Gärten der Zukunft: Die Natur digital erkunden - mit dem Botanischen Garten Hof

Bereits Anfang des Jahres plante der Studiengang Mediendesign der Hochschule Hof mit dem Botanischen Garten Hof eine Kooperation. Es sollte unter anderem ein neues Orientierungssystem entwickelt werden. Die Pandemie durchkreuzte die Pläne jedoch: Die Dozenten konnten wegen Corona nicht mit den Studierenden im Botanischen Garten arbeiten.

Der Garten als Forschungsfeld

Die Lehre im Sommersemester musste stattdessen ausschließlich Online stattfinden. Umso mehr wurde der Garten zu einem Sehnsuchtsort – und im Sommersemester dann gar zum Studienfeld.

Stationen interaktiv

In den Seminaren „Interaction- & Information Design“ sowie „Storytelling“ bei Prof. Michael Zöllner und Igor Fürnberg entstanden vielfältige mediale Arbeiten: Beispielsweise werden Stationen im Botanischen Garten über eine Augmented Reality App erklärt. In „dataGarden“ werden Sensordaten von Pflanzen und deren Umfeld gesammelt, aufbereitet und visualisiert. Eine interaktive und informative Virtual Reality Story inszeniert Szenarien der Astrobotanik.

Sinnvolle Ergänzung, kein Ersatz

Dabei ist klar: Der digitale Raum erweitert das Angebot des Gartens: Er ersetzt keinen realen Rundgang, aber er ermöglicht den Besuchern jederzeit einen Einblick – zum Beispiel während einer Pandemie. Mit dem Einsatz neuer Medien und Erzählformen kann auch ein jüngeres Publikum für den Garten begeistert werden.

Neue Perspektiven und Sichtweisen

Im Seminar „Grafikdesign / Editorial“ bei Prof. Claudia Siegel entstanden informative und sinnlich gestaltete Printprodukte, beispielsweise ein Verzeichnis der letzten Urwälder, ein Sachbuch über den Borkenkäfer, ein Kompendium über Heilpflanzen am Wegesrand und illustrierte Monatshefte, welche die regionalen und saisonalen Obst- und Gemüsesorten der Bio-Kiste Hof vorstellen. Mit dem Phänomen des Spaziergangs beschäftigt sich der “Münchberger Spaziergangführer“, der lyrische, philosophische sowie politische Betrachtungen bündelt.

Hier, wie in allen Arbeiten, geht es um Perspektivwechsel und neue Sichtweisen. Es sind verantwortungsvolle, umweltbewusste Botschaften der jungen Gestalterinnen und Gestalter, die mit ihren Beiträgen den Garten der Zukunft bestellen.