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Kursangebot verbessert: Qualifikation von Flüchtlingen für die Wasserwirtschaft

Die Hochschule Hof qualifiziert im Rahmen eines Weiterbildungsprojekts erfolgreich Flüchtlinge und Migranten für Tätigkeiten in der Bayerischen Wasserwirtschaft, da in dieser Branche händeringend Fachkräfte gesucht werden. Bisher zwei jeweils 15-wöchige Lehrgänge richteten sich gezielt an Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund, die derzeit Bürgergeld beziehen. Ziel des Projekts ist es, den Teilnehmenden praxisnahe Einblicke und berufliche Qualifikationen zu vermitteln, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das Programm, das in Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. durchgeführt wird, soll nun weiter an die Erwartungen der Wirtschaft angepasst und ausgebaut werden.

Arbeit in den Laboren der Hochschule Hof gehört im weiterqualifizierenden Kurs für die Wasserwirtschaft genau so dazu wie spannende Exkursionen zu beteiligten Unternehmen der Branche; Bild: Hochschule Hof;

Das Projekt ITTQ umfasste bislang zwei Durchläufe, in denen die Teilnehmenden auch Betriebspraktika absolvieren konnten. Der erste Kurs fand im Sommer 2024 statt und beinhaltete ein zweiwöchiges Praktikum, das in zwei einwöchige Abschnitte unterteilt war. Die Organisation der Praktikumsplätze übernimmt dabei das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V., das über intensive Beziehungen zur heimischen Wirtschaft verfügt, für beide Durchläufe in enger Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Hochschule Hof. Praktikumsplätze wurden in Industrieunternehmen, Stadtwerken, Stadtverwaltungen und Ingenieurbüros angeboten. 

„Wir konnten eine hohe Zahl an Praktikumsplätzen zur Verfügung stellen und danken herzlich allen beteiligten Praktikumsbetrieben sowie den Jobcentern der Arbeitsagenturen, die geeignete Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorschlugen und als Ansprechpersonen bereit standen.“

Walter Friedl, Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V.

Interessante Exkursionen

Für Teilnehmende, die trotz großer Bemühungen keinen externen Praktikumsplatz erhielten, bot die Hochschule Hof ein alternatives Programm an. Dieses umfasste Exkursionen zu Unternehmen wie WILO Hof, der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) in Steinwiesen sowie der Kläranlage Hof.

Ein besonderer Höhepunkt war die Besichtigung der geplanten Schwammregion-Maßnahme in Wirsberg sowie Drohnenflüge zur Analyse landwirtschaftlicher Strukturen für Schwammmaßnahmen.“

Michael Schmidt, Projektkoordinator Hochschule Hof

Ergänzt wurde das Programm durch praktische Einheiten in der sogenannten „Schwammsta(d)tion“ und in Laboren am Hochschulcampus in Hof. Die Teilnehmenden vertieften ihre praktischen Erfahrungen zudem durch Projektarbeiten zu relevanten Themen.

Anpassung des Konzeptes

Die Evaluation des ersten Kurses ergab, dass die einwöchige Dauer der Praktika von den Betrieben als zu kurz empfunden wurde. „Diese Rückmeldung führte zu einer konzeptionellen Anpassung im zweiten Durchlauf, der aktuell stattfindet“, so Michael Schmidt. Nun wird das Praktikum als durchgehender zweiwöchiger Block angeboten.

Auch das alternative Programm für Teilnehmende ohne externen Praktikumsplatz wurde weiterentwickelt. Neben den bewährten Exkursionen wurde das Programm um einen Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Hof ergänzt, der einen direkten Bezug zur Vorlesung „Löschwasser“ herstellt. Außerdem erhalten die Teilnehmenden nun eine Einführung in die Planungssoftware „Tandler“ sowie vertiefte Praxisblöcke. Projektarbeiten bleiben auch im zweiten Durchlauf ein fester Bestandteil zur Vertiefung der praktischen Erfahrungen.

Fazit: Erfolgreiche Integration von Praxis und Theorie

Die Weiterentwicklung des Praktikumskonzepts zeige die erfolgreiche Integration von Praxisfeedback in die Programmgestaltung und unterstreiche die Bedeutung der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, so die Organisatoren. Durch die Kombination aus praxisorientierten Praktika, Exkursionen und Projektarbeiten erhalten Flüchtlinge und Migranten nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch wertvolle Einblicke in die Berufswelt der Wasserwirtschaft. Damit leistet die Hochschule Hof und das Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Integration und Fachkräftesicherung in Bayern.

Rainer Krauß

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