Eine gelungene Premiere: Zum allerersten Mal seit ihrem Bestehen bot die Hochschule Hof eine für alle geöffnete Neujahrsvorlesung an. 250 Gäste sorgten dafür, dass auch das „Audimax“ der Hochschule nicht mehr dem Besucherandrang standhielt und die Vorlesung kurzfristig in einen weiteren Raum übertragen werden musste. Nach einer Begrüßung durch Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Valentin Plenk sprach Carsten Stark, Professor für Wirtschafts- und Organisationssoziologie, dann zum Thema „Zivile Religiosität in liberalen Gesellschaften“ und die Frage, ob moderne und aufgeklärte Gesellschaften nicht vollends auf Religion verzichten könnten.
Da er dies anhand der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ erläuterte, waren neben zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern religiöser Einrichtungen auch einige Star-Trek-Fans in entsprechender Kostümierung erschienen. Anhand mehrerer Serienausschnitte wurde diskutiert, wie notwendig der religiöse Anteil einer politischen Kultur ist, damit ein demokratisches Gemeinwesen funktioniert. Diverse Folgen der seit 1966 erfolgreichen Serie beschäftigen sich schließlich mit Gottheiten, Mystik und spirituellen Erlebnissen. Im Ergebnis wurde klar: Religion bleibt ein für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens. Zwar wird sie individualisierter und die Bedeutung der kirchlichen Institutionen nimmt ab. Spiritualität allerdings verschwindet nicht und auch die Ehrfurcht vor dem unerklärlichen Universum bleibt bestehen.
„Das, was eine Gesellschaft als gut, richtig und wünschenswert empfindet – quasi ihre eigene Utopie – wird letztlich aus Religion gespeist.“
Prof. Dr. Carsten Stark
Nach der Vorlesung schloss sich für die Besucherinnen und Besucher noch ein “Get-together” im Foyer der Hochschule an. Auch im nächsten Jahr soll es wieder eine Neujahrsvorlesung an der Hochschule Hof geben.