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„Das nächste Ziel heißt Lateinamerika!“ – Prof. Lehmann auf Rundreise durch fünf Länder

Obwohl eine der kleineren Hochschulen innerhalb Bayerns, ist die Hochschule Hof bereits heute ausgesprochen international aufgestellt: Von den Studierenden kommen insgesamt 1577 aus dem Ausland, was einem Anteil von 41 Prozent an der Gesamtzahl aller Studentinnen und Studenten entspricht. Dabei tummeln sich auf dem Campus bereits über 70 unterschiedliche Nationen – zum Vergleich: In der gesamten Stadt Hof mit ihren rund 48.000 Einwohnern finden sich rund 120 Nationen. Zum weltweiten Netzwerk der Hochschule gehören zudem mehr als 130 Partnerhochschulen in über 40 Ländern. Den aktuell größten Anteil der Auslandsstudierenden machen mit 1113 Personen die Studierenden aus Indien aus, die vor Ort eine beeindruckende Community bilden und nicht selten mit indischen Klängen, farbenfrohen Festen und Musik das Hochschulleben bereichern. Nun möchte die Hochschule Hof den nächsten Schritt ihrer Internationalisierungsstrategie gehen und streckt abermals ihre Fühler aus. Das Ziel: Lateinamerika.

Neben vielen geknüpften Kontakten, stand auch der Abschluss zweier Kooperationsabkommen im Mittelpunkt der Südamerikareise – wie hier am Instituto Politécnico Nacional (IPN). Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann unterzeichnete es zusammen mit Dr. Reyes Sandoval, Rektor des IPN (re.); Bild: Hochschule Hof;

Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann besuchte zusammen mit einer kleinen Delegation insgesamt 5 Länder Mittel- und Südamerikas, um Kontakte zu knüpfen und dabei das Angebot der Hochschule Hof bekannt zu machen.  Bei der zweiwöchigen Reise Anfang November standen Besuche in Paraguay, Panama, Kolumbien, Mexiko und Costa Rica auf dem Programm. Kurz zuvor hatte eine weitere Reise Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule Hof bereits nach Brasilien an die Universität von Sao Paulo geführt (“campuls-digital” berichtete).

Lateinamerika: Bildungs- und forschungsstarke Region

Der Hochschulpräsident erläutert den Anlass der Rundreise:

Als Hochschule Hof haben wir im letzten Jahrzehnt unseren Indien-Schwerpunkt ausgebaut und gefestigt – übrigens gegen viele zweifelnde Stimmen, die uns das in dieser Form nicht immer zugetraut hätten. Es ist unser klares Ziel nun in Lateinamerika – einer sehr bildungs- und forschungsstarken Region mit ähnlicher akademischer Tradition – engere Kontakte zu knüpfen, die Bestehenden zu festigen und so Studierende aus dieser Region zu gewinnen. Diversität ist dabei das Stichwort!

Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann

Während sich viele junge Menschen Mittel- und Südamerikas traditionell in Richtung der nordamerikanischen Hochschulen in den USA oder Kanada orientieren, rücke absehbar auch immer mehr Europa mit seiner vergleichsweise günstigen Bildung in deren Fokus. Dies wolle man gezielt für die Hochschule Hof nutzen, so der Präsident.

Wachsender Wohlstand steigert Wunsch nach Bildung

Als erste Station der Rundreise stand Paraguay auf dem Programm. Das Land verfügt über eine starke deutsche Minderheit und einen steigenden Wohlstand der Mittelschicht, der sich nach und nach auch im zunehmenden Wunsch nach universitärer Bildung äußert. Die Hofer Gruppe, bestehend aus Hochschulpräsident Lehmann, Susanne Krause vom International Office und Jesús Campos, Programm-Manager der Graduate School und Kontaktperson für Lateinamerika im International Office, besuchte hier die Universidad San Ignacio de Loyola – Paraguay (USIL) in Asuncion, einen Ableger der gleichnamigen Partnerhochschule in Peru. Hier stand das Kennenlernen der Hochschulstrukturen in Paraguay im Mittelpunkt der Gespräche.

Wirtschaft, Ingenieurwesen und Gesundheit in Kolumbien im Mittelpunkt

Von dort ging es weiter zur Universidad Tecnológica, der Partnerhochschule der Hochschule Hof in Panama, bevor mit der Universidad El Bosque in Bogotá die erste von vier Stationen in Kolumbien auf dem Reiseplan stand. Die dortigen Verantwortlichen interessierten sich für eine Kooperation im Bereich „Nursing“. Danach ging es weiter zur Universidad Santo Tomás in der gleichen Stadt. Von dort hatte vor kurzem eine Gruppe von Ingenieurstudierenden die Hochschule Hof im Rahmen eines DAAD-geförderten Austausches besucht. Der folgende Besuch an der Universidad La Sabana in Chia/Bogotá diente dann besonders dem Ausbau der Kooperationen in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft und Gesundheit. Wirtschaft und Ingenieurwesen standen ebenso an der Universidad EIA in Medellín im Mittelpunkt der geführten Gespräche.  

Die Universität Santo Tomás in Bogotá, Kolumbien; Bild: Hochschule Hof;

Gegenbesuch aus Costa Rica

An der Universidad Nacional de Costa Rica, die insbesondere durch ihre Forschung und Lehre in den Bereichen Wirtschaft/Supply Chain auf sich aufmerksam macht, traf die Hofer Delegation unter anderem mit Dr. Christian Schauer, Geschäftsführer der Deutsch-costaricanischen Handelskammer (AHK), zusammen. Das Kennenlernen des dortigen Hochschulsystems, Forschungsschwerpunkte und Anknüpfungspunkte für eine mögliche Zusammenarbeit wurden auch in diesem Kreis ausgiebig diskutiert. Vereinbart wurde zudem der Besuch eines Dozenten aus dem Gebiet des Supply Chain Managements, der in Hof mit Vertreterinnen und Vertretern der Fakultät Wirtschaftswissenschaften zusammentreffen und Kooperationsmöglichkeiten diskutieren will. 

Zwei Partnerschaftsabkommen in Mexiko 

Schließlich in Mexiko angekommen, stand ein Höhepunkt der Delegationsreise an: Mit den beiden größten Universitäten des Landes, der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) und dem Instituto Politécnico Nacional (IPN), wurden jeweils im Vorfeld ausgehandelte Partnerschaftsabkommen unterzeichnet.

Bei beiden handelt es sich um sehr forschungsstarke Universitäten mit großer Strahlkraft und wir sind stolz diese fortan zu unseren Partnern zählen zu dürfen.”

Susanne Krause, Leiterin International Office an der Hochschule Hof

Mit dem IPN gibt es bereits seit längerem eine Kooperation im Bereich Textil: Nach einem Besuch von Hofer Vertreterinnen und Vertretern unter der Leitung des Bayerischen Hochschulzentrums Lateinamerika (BayLAT) im April 2023 wurde schließlich die Verlängerung und Ausweitung des Abkommens beschlossen. „Mit der UNAM wurde ein Rahmenabkommen vereinbart und erste Schritte in Richtung konkreter Kooperationen mit unseren Fakultäten Ingenieurwesen, Wirtschaft und dem Sprachenzentrum festgelegt“, so Präsident Prof. Lehmann zu den Inhalten des zweiten Abkommens. In Mexiko wurde die Gruppe schließlich auch von der Universidad Autónoma de Yucatán (UADY) empfangen, wo die Verantwortlichen großes Interesse an den Studienangeboten im Sektor Gesundheit zeigten.

Bei den Gesprächen an der Universidad Autónoma de Yucatán war auch Dekan Prof. Dr. Gerald Schmola (3. v.r.) beteiligt, der zur Delegation der Hochschule Hof hinzu kam; Bild: Hochschule Hof;

Teilnahme an Studieninformationsmessen in Mexiko

Am Ende der Reise nahm die Hochschule Hof schließlich noch an Rekrutierungsmessen in  Mérida und Mexiko-Stadt teil, um zahlreichen Interessierten ihr Studienangebot vorzustellen und sie für ein Studium an der Hochschule Hof zu begeistern. Die Messen wurde von vielen Schülern deutscher Schulen zusammen mit ihren Eltern besucht, die großes Interesse an einem Studium in Deutschland zeigten. „Das Hauptinteresse lag n den englischsprachigen Masterstudiengängen. Wir haben schnell gemerkt: Das Interesse an einem Studium in Deutschland ist groß“, so Susanne Krause. Auch im Süden Mexiko-Stadts wurde eine kleine Messe für Schülerinnen und Schüler der deutschen Schulen organisiert, die zusammen ihren Eltern ein großes Interesse an einem Studium in Deutschland zeigten. Ein großer Vorteil dabei war, dass die meisten von ihnen eine Hochschulzugangsberechtigung und sehr gute Deutschkenntnisse haben, um in Deutschlands ein Bachelor-Studium beginnen zu können.

Rainer Krauß

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