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#kickstart2023 – Wir stellen vor: “Kat-Energy” – Energie aus Mikroschadstoffen

Mit KICKSTART hat die Hochschule Hof ein Förderprogramm aufgelegt, das in einer sehr frühen Phase einer möglichen Gründung ansetzt – bei den Ideen bzw. Prototypenentwicklung. Sechs Monate haben die KICKSTART-Teams Zeit, ihre Idee zu einem MVP (Minimum Viable Product) oder Prototyp zu entwickeln. In unserer mittlerweile sechsten Folge stellen wir heute das Team “Kat-Energy” vor.

Das Team “Kat-Energy” mit Simon Mehling und Prof. Dr. Tobias Schnabel (re.); Es fehlt: Prof. Dr. Robert Honke; Bild: Hochschule Hof;

Die Mission

Langfristiges Ziel des Projektes ist die Erzeugung von Photobrennstoffzellen, die Wasserverunreinigungen oxidativ entfernen sollen und dabei Energie erzeugen. Die Entwicklung eines Versuchsaufbaus für erste Untersuchungen eines solchen Systems geschieht mit künstlichem und realem Abwasser.

Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?

“Durch die aktuelle Energiekrise müssen auch Verfahren der Umwelttechnik immer effizienter werden. Hierbei kam die Idee, eine Titandioxid basierte Solarzelle durch Mikroschadstoffe als Brennstoff zu betreiben und beim Abbau der Mikroschadstoffe Energie zu gewinnen, anstatt zu verbrauchen. Somit wäre Energie positive, weitergehende Abwasserbehandlungssysteme denkbar. Allerdings steckt die Idee noch im Stadium des Labormusters.”

Ein Studium oder Beruf allein ist schon sehr zeitintensiv und anstrengend. Dennoch, beschäftigt Ihr Euch parallel dazu noch mit der Entwicklung einer eigenen Gründungsidee. Woher nehmt ihr die Motivation?

“Am Ende sind unsere Projekte sehr anwendungsbezogen. Die hier aufgezeigte Idee ist jedoch nahezu der Grundlagenforschung zuzurechnen. Die verwendeten Beschichtungen sind in einem andere Projekt entstanden und werden nun durch den Kickstart finanzierten Prototyp den ersten Tests unterzogen um einen Proof of Concept zu generieren.”  

Das Kickstart-Programm ist gedacht, um die Weiterentwicklung von Ideen, die sich in einem sehr frühen Stadium befinden, zu fördern. Dafür stehen Euch bis zu 7.500 Euro finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Wie setzt Ihr die Förderung konkret ein?

“Wir haben aus der Förderung hauptsächlich Materialien, Halbzeuge und Chemikalien finanziert, um einen eigenen Demonstrator im Labormaßstab anzufertigen. Vor allem das leitfähig beschichtete Glas ist sehr kostenintensiv. Einen Teil der Mittel haben wir genommen, um ein Analysengerät so zu erweitern, dass wir viele Proben aus den Versuchen automatisiert analysieren können.”

Bild: Hochschule Hof;

Nach Ablauf der sechs Monate: Wisst Ihr bereits, wie es mit Euch weitergehen soll? Was sind Eure langfristigen Ziele? Strebt Ihr eine Gründung an?

“Eigentlich gehen die richtigen Arbeiten erst nach dem Projekt los. Wir werden die gewonnen Daten analysieren und veröffentlichen, es wird eine Sondierung geben, ob KMUs die Idee mit uns weiterverfolgen möchten und ein F & E Projekt daraus entstehen wird. Wenn die Daten vielversprechend sind, kann eine direkte Firmengründung angestrebt werden, darin habe ich aus meinen anderen zwei Start-Ups ja bereits Erfahrung. Es ist auf jeden Fall richtig und wichtig, dass wir durch Kick-Start eine recht riskante Idee verfolgen können, auch wenn sie noch recht weit von der technischen Umsetzung entfernt ist.”

Was sind Eure Learnings bisher aus dem Projekt? Was möchtet Ihr anderen Gründungsinteressierten gerne mit auf den Weg geben?

“Man muss leider sagen, dass die sechs Monate sehr kurz greifen. Das liegt vor allem an den Lieferschwierigkeiten für die Spezialmaterialien, die wir benötigen. Die Daten, die wir generieren und der erste Proof of Concept der Idee ist Gold wert und hilft uns zu sondieren, ob die Idee überhaupt tragbar ist und ob sich eine zeitnahe Vermarktung lohnen könnte. Man muss sagen, dass die Antragstellung für die Förderung simpel ist und man sehr unbürokratisch an die Mittel kommt. Ich würde daher jedem empfehlen, die eigenen Ideen mit dem Kick-Start Programm umzusetzen.”

In der nächsten Folge von #kickstart2023 erfahren Sie, wie Hofer Studenten den Haushalt revolutionieren wollen.

Weitere Informationen zum Kickstart-Projekt finden Sie hier…

Camilla Lenz

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