Steuerhinterziehung soll schwieriger werden – dies ist das Ziel einer zunächst für zwei Jahre geplanten Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Hof und dem Bayerischen Landesamt für Steuern. Angestrebt wird u.a. die Schaffung einer Weboberfläche, welche die Beurteilung und Verfolgung verdächtiger Aktivitäten für die Steuerbehörden einfacher und effektiver macht. Die neue Zusammenarbeit geht auf eine Initiative von Referatsleiter Michael Glauer sowie den Hochschulprofessoren Valentin Plenk und René Peinl zurück.
Die Kooperation umfasst dabei im Wesentlichen zwei Aspekte: In einem Teilprojekt geht es um die Entwicklung einer innovativen Weboberfläche für die Sichtung großer Datenmengen. Diese soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bayerischen Landesamt für Steuern interaktive Abfragemöglichkeiten bieten.
Unsere Anwendung soll die Steuerexperten dabei unterstützen, die Freigabeanfragen von Daten für die Verfolgung verdächtiger Aktivitäten von Steuerpflichtigen effizienter abarbeiten zu können“
Prof. Dr. Rene Peinl
Dies soll gelingen, indem auf der neuen Weboberfläche dynamische Ansichten erzeugt, Filterregeln auf die beantragten Daten angewendet und globales „Black- und Whitelisting“ beachtet wird. Unter Blacklisting verstehen die Experten in dem Zusammenhang, dass bestimmte Daten nie herausgegeben werden, weil sie als besonders sensibel eingestuft werden. Whitelisting hingegen bedeutet, dass bestimmte Daten in jedem Fall freigegeben werden können.
Im zweiten Teilprojekt erarbeitet das iisys parallel ein Konzept für die Echtzeit-Auswertung großer Datenmengen. Hierzu bedient man sich moderner Cluster-Datenanalyse-Technologie. Dies beinhaltet auch die Evaluation technologischer Alternativen mit ihren Vor- und Nachteilen.
Die Kooperation zwischen dem Institut für Informationssysteme (iisys) und dem Bayerischen Landesamt für Steuern wird durch die Forschungsgruppe Systemintegration am iisys umgesetzt und durch die Professoren Sebastian Leuoth und Richard Göbel unterstützt.