In der Reihe der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Hof stellen wir heute unseren Leserinnen und Lesern Christian Krauß vor. Der 32jährige Gattendorfer hat bis 2012 an der Hochschule Hof Wirtschaftsingenieurwesen studiert und arbeitet heute als Operations Manager des Unternehmens Falcon Professional Kitchen LLC in Dubai. Darüber hinaus hat er als passionierter Triathlet unlängst an der „IronMan“-Weltmeisterschaft in Utah teilgenommen.
Herr Krauß, wie würden Sie Ihre berufliche Aufgabe selbst definieren und wie kamen Sie nach Dubai?
Ich habe damals meine Bachelorarbeit “Marktanalyse Vereinigte Arabische Emirate – Kältetechnik” bei der Viessmann Kältetechnik AG in Hof geschrieben. In dem Zusammenhang bot man mir die Möglichkeit bei der neu gegründeten Viessmann-Niederlassung in Dubai als Project & Sales Manager meine Karriere zu beginnen. Ich lebe mittlerweile über 10 Jahre in Dubai, jedoch arbeite ich nicht mehr bei Viessmann, aber immer noch in der Küchenbaubranche. Mein derzeitiger Arbeitgeber Falcon Professional Kitchen LLC hat ca. 250 Mitarbeiter mit Hauptbüro in Dubai und Niederlassungen in Saudi Arabien, Katar und Oman. Unser Hauptgeschäft als Küchenbauer und Edelstahlprodukthersteller sind Industrieküchen für Hotels und Restaurants.
Meine heutigen Hauptaufgaben als Leiter des Operativen Geschäfts mit knapp 120 Mitarbeitern in den Abteilungen Installation, Service und Logistik sind einerseits die Mitarbeitermotivation und andererseits die kontinuierliche Verbesserung aller Prozesse und Abläufe. Wir möchten produktives Arbeiten und gesundes Wachstum unseres Unternehmens verbinden und voranbringen.
Wenn Sie heute an die alte Heimat denken, was kommt ihnen zuerst in den Sinn?
Natürlich gelten hier die Gedanken zunächst meiner Familie. Meine Eltern, mein Bruder, aber auch Cousinen und Großeltern sind weiterhin im Hofer Land zuhause und die Gelegenheiten sich persönlich zu sehen sind naturgemäß beschränkt. Ich habe meine brasilianische Frau vor 8 Jahren in Dubai kennengelernt und wir haben letztes Jahr (2021) in Feilitzsch bei Hof geheiratet. Ich denke aber natürlich auch an die Schulzeit und vor allem die 3,5 Jahre Studium, die ich an der Hochschule Hof sehr genossen habe – eine großartige Zeit!
Was war die bisher größte Herausforderung in Ihrer beruflichen Karriere?
Das ist sicherlich die erst vor kurzem übernommene Position als Leiter des Operativen Geschäfts. Damit bin ich einen Schritt weg vom reinen Verkauf gegangen, mit dem ich mich die meisten meiner 10 Jahre Berufserfahrung als Verkaufsleiter und Business Development Manager beschäftigt habe. Mit meiner technischen Ausbildung aus dem Wirtschaftsingenieurstudium, kombiniert mit meiner Erfahrung im Verkauf und natürlich dem vollen Vertrauen der Unternehmensführung ist diese Herausforderung ideal, um mich weiter in die Unternehmensführung hinaufzuarbeiten.
Was hat Sie damals zur Hochschule Hof geführt?
Das gute Ranking der Hochschule Hof, das gute Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden und natürlich auch die Nähe zur Heimat.
Inwiefern lieferte Ihnen Ihr Studium in Hof einen Mehrwert für die Praxis?
Meine technischen und wirtschaftlichen Grundkenntnisse vom Wirtschaftsingenieurwesen kommen bei mir täglich zum Einsatz, sowohl bei internen Mitarbeitergesprächen, als auch bei Kundengesprächen. Die praxisnahe, manchmal harte aber immer faire Herangehensweise meiner Dozenten hat mich hervorragend auf das Berufsleben vorbereitet, vor allem auf das selbstständige und strukturierte Arbeiten.
Ihr großes Steckenpferd neben dem Job ist der Sport. Wie kamen Sie zum Triathlon und wie intensiv kann man sich dem als Führungskraft widmen?
Ich war und bin natürlich immer noch Hobby-Sportler. Vor und während des Studiums habe ich beim FC Trogen Fußball gespielt, was sich mit dem Umzug nach Dubai natürlich erledigte. Die Folge des Wechsels war, dass ich immer unregelmäßiger Sport machte und in den ersten 5 Jahren im Emirat auch wenig auf meine Ernährung geachtet habe. Als die Waage nach dem Weihnachtsurlaub 2017 dann über 100 Kilo zeigte, war es an der Zeit die Reißleine zu ziehen. Ich begann mit Joggen und einer bewussteren Ernährung. Die ersten Wochen konnte ich trotzdem nie länger als 15 Minuten am Stück laufen. Weil ich das aber täglich machte, hatte ich nach 10 Wochen etwa 13 Kilo verloren und ein Freund meldete mich zu meinem ersten 10 Kilometer-Lauf an.
…und aus der anfänglichen Qual wurde die Liebe zum Sport?
Genau. Nach meinem ersten Diäterfolg habe ich begonnen das Joggen zu mögen und nach und nach begann die Sucht. Bereits Ende 2017 bin ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen und schon im Januar nahm ich dann beim Dubai Marathon teil. 2019 wurde mir nur das Joggen dann allerdings etwas langweilig und habe mich zu meinem ersten Triathlon auf die olympische Distanz angemeldet.
…das sind ja wirklich enorm schnelle Steigerungen – Kompliment!
Danke. 2020 kam dann der erste echte Ironman in Dubai und vor wenigen Tagen dann das bisherige Highlight meiner Sportkarriere: Am 7. Mai 2022 durfte ich an der Ironman-Weltmeisterschaft in St. George, Utah, USA teilnehmen. Für mich ist es bis heute das 4. Jahr Triathlon, wobei ich mich speziell von Oktober 2021 bis Ende April 2022, mit ca. 10 – 15 Stunden Sport pro Woche auf den Ironman in St. George, Utah, vorbereitet habe.
Welchen Tipp würden Sie jungen Studierenden mit auf den Weg geben?
Egal, ob privat oder im Beruf: Stellt euch immer wieder neue, große Ziele und nehmt Herausforderungen an. Aber unterteilt Sie in kleinere Etappenziele, um Sie zu erreichen und um ausreichend Erfolgserlebnisse feiern zu können.
Was war Ihre schönste Erinnerung an die Hochschule Hof?
Das ist schwierig auf eine einzige Erinnerung herunter zu brechen. Einige der schönsten Erinnerungen sind das Gefühl bei der letzten Semesterprüfung den Prüfungssaal zu verlassen oder die unzähligen Feiern mit anderen Studenten und Studentinnen. Auch die interaktiven Vorlesungen bei Prof. Dr. Ronald Hechtfischer sind mir in bester Erinnerung. Besonders gut erinnere ich mich noch an die „Produktentwicklungsprüfung“, die eine meiner erfolgreichsten Prüfungen wurde. rüfungen)
Was bringt Ihnen das Alumni Netzwerk an der Hochschule Hof und würden Sie es empfehlen?
Ich habe noch immer viel Kontakt zum Alumni Netzwerk, den damaligen Studierenden aus meinem Jahrgang und auch zu vielen Unternehmen in der Region. Der Alumni-Verein unterstützt diese Kontakte und schafft Möglichkeiten sie zu pflegen. Darum kann ich das Alumni-Netzwerk der Hochschule Hof definitiv empfehlen.
Welches persönliche Ziel möchten Sie noch verwirklichen?
Mit dem Abschluss der Ironman-Weltmeisterschaft habe ich ein großes Ziel erreicht, worauf ich mehrere Jahre hingearbeitet habe. Jetzt ist zunächst etwas Entspannung angesagt, um den Kopf frei zu bekommen. Was mir allerdings schon geraume Zeit im Hinterkopf schwebt, ist das Besteigen des Mount Everest. Ich denke, dass ich dieses Ziel – mit mehreren Etappenzielen, genau wie den Ironman – in den nächsten Jahren erreichen werde.
Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg – sportlich und beruflich!
Über alumni hochschule hof e.V.
Das Alumni-Netzwerk der Hochschule Hof wurde 2005 auf Initiative aus dem Kreis der Absolventen- und Professorenschaft gegründet. Es umfasst heute ca. 450 Mitglieder (Professoren- und Mitarbeiterschaft, Alumni, Studierende) und ist damit der größte Verein, der aus der Hochschule Hof hervorgegangen ist.
Vorteile einer Mitgliedschaft:
– Möglichkeit zum Auffrischen von alten und Knüpfen von neuen Kontakten
– Austausch von Erfahrungen und Praxiswissen
– Information über neueste Entwicklungen an der Hochschule Hof und
den angegliederten Instituten
– Besuch des Homecomings und weiterer Veranstaltungen
– Unterstützung nachfolgender Studierendengenerationen durch Preisverleihungen, Stipendien, Sponsoring von Studienprojekten und Events etc.
Weitere Infos und Registrierung:
https://www.alumni-hochschule-hof.de/