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Biogasprojekt im Raum Wunsiedel sucht mehr Mist und Gülle!

Die Hochschule Hof möchte zusammen mit Vertretern der Landwirtschaft aus dem Raum Wunsiedel und dem Unternehmen ZENOB GmbH (ZukunftsEnergie Nordostbayern) landwirtschaftliche Reststoffe zur Energiegewinnung nutzen. Dafür arbeiten die Partner an einem ambitionierten Vorhaben, das entsprechende Energiepotenziale durch den Bau einer größeren Biogasanlage erschließen soll. Ein Informationsabend Anfang März erbrachte dafür erste Interessierte. Um das Projekt aber wirklich umsetzen zu können, muss aber eines in noch viel größerer Masse gefunden und gemeldet werden: Mist und Gülle.

Rege Beteiligung bei der ersten Informationsveranstaltung im Landratsamt Wunsiedel im Fichtelgebirge; Bild: Hochschule Hof;

In einer Studie des Hofer Unternehmens BtX energy GmbH wurde ein ungenutztes Energiepotenzial von rund 150 Gigawattstunden (GWh) aus Gülle und Mist in der Region Hochfranken identifiziert. Die Nutzung dieser Energie wäre nicht nur nachhaltig und regional, sondern zudem auch eine echte CO2-Senke. Gülle und Mist geben unter Geruchsbildung Methan an die Atmosphäre ab, das in Biogasanlagen eingefangen und genutzt werden kann.

Viele wertvolle Hinweise aus der Landwirtschaft

Ob neben der technischen auch die wirtschaftliche Machbarkeit hergestellt werden kann, das sollte ein Informationsabend im Großen Saal des Landratsamtes Wunsiedel Anfang März ergeben. Unter Anwesenheit von Landrat Peter Berek, Staatssekretär Martin Schöffel und Landtagsabgeordnetem Kristan von Waldenfels fanden sich rund 80 Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Landwirtschaft ein, um sich von Dr. Andy Gradel und Christian Fischer vom Institut für Wasserstoff- und Energietechnik der Hochschule Hof (iwe) über das Projekt informieren zu lassen. Vorgestellt wurde dabei Die Idee einer zentralen Biogasanlage, basierend auf Reststoffen, sowie ein zugehöriges Logistik-Konzept.

In der Diskussion wurden erfreulicherweise viele relevante Hinweise für eine konkrete Umsetzung an uns herangetragen, die wir in unseren Planungen berücksichtigen konnten, um eine geschlossene regionale Wertschöpfung zu gewährleisten.”

Dr. Andy Gradel

Reststoffe gesucht

Bei einer Abfrage der auf den Höfen vorhandenen Reststoffe konnten dann allerdings aufgrund geringer Rückmeldequote von nur 15 Antwortbögen nur rund 45.000 Tonnen Gülle, Mist und Gras ermittelt werden. „Dies würde lediglich für 5 Gigawattstunden an Biogas pro Jahr ausreichen. Das wäre zwar die notwendige Energie für rund 250 Haushalte, aber die Menge wäre zu weit verstreut im Landkreis, um das Projekt tatsächlich gewinnbringend umzusetzen“, so Projektleiter Dr. Andy Gradel. Erst wenn eine Schwelle von rund 20 bis 30 GWh pro Jahr erreicht wird oder die Vorkommen auf engerem Raum gemeldet werden, bestünde die Chance auf Umsetzung, so der Forscher.

Fragebogen online

Aus diesem Grund werden im Projekt nun noch weitere Landwirte und Höfe gesucht, die ihre Reststoffe in das Projekt einbringen können. Der entsprechende Fragebogen findet sich im Internet unter: 

Zentrale Reststoff-Biogasanlage für den Landkreis Wunsiedel – Institut für Wasserstoff- und Energietechnik (hof-university.de)

Weitere Informationen sind zudem über den Kontakt

Christian.fischer.3@hof-university.de

erhältlich.

Rainer Krauß

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