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Reise in die “Startup-Nation”: Hochschule Hof streckt Fühler nach Israel aus

Studierende der Hochschule Hof erkunden das Land am östlichen Mittelmeer bei einer fakultätsübergreifenden Exkursion und tauchen ein in die erfolgreiche Gründerszene der „Startup-Nation“. Das Ziel: den eigenen Horizont erweitern, hinter die Kulissen dieses so komplexen Landes blicken und von Israels erfolgreichen Innovatoren lernen.

„Dream Big“, der bekannte Schriftzug vor dem Peres Center, einem Innovationszentrum in Tel Aviv, steht stellvertretend für den ausgeprägten Gründergeist in Israel, von dem sich die Studierenden der Hochschule Hof bei der Exkursion inspirieren ließen. Organisiert wurde die Studienreise von Prof. Dr. Heinz Göhring (4.v.l.) und Jörg Raithel (7.v.l.). Bild: Hochschule Hof;

Die Hochschule Hof versteht sich als weltoffene und international ausgerichtete Bildungs- und Forschungseinrichtung. Internationalisierung hat einen zentralen Stellenwert in der strategischen Ausrichtung der Hochschule. Sie unterhält weltweit Partnerschaften mit mehr als 130 Institutionen und gut 20 Prozent der insgesamt 4.000 Studierenden in Hof kommen aus dem Ausland. Internationalisierung bezieht sich dabei nicht nur auf weltweite Austauschangebote für Studierende und Lehrende oder auf Forschungskooperationen, sondern auch auf das Studienangebot selbst. Eine Reihe von internationalen Masterstudiengängen werden mittlerweile in englischer Sprache angeboten. Und das Netz der internationalen Kooperationen wächst stetig.

Exkursion nach Israel: Blick hinter die Kulissen der Startup-Nation

Ende April war erstmals eine Delegation aus 12 Studierenden und Lehrenden der Hochschule Hof zu Gast in Israel. Organisiert wurde die Studienreise von Dr. Heinz Göhring, Professor für Wirtschaftswissenschaften, und Jörg Raithel, Koordinator des Startuplabs, das Unternehmensgründungen an der Hochschule Hof fördert.

„Die meisten Menschen in Deutschland denken bei Israel sofort an den Nahost-Konflikt. Unsere Geschichte und die Nachrichten prägen unser Bild von Israel sehr. Natürlich sind das Themen, die wir auf dieser Reise nicht ausgeblendet haben.” Aber:

Israel hat viele Gesichter und nur Wenigen ist bekannt, dass Israel zu den wirtschaftlich innovativsten Ländern der Welt zählt. Hinter die Kulissen dieses so vielfältigen Landes zu schauen, unseren Studierenden eine prägende interkulturelle Erfahrung zu ermöglichen, in die hochinnovative Gründerkultur einzutauchen und vor allem persönliche Kontakte zu knüpfen, um langfristig Kooperationen mit israelischen Partner aufzubauen. Das waren die Ziele unserer Reise“

Jörg Raithel, StartupLab Hochschule Hof

Israel, flächenmäßig so groß wie das Bundesland Hessen, zu gut 50 Prozent bestehend aus Wüste und mit gerade einmal neun Millionen Einwohnern, hat es innerhalb weniger Jahrzehnte und trotz äußerst widriger Umstände geschafft, einen hochentwickelten Wirtschafts- und Wissenschaftssektor zu etablieren. Die “Startup-Nation” investiert mehr Geld pro Kopf der Bevölkerung in Forschung und Entwicklung als jedes andere Land der Welt. In der Region um Tel Aviv hat sich das sogenannte „Silicon Wadi“ entwickelt, ein Gebiet mit einer hohen Konzentration an Startups und Hochtechnologieunternehmen. Im internationalen Vergleich belegt Israel Spitzenpositionen bei Gründungen und Innovation.

Teilnahme und Mitgestaltung eines Unterrichts zusammen mit international Studierenden am Center for German und European Studies der Universität Haifa, das von Prof. Dr. Stefan Ihrig geleitet wird – zu sehen: Prof. Dr. Heinz Göhring; Bild: Hochschule Hof;

Besuche bei Universitäten, Unternehmen und Kulturstätten

Das 12-tägige Programm der Hofer Exkursionsgruppe umfasste Besuche israelischer Unternehmen und Startups, der deutsch-israelischen Außenhandelskammer, des ARD-Studios Tel Aviv, Universitäten und Forschungseinrichtungen, etwa die Entrepreneurship School der Reichman Universität in Tel Aviv, die zu den erfolgreichsten Gründeruniverstäten des Landes gehört, der Universität Haifa oder des renommierten Technion in Haifa, eine der Topuniversitäten weltweit. Kulturelle Ausflüge nach Jerusalem, zu den historischen Stätten am See Genezareth oder am Toten Meer gehörten aber genauso zum Programm.

Bildunterschrift: Besuch der Entrepreneurship School an der Reichman Universität in Herzliya nahe Tel Aviv, einer der renommiertesten Gründeruniversitäten in Israel.; Bild: Hochschule Hof;

In der Stadt Kiryat Motzkin wurde das Mashmaut Center, eine Begegnungsstätte zum Gedenken, Erinnern und der Bildung rund um das Thema Holocaust, besucht. Da es seitens der Stadt Hof freundschaftliche Beziehungen zu den politisch Verantwortlichen von Kirjat Motzkin gibt, hatte Dr. Lea Ganor, die Leiterin des Mashmaut Centers, zu dem Besuch vor Ort eingeladen. Der stellvertretende Bürgermeister Adi Sternberg machte seine Aufwartung und begrüßte die Exkursionsteilnehmer. . Im Rahmen des Besuches durften die Besucher noch eine besondere Erfahrung machen, die heute nur noch wenigen zu Teil wird und bei allen einen nachhaltigen Eindruck hinterließ: Auf Einladung von Lea Ganor berichtete die 98-jährige Holocaust-Überlebende Miriam Harel über ihre Erfahrungen und insbesondere auch über ihre Zeit im Konzentrationslager Ausschwitz. Die anschließenden Gespräche mit Frau Harel bekundeten großes Interesse an dem Thema und Betroffenheit.

Unterstützung durch die REHAU-Gruppe und das International Office der Hochschule

Unterstützt wurde die Reise vom International Office der Hochschule Hof und von den beiden Teilkonzernen REHAU Industries und REHAU New Ventures der REHAU Gruppe. Dr. Ansgar Niehoff, Head of Innovation & Tech Venturing bei REHAU New Ventures, des Company Builders innerhalb der REHAU-Gruppe, baut seit vielen Jahren strategische Partnerschaften zu israelischen Tech-Startups auf. Er kennt das Land und die israelische Gründungsszene und hat die Hochschule bei der Organisation der Reise unterstützt.

„Wir freuen uns sehr, als Unternehmen eine so wichtige Initiative zur Förderung des Unternehmertums und zum Kennenlernen von anderen Kulturen und Ökosystemen zu unterstützen. Voneinander zu lernen und das Beste aus verschiedenen Welten zu kombinieren, wird der Schlüssel für nachhaltige Innovationen sein.“

Dr. Ansgar Niehoff, REHAU New Ventures

Langfristige Partnerschaft geplant

Für die teilnehmenden Studierenden, die alle zum ersten Mal nach Israel reisten, war die Exkursion eine außergewöhnliche Erfahrung. „Mich hat die Machermentalität der Israelis sehr beeindruckt. Diese Reise war eine einmalige Gelegenheit und ich bin sehr dankbar, dass es an der Hochschule solche Angebote gibt“, sagt Stefan Karl, der Betriebswirtschaft in Hof studiert. 

Die Hochschule strebt langfristig eine engere Zusammenarbeit mit israelischen Partnern an. „Für uns war das der erste Schritt. Im Idealfall gelingt es uns, diesen internationalen Austausch in Lehrformate zu integrieren und in gemischten Teams aus Hofer und israelischen Studierenden an der Entwicklung von Innovationen zu arbeiten. Ich denke, wir können sehr viel voneinander lernen“, so Jörg Raithel. 

Jörg Raithel

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