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“Success made in Hof”: Daniel Herrmann – Sustainability-Manager der Tenowo GmbH

In unserer losen Reihe „Success made in Hof” stellen wir heute Daniel Herrmann vor. Der gebürtige Münchberger absolvierte ab 2017 ein duales Bachelorstudium im Bereich Innovative Textilien sowie anschließend das duale Masterstudium Sustainable Textiles bei den Studiengangleitern Prof. Dr. Anett Matthäi und Prof. Dr. Michael Rauch. Heute arbeitet der 25jährige als Sustainability Manager der Tenowo GmbH innerhalb der HofTex Group AG und sorgt dort u.a. für die Einhaltung der gesetzlichen Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens.

Daniel Herrmann im Labor seines Arbeitgebers bei der Prüfung der Wasserabweisung eines Vliesstoffs; Bild: privat;

Herr Herrmann, was genau gehört heute zu ihren Aufgaben?

„Im Unternehmen bin ich Projektleiter zur Implementierung eines kreislaufwirtschaftlichen Abfall- und Wertstoffmanagementsystems. Wir möchten unsere internen Managementsysteme kontinuierlich im Hinblick auf mehr Nachhaltigkeit verbessern. Hier führen wir unter anderem auch viele Schulungen durch und möchten unseren Beitrag zur Erreichung definierter Nachhaltigkeitsziele über die gesetzlichen Vorgaben hinaus leisten.“

Warum hatten Sie sich damals für ein Studium an der Hochschule Hof entschieden?

„Das erste Interesse war zunächst natürlich begünstigt durch meinen Wohnort. Dann allerdings wurde schnell klar, dass die Hochschule über ein sehr interessantes Angebot an naturwissenschaftlichen Studiengängen verfügt. Weil ich neben dem Studium dann schon eigenes Geld verdienen wollte, lag der Fokus schnell auf einem dualen Studiengang. Die Erfahrungen aus dem Verbund von wissenschaftlicher Theorie und betrieblicher Praxis sind sehr viel wert – und auch die vielen Erfahrungen zum Beispiel aus Laborpraktika haben mir geholfen.“

Studium und Ausbildung parallel – einige scheuen das. Auch weil man zum Beispiel in den Semesterferien arbeiten muss…

„Ich denke ehrlicherweise schon, dass das duale Studium Studierende im Vergleich zu einem normalen Studium vor größere Herausforderungen stellt – und dessen sollte man sich auch bewusst sein. Ferien und Freizeit sind einfach viel knapper bemessen und der Aufwand durch Arbeit, Berufsschule und Studium kann sehr fordernd sein. So kann es immer sein, dass sich Vorlesungen an der Hochschule mit Einheiten an der Berufsschule überlappen, so dass auch Nacharbeit notwendig sein kann. Auch die Klausurenphase im Studium kann sich mit Zwischen- und Abschlussprüfung der Ausbildung überschneiden, so dass man hier einiges koordinieren muss. Aber:

Grundsätzlich kann jeder ein duales Studium erfolgreich abschließen, daran ist nichts Unmögliches. Mit etwas Motivation, Zielstrebigkeit und Ehrgeiz sowie mit der Unterstützung von Hochschule und Betrieb wird vieles zudem viel leichter.“

Daniel Herrmann

Auch die Reißfestigkeit, die Höchstzugkraft sowie die Dehnung eines Vliesstoffes werden geprüft; Bild: privat;

Wie empfanden Sie die Unterstützung – gerade seitens der Hochschule?

„Man profitiert natürlich von einer gut ausgebauten Hochschulstruktur und guter Kommunikation. Auch waren die Studiensemester mit abwechslungsreichen und wirklich fachspezifischen Fächern ausgelegt. Generell wurde sich immer sehr schnell um offene Fragen und Probleme gekümmert und die betreuenden Professorinnen und Professoren konnten eine große Fachkompetenz vermitteln. Toll war auch, dass man an verschiedenen Fachveranstaltungen zu vergünstigten Preisen oder gar kostenlos teilnehmen konnte – wie zum Beispiel an den Hofer Vliesstofftagen oder der ITMA 2019 in Barcelona. Lediglich das Pendeln zwischen Hof und Münchberg für einzelne Vorlesungen war teilweise etwas schwierig organisierbar.“

Welche Erfahrungen konnten sie letzten Endes aus dem dualen Studium mitnehmen?

„Die Lerninhalte von Studium und Ausbildung vermitteln ein breites Spektrum und sind teilweise verbunden – was dann schnell zu einem besseren Verständnis fachspezifischer Themen führt und eine gute Vorbereitung für den Berufseinstieg ermöglicht. Bei mir ganz persönlich konnte ich eine steigende Motivation und einen zunehmenden Ehrgeiz durch die Herausforderungen des dualen Studiums feststellen. Auch die englischsprachigen Studiensemester und die Zusammenarbeit mit internationalen Studierenden waren für mich von großem Vorteil. Die Teamfähigkeit unter den Kommilitonen stand zudem immer im Mittelpunkt. Schwierig waren lediglich teilweise hohe Durchfallquoten bei vereinzelten Fächern, da das hohe Anspruchsniveau selbst bei Fächern des Grundlagenbereichs schon deutlich spürbar ist.“

Wie haben Sie schließlich den Übergang nach dem Studium empfunden?

„Die Kontakte zum Übergang konnte ich bereits während des Praxissemesters knüpfen. Das Thema meiner Abschlussarbeit – es ging um das Abfallmanagement – erweckte glücklicherweise großes Interesse seitens der Geschäftsführung. Und nach einer Präsentation wurde ich zum später erfolgreichen Vorstellungsgespräch eingeladen. Da ging vieles also fließend ineinander über.“

Vielen Dank für das Gespräch!

Rainer Krauß

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