Die Hochschule Hof hat sich in der jüngsten Vergangenheit bereits klar für die Präsenzlehre im laufenden Wintersemester positioniert. Im Zuge der Energiekrise sieht sich die Hochschule nun in dieser Auffassung bestätigt und ruft ihre Studierenden dazu auf, in den Wintermonaten in möglichst großer Zahl am Campus zu erscheinen. Damit könnten diese im privaten Bereich Energie einsparen und ihr Budget entlasten. Gleichzeitig sind aber auch Energiesparmaßnahmen am Campus selbst geplant.
Die andauernde Energiekrise belastet Privatpersonen, Wirtschaft und natürlich auch staatliche Einrichtungen. In vielen Fällen ist bis heute auch im staatlichen Bereich nicht geklärt, wer für die sprunghaft steigenden Kosten aufkommen kann und wird. „Für Hochschulen und Universitäten wäre es durchaus ein Leichtes, die Studierenden mit Hinweis auf Corona zurück in die Onlinelehre zu schicken und so die eigenen Heizkosten zu minimieren“, so Hofs Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann. Diesen Weg wolle man am Campus in Hof und an den anderen Standorten der Hochschule aber keinesfalls gehen:
Wir wollen die Kosten nicht einfach abwälzen. Wir wollen unserer Verantwortung gegenüber den Studierenden gerecht werden und sie mit den Kosten der kommenden Monate nicht alleine lassen. Aus diesem Grund sind unsere Studierenden herzlich eingeladen, viel Zeit am Campus zu verbringen, um die anfallenden Heizkosten in den privaten Räumlichkeiten etwas minimieren zu können.“
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann, Hochschulpräsident
Etwas Heizen muss sein
Natürlich sei dies ausdrücklich kein Aufruf, das Heizen in den Privatwohnungen völlig einzustellen und so z.B. Schimmel in den Wohnungen Vorschub zu leisten: „Es empfiehlt sich immer die Heizung auf unterer Stufe laufen zu lassen, um die Wohnsubstanz nicht zu gefährden“, so Dr. Andy Gradel, Stellvertretender Leiter des Instituts für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe). Gradel ist es auch, der in Zusammenarbeit mit Baufachleuten der Hochschulverwaltung und seinen Kolleginnen und Kollegen am iwe einen Maßnahmenkatalog entwickelt hat, wie die Hochschule Hof dennoch ihren Energiebedarf entsprechend den staatlichen Vorgaben senken kann.
So sollen u.a. diverse Geräte und Beleuchtungen in der Nacht ausgeschaltet, die Raumtemperatur in einigen Hörsälen, Büroräumen, Gängen und Toiletten leicht gesenkt und Türen besser geschlossen werden. Zudem sollen Fenster nicht mehr gekippt, sondern nur noch stoßgelüftet werden. Der Einsatz von Heizlüftern soll dagegen komplett vermieden werden.
Für die Umsetzung benötigen wir die Hilfe und Unterstützung von Studierenden, Lehrenden und allen anderen Mitarbeitenden – gemeinsam kann es uns gelingen, allein schon durch umsichtiges Verhalten und innovative Anpassungen viel an Energie einzusparen.“
Dr. Andy Gradel, iwe
Politische Planungssicherheit gefragt
Da noch nicht abzusehen ist, wie sich die Versorgungslage weiter entwickeln wird, bittet die HAW Hof auch die Politik um weitere Unterstützung: „Als Hochschule haben wir viele Maßnahmen eingeleitet, um unseren Energiebedarf zu senken. Wir werden aber nicht zusperren oder Öffnungszeiten beschränken, sondern wir sehen einen geöffneten Campus als Teil unserer sozialen Verantwortung den uns anvertrauten jungen Menschen gegenüber. Der Staat sollte bei Hochschulen und Universitäten aber bald finanzielle Planungssicherheit schaffen und erklären, wie die Kostenexplosion im Energiebereich abgedeckt werden soll“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann abschließend.