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Projekt I²P²: Studierende und Profs aus Brescia auf Gegenbesuch in Hof

Bereits seit letztem Jahr läuft an der Hochschule Hof erfolgreich das Kurzaustauschprogramm I²P² in Kooperation mit dem DAAD. Dabei entwickelt die Hochschule zusammen mit sechs internationalen Partnerhochschulen in Finnland, Italien, Kasachstan, Mexiko und den USA gemeinsame Lehrveranstaltungen und Projekte.

Die dabei angebotenen Module sind interdisziplinär ausgerichtet und für Studierende aller Fachrichtungen und Fakultäten geöffnet. Während des Projekts erzielte Studienleistungen können in nahezu allen Bachelorstudiengängen angerechnet werden. Vorrangiges Ziel von I²P² ist durch gemeinsames, interkulturelles und interdisziplinäres Lernen in Vorlesungen und Praxisprojekten Studierende optimal auf die Arbeit in einer multikulturellen und vernetzten Welt vorzubereiten.

Im Sommer 2022 waren im Rahmen des  I2P2 Teilprojekts „Product Development“ fünf Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen in Begleitung von Prof. Dr.-Ing. Anke Müller, Dekanin der Fakultät Ingenieurwissenschaften, an der Universität Brescia in der Lombardei/Italien (die campuls-Redaktion berichtete)

Nun stand vom 11.05. bis 18.05.2023 der Gegenbesuch der Gäste aus Brescia an: sechs Studierende und Prof. Silvia Agnielli sowie Prof. Stefano Pandini von der Universität Brescia besuchten Hof. Das Thema der diesjährigen Zusammenarbeit zwischen Brescia und Hof war „Vertical Gardening“.

Am Ankunftstag war die Wiedersehensfreude groß und im Rahmen eines Welcome Dinner wurde schnell an die gute Zusammenarbeit und die Kontakte vom letzten Jahr angeknüpft. Gemeinsam ging es dann am darauf folgenden Tag zu einem eintägigen Ausflug nach Dresden. Hauptaugenmerk des Besuchs der italienischen Delegation lag auf dem Realisieren des bereits in Brescia entwickelten Prototyps für das Myriad Autonomous Gardening Projekt im Hofer Makerspace. Die Ergebnisse präsentierten die Studierenden anschließend dessen Gründer, Yannic Hönle.

Das International Office lud die Gäste zu einem Vortrag über die vielfältigen Studienmöglichkeiten an der Hochschule ein. Zudem konnten sich die italienischen Studierenden im Rahmen einer Unternehmensbesichtigung bei der Vishay Electronic GmbH in Selb über dessen Tätigkeitsfeld informieren.

Eine gute Möglichkeit, die entstandenen Freundschaften weiter zu vertiefen, boten ein bayerisches Frühstück auf dem Theresienstein, eine Besichtigung der Hofer Brauerei Meinel sowie ein Grillabend.

Kurzinterview

Die campuls-Redaktion hat mit Dekanin Prof. Dr.-Ing. Anke Müller über den Besuch aus Brescia in Hof und das Thema der diesjährigen Zusammenarbeit „Vertical Gardening“ gesprochen:

campuls: Wie ist die Zusammenarbeit mit Myriad Autonomous Gardening entstanden?

Prof. Dr.-Ing. Anke Müller: MyRiad war schon einmal Exkursionsziel im Startuplab Projekt – darüber ist auch der Kontakt zu Yannic Hönle entstanden. Yannic war sofort begeistert und bot an, als Eröffnungspitch und als Feedbackgeber beratend zur Seite zu stehen. Das habe ich gern angenommen!

Was war das Ziel der Kollaboration und des Themas „Vertical Gardening“ für die Studierenden?

Die Zusammenarbeit im I2P2 Projekt hat das Ziel, junge Menschen für einen Aufenthalt im Ausland zu begeistern. Für unsere Dualstudierenden ist das eine gute Chance, weil sie während des Semesters teilnehmen können – sind sie doch in den Semesterferien oft in den Unternehmen eingebunden.
Für die Kooperationshochschule Universität Bresica ist es ähnlich – gespickt mit der Wahrnehmung wie praxisorientierte Lehre aussieht und wie unsere Studierenden eher nicht „frontal“ lernen, sondern in Teams und kleinen Projekten. Letztendlich lernt man ins solchen Projekten ja deutlich mehr als nur das „Fachthema“ – also hier die Produktentwicklung nach der Methode des Design Thinking.

Wie erfolgte die Team-Einteilung und die Projektplanungsphasen

Das matchen der Teams haben die Studierenden in Online-Meetings selbst übernommen! Diese Online-Meetings wurden durch einen ebenfalls online angebotenen Sprach-Crash-Kurs und ein Sprach-Speed-Dating und Länder-Kulturen-Klischee-Austausch beim Essen vervollständigt. Die Geschwindigkeit mit der unsere Studierenden die Sprache lernen begeistert mich immer wieder!
Die 5 Phasen im Design Thinking erleben wir zweigeteilt: Verstehen-Beobachten-Definieren und erste Lösungsideen gewinnen wir in der ersten Woche in Brescia. Das Einholen von Feedback und Finalisieren zum Prototypen sowie Pitch fanden in der zweiten Woche in Hof statt.

Welche Technologien kamen bei der Verwirklichung der geplanten Projekte im MakerSpace hier in Hof zum Einsatz?

Die Studierenden durften alles verwenden, René Göhring, der betreuende Professor aus Brescia Stefano Pandini und ich standen die gesamte Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Dieses Jahr war viel handwerkliches Geschick in der Holz- und Kunststoffbearbeitung dabei, einige nutzen Playmobil und ergänzten dies. Letztes Jahr waren auch Lösungen mittels Fischer-Technik und Virtual Reality in der Projektumsetzung dabei!

War das Projekt erfolgreich und wurde das Ziel erreicht?

Aus meiner Sicht lautet die klare Antwort: Absolut! Ich freue mich immer, wenn ich sehe wie sich das Projekt verselbstständigt, die Teams richtig zusammenwachsen, Meinungen austauschen und diskutieren und sich verabreden, wann sie sich wieder treffen! Dann ist das Ziel erreicht – Vorbehalte vor der internationalen Zusammenarbeit und sprachlichen Hürden abbauen und natürlich auch sein fachliches Wissen erweitern.

Kirsten Hölzel

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