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Die „Deutschland-Tourer“: Studierende mit ziemlich weiter Anreise

Seit dem Sommersemester 2023 zählt die Hochschule Hof über 3700 Studierende. Dazu zählen aber beileibe nicht nur international Studierende und solche, die direkt aus der Region an die Hochschule kommen. Auch innerhalb Deutschlands gibt es etliche, die größere Strecken in Kauf nehmen, um in Hof zu studieren. Wir haben mit zwei davon gesprochen.

Katharina Oldenburg und Jonas Othmann – zwei von vielen Studierenden, die regelmäßig lange Anreisezeiten in Kauf nehmen, um an der Hochschule Hof zu studieren; Bilder: privat;

Jonas Othmann aus Berlin

Der Student im Masterstudiengang Internationales Projektmanagement hat unlängst ein Deutschlandstipendium für den Bewilligungszeitraum 2022/23 erhalten.

Herr Othmann, was hat in Ihrem Fall den Ausschlag für ein Studium in Hof gegeben?

„Ich bin im Herbst 2021 hierher gekommen, um meinen Master zu machen. Mein Ziel war es – und da bin ich ganz ehrlich: Ich komme hierher, mache den Master und verschwinde dann so schnell wie ich gekommen bin. Ganz einfach war diese Entscheidung für Hof aber trotzdem nicht, denn dazu muss man wissen: Geboren und aufgewachsen bin ich mitten in der Großstadt, genauer gesagt in Berlin-Neukölln. Der Ortsteil, in dem ich aufgewachsen bin, hat also dreimal so viele Einwohner wie Hof. Ich wollte erst auch nie weg von dort, vor allem, weil ich in Berlin auch stark ehrenamtlich engagiert war – insbesondere in der Jugendarbeit. Ich wollte Menschen helfen, aus schwierigen Strukturen auszubrechen und ihnen eine Perspektive aufzeigen. Und natürlich fragte mich bald jeder: „Warum gehst Du nach Hof?!“

Können Sie darauf heute eine Antwort geben?

„Absolut. Neben der Qualität der Ausbildung war die Zeit bis jetzt einfach auch menschlich sehr bereichernd. Ich habe in den letzten knapp 1,5 Jahren hier einfach sehr viel erlebt. Ich bin Werkstudent und habe mich der studentischen Initiative „Consulting Hochfranken“ angeschlossen, deren Vorstand ich mittlerweile bin (http://consultinghochfranken.com/). Und: Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt. Man kann hier eigentlich alles tun was man möchte – außer vielleicht nach 20 Uhr einkaufen (lacht).

Mittlerweile bin ich an einem Punkt, an dem ich nicht mehr so schnell wie möglich weg will, sondern mir sogar vorstellen kann, hier zu bleiben und zu arbeiten, wenn es sich ergibt. Und selbst wenn es sich nicht ergibt, wird Hof immer ein Teil von mir bleiben und ein sehr schönes Kapitel meines Lebens gewesen sein.“

Jonas Othmann

Das ist wirklich sehr schön zu hören…

„Ja, es hat sich absolut gelohnt, die eigene Komfortzone zu verlassen und nach Hof zu kommen. Ich habe es mittlerweile sogar geschafft, dass ein guter Freund von mir, der es in Berlin schwer hatte als Ingenieur einen Job zu finden, hierher in die Region gezogen ist – einfach, weil ich so gut von Hof gesprochen habe.

Diese Stadt und die Region bieten viel mehr als es auf den ersten Blick scheint, man kann sehr viel erleben und unterschiedlichste Menschen treffen, die alle auf eine einzigartige Weise offen und nett sind, sodass sich hier sogar ein gestandener Großstadt-Mensch wie zuhause fühlen kann. Aber was viel Bemerkenswerter ist: Die Menschen hier haben etwas ganz Eigenes. Die Leute, die ich hier kennengelernt habe, sind so offen und nett. Die Fränkische Mentalität ist etwas, was ich zwar noch nicht ganz verstehe, aber was mir doch sehr gut gefällt.“

Katharina Oldenburg aus Lübeck

Die Studentin im Masterstudiengang „Personal und Arbeit“ ist seit Oktober 2022 an der Hochschule Hof.

Was hat Sie bewogen an der Hochschule Hof zu studieren?

„Die „Kombination aus Personalmanagement und Arbeitsrecht“ ist einfach passgenau am Berufsbild des Personalers orientiert und erweist sich somit als sehr praxisnah. Das Angebot war bei mir also entscheidend.“

Hat sie die weite Anreise ursprünglich abgeschreckt?

„Die Anreise aus dem Norden ist auf jeden Fall sehr aufwendig. Man reist mit der Bahn ca. 8 Stunden, muss mindestens 3 Mal umsteigen und nicht selten kommt es auf den Bahnstrecken zu Störungen.

Eine solche Quer-durch-Deutschland-(Tor-)Tour hat mich im ersten Moment also natürlich zum Grübeln gebracht. Gleichzeitig habe ich mich aber auch gefreut, andere Städte kennenzulernen, die mir als Nordlicht noch nicht bekannt waren.“

Katharina Oldenburg

Wie oft sind Sie in der Heimat und wie reisen Sie?

„Ich reise grundsätzlich mit der Bahn. Anfangs war ich immer mal wieder in der Heimat und auch die Semesterferien verbringe ich im Norden. In der Klausurenzeit bleibe ich aber vor Ort in Hof.“

Welche Eindrücke haben Sie von der Hochschule und von der Region gewonnen?

„Die Hochschule gefällt mir sehr gut. Sie ist zwar klein, wirkt aber sehr modern und engagiert. Die Hochschule hält für die Studierenden viele Angebote bereit, wie z.B. das Unikino oder Sprach- oder Sportkurse. Die Gruppengröße in den Lehrveranstaltungen finde ich sehr überschaubar, was den Lernerfolg definitiv begünstigt. Die Stadt Hof selbst ist zwar ziemlich klein, aber dafür findet man sich schnell zurecht. Ein weiterer Vorteil ist die schöne Region, in der Hof gelegen ist. Viele bekannte Städte lassen sich außerdem mit Auto und Bahn gut erreichen.“

Können Sie ein Studium in Hof empfehlen?

„Ein Studium an der Hochschule Hof kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Die persönliche Betreuung durch die Dozenten und die praxisnahe Lehre haben mich sehr überzeugt. Die Studierenden werden auf die Arbeitswelt sehr gut vorbereitet. Man sollte sich jedoch darauf einstellen, dass Hof keine klassische Studentenstadt ist und somit für Studierende nicht immer so viel bietet wie andere Städte.“

Vielen Dank!

Rainer Krauß

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