogar viele Fehler. Entscheidend ist nur, dass man aus den Fehlern lernt und möglichst keinen zweimal begeht, denn dann wird es irgendwann unangenehm. Wer etwas erreichen will, muss auch mal Risiken eingehen, aber man sollte immer in der Lage sein, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und entsprechend zu handeln.  

Was bringt Ihnen das Alumni Netzwerk an der Hochschule Hof und würden Sie es empfehlen?

Ich bin bis heute überzeugtes Mitglied des Hofer Alumni-Netzwerks und habe in den letzten Jahren diverse Veranstaltungen besucht. Wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht, dann bietet das Netzwerk eine wunderbare Gelegenheit mit seiner Hochschule, aber auch mit Dozentinnen und Dozenten in Kontakt zu bleiben. Der Austausch über Generationen von Studierenden hinweg kann zudem sehr gewinnbringend sein. Ich kann das jeder Absolventin und jedem Absolventen daher nur empfehlen.

Welches persönliche Ziel möchten Sie noch verwirklichen?

Das vorrangigste Ziel ist immer, dass meine Familie und ich gesund bleiben.  Im beruflichen Spektrum möchte ich mit meiner Arbeit dazu beitragen den Sustainability-Gedanken mit Softwarelösungen zu unterstützen und nach vorne zu bringen. Wir möchten unseren Kunden dabei helfen, die Co2 Werte in ihrem Business zu senken. Klima geht uns schließlich alle an.

Danke für das Gespräch.

Über alumni hochschule hof e.V.

Das Alumni-Netzwerk der Hochschule Hof wurde 2005 auf Initiative aus dem Kreis der Absolventen- und Professorenschaft gegründet. Es umfasst heute ca. 450 Mitglieder (Professoren- und Mitarbeiterschaft, Alumni, Studierende) und ist damit der größte Verein, der aus der Hochschule Hof hervorgegangen ist.

Vorteile einer Mitgliedschaft: 
– Möglichkeit zum Auffrischen von alten und Knüpfen von neuen Kontakten
– Austausch von Erfahrungen und Praxiswissen 
– Information über neueste Entwicklungen an der Hochschule Hof und 
  den angegliederten Instituten
– Besuch des Homecomings und weiterer Veranstaltungen
– Unterstützung nachfolgender Studierendengenerationen durch Preisverleihungen, Stipendien, Sponsoring von Studienprojekten und Events etc.

Weitere Infos und Registrierung:
https://www.alumni-hochschule-hof.de/


Rainer Krauß

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