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Stadtvorlesung in Selb: Warum wir Soziale Medien so gerne und so viel verwenden

Am 1. Oktober 2024 fand in Selb die Fortführung der erfolgreichen Stadtvorlesungsreihe der Hochschule Hof statt. Unter dem Titel „Warum wir immer zum Handy greifen müssen: Ein Blick in die Online-Psychologie“ fanden rund 50 interessierte Gäste den Weg ins Selber Spektrum.

Begrüßten viele Interessierte zur ersten Stadtvorlesung der Hochschule Hof in Selb: Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Valentin Plenk, Prof. Dr. Viktoria Bachmann, Katrin Müller und Selbs Oberbürgermeister Uli Pötzsch; Bild: Hochschule Hof;

Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Viktoria Bachmann führte die Gäste durch die Aspekte der Neuro-Psychologie hinter sozialen Medien und deren Online-Angeboten. „Wir verbringen so viel Zeit in den sozialen Median, weil sie unsere Grundbedürfnisse befriedigen“, führte sie aus.

Wir freuen uns sehr über den Beitrag der Hochschule Hof zum Kulturzentrum Selb“.

Uli Pötzsch, Oberbürgermeister Selb

Grundbedürfnisse und Verkaufstricks im Internet

Ein zentrales Thema war die Frage, warum soziale Medien eigentlich kostenlos sind. Hierbei wurde deutlich, dass unsere Daten sowie die auf den Onlineplattfirmen verbrachte Zeit über Werbung monetarisiert wird. Die Referentin erklärte hinter den Plattformen stehende Verkaufstricks sowie die Mechanismen, die Grundbedürfnisse des Menschen wie soziale Beziehungen und Zugehörigkeit, aber auch Vergnügen, Problemlösung, ein Gefühl von Pseudo-Kontrolle über das sog. „Doomscrolling und den Aufbau des eigenen Selbstbilds bedienen. Unter Doomscrolling versteht man das permanente Konsumieren von negativen Nachrichten.

Gesunde digitale Gewohnheiten

Ein weiterer spannender Punkt war die Diskussion über harmlose Spiele wie Candy Crush und deren Verbindung zu Suchterkrankungen. Die Teilnehmer lernten Strategien kennen, um gesunde Online-Gewohnheiten zu entwickeln und eine digitale Balance zu finden. „Wir tun Dinge, von denen wir einen Nutzen haben“, erläuterte sie und sprach über das Dopamin, das bei positiven Erlebnissen ausgeschüttet wird. Die Vorlesung beleuchtete auch das Phänomen der Gewöhnung: Nachrichten auf WhatsApp, die Freude bereiten oder spannend sind, führen zu der Gewohnheit, nach WhatsApp-Nachrichten zu schauen, auch wenn dem Nutzer klar ist, dass keine da sind. Die Referentin warnte vor den Gefahren der Konditionierung bereits bei Kindern. Die anschließende Diskussion war angeregt und drehte sich um digitale Kompetenzen in verschiedenen Generationen, die Bildung von Meinungsblasen, und digitale Geräte im Schulunterricht.

Die Stadtvorlesung ist unser Weg, eine faktenbasierte Diskussion mit der Gesellschaft anzuregen.“

Prof. Dr.-Ing. Valentin Plenk, Vizepräsident Forschung Hochschule Hof

Infos zu weiteren Stadtvorlesungen finden Sie hier…

Katrin Müller
Anne-Christine Habbel

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