Im Studierendencafé “Zur Auszeit” hielten Anke Müller, Professorin für Fertigungsverfahren im Maschinenbau und Oliver Mauroner, Professor für Technologieorientiertes Innovations- und Gründungsmanagement an der Hochschule Hof, ihre Stadtvorlesung zum Thema „Wie Makerspaces, Repaircafés und Do-it-yourself unsere Welt verändern“ vor 50 Teilnehmenden.

Hands-on-Abend mit kreativen Impulsen
Die Vorlesung bot einen praxisnahen Einstieg in die Welt des Selbermachens. Nach einer theoretischen Einführung zum Wert des Spielens – als Training für Problemlösung, Kreativität und Überleben – wurde deutlich: Spielen ist mehr als nur Zeitvertreib. Es fördert neue Denk- und Handlungsmuster und ist die Grundlage für Konzepte wie Design Thinking und Gamification. Heute ermöglichen moderne Technologien wie Software, die zum Beispiel Kinderzeichnungen in 3D-Modelle umwandelt und mit 3D-Druckern realisiert, neue Wege der Kreativität. Auch die DIY-Branche profitiert von diesem Trend: Sie wird jünger, digitaler und medialer, wie der Boom von DIY-Inhalten auf YouTube zeigt. Historische und moderne Beispiele zeigen, wie Innovation aus Notwendigkeit entsteht.
„Open-Source-Entwicklerinnen und -entwickler haben die Innovation demokratisiert. Sie haben Methoden entwickelt, für die man nichts bezahlen muss, und mit denen Anwenderinnen und Anwender ohne technische Ausbildung bauen und sich ausprobieren können. Ein Beispiel aus ist ein 3D-Drucker, der wiederum Bauteile für neue 3D-Drucker drucken kann.“
Prof. Dr.-Ing. Anke Müller
Und weiter: „Krisen und Ressourcenmangel führen zu Innovation. Covid war insofern etwas Gutes für die Maker-Bewegung, die dadurch stärker zusammenwuchs und gemeinsame Lösungen trotz zusammengebrochener Lieferketten entwickelte.“
In einer praktischen Übung bauten die Teilnehmenden in sechs Schritten aus Legosteinen eine Schildkröte – ein Beispiel dafür, wie spielerisches Arbeiten zu kreativen Lösungen führen kann, insbesondere bei knappen Ressourcen.

Makerspaces: Offene Werkstätten für alle Generationen
MakerSpaces und FabLabs bieten Menschen jeden Alters die Möglichkeit, Ideen in Produkte zu verwandeln. Offenheit, Zugänglichkeit und der Austausch von Wissen stehen in der Philosophie der FabLabs im Mittelpunkt. Produkte werden gemeinsam entwickelt, geteilt und weitergedacht. Wer in Hof selbst aktiv werden möchte, kann sich beispielsweise an das Hofer Repaircafé der VHS oder den Makerspace der Hochschule Hof wenden.
„Spielen ist scheinbar zweckfrei, doch in Wahrheit trainiert es unsere Kreativität und Resilienz. An der Hochschule Hof bieten wir Erwachsenen geschützte Räume, um genau diese Fähigkeiten gezielt zu stärken.“
Prof. Dr. Oliver Mauroner
Neue Staffel der Stadtvorlesung im Herbst
Im Herbst ist eine neue Staffel der Stadtvorlesungen in Selb und in Münchberg geplant. Details werden im Newsletter und auf den Social-Media-Kanälen der forschenden Hochschule Hof bekanntgegeben.
„Wir müssen uns klarmachen, wie viele Fähigkeiten, die wir für selbstverständlich halten und die wir für unseren persönlichen Erfolg brauchen, aus unseren Bildungseinrichtungen kommen. In der Stadtvorlesung am 17.06. sprachen wir darüber, wie wir die Leute dazu bringen, die Ideen in ihren Köpfen in die Umsetzung zu bekommen.“
Prof. Dr.-Ing. Valentin Plenk, Vizepräsident der Hochschule Hof