Mit KICKSTART hat die Hochschule Hof ein Förderprogramm aufgelegt, das in einer sehr frühen Phase einer möglichen Gründung ansetzt – bei den Ideen bzw. Prototypenentwicklung. Sechs Monate haben die KICKSTART-Teams Zeit, ihre Idee zu einem MVP (Minimum Viable Product) oder Prototyp zu entwickeln.

Bild: Hochschule Hof.
Die Mission
Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?
“Die Idee kam einfach aus unserem Alltag im Formula Student Team. Wir haben beim Schrauben am Auto gemerkt, wie nervig und aufwendig manche Elektroniklösungen sind – jedes Mal neu verkabeln, alles irgendwie zurechtbasteln. Da dachten wir uns: Es muss doch einfacher gehen. Warum nicht eine Platine, die man flexibel für verschiedene Zwecke nutzen kann – gerade im Prototypenbau oder für Rennfahrzeuge? So ist der Gedanke entstanden, was Eigenes zu bauen, das nicht nur uns, sondern auch anderen Teams helfen kann.”

Ein Studium oder Beruf allein ist schon sehr zeitintensiv und anstrengend. Dennoch, beschäftigt Ihr Euch parallel dazu noch mit der Entwicklung einer eigenen Gründungsidee. Woher nehmt ihr die Motivation?
“Uns motiviert einfach der Spaß an Technik – und der Wunsch, etwas auf die Beine zu stellen, das wirklich gebraucht wird. Es ist mega spannend zu sehen, wie aus einer Idee ein richtiges Produkt wird. Wenn wir im Team zusammenarbeiten, fühlt sich das gar nicht wie extra Arbeit an. Wir lernen dabei total viel, und der Gedanke, dass das Ganze auch anderen helfen kann, pusht uns zusätzlich.”

Das Kickstart-Programm ist gedacht, um die Weiterentwicklung von Ideen, die sich in einem sehr frühen Stadium befinden, zu fördern. Dafür stehen Euch bis zu 7.500 Euro finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Wie setzt Ihr die Förderung konkret ein?
“Das Geld hilft uns total, um mal richtig durchzustarten. Wir wollen professionelle Prototypen herstellen lassen – also nicht mehr alles selbst zusammenlöten, sondern mal „richtig“ bauen. Dazu brauchen wir Testgeräte und Softwaretools, um die Platinen vernünftig zu entwickeln.”
Nach Ablauf der sechs Monate, wisst Ihr bereits, wie es mit Euch weitergehen soll? Was sind Eure langfristigen Ziele? Strebt Ihr eine Gründung an?
“Ja, definitiv! Wir wollen das Ganze in ein richtiges Produkt verwandeln. Es gibt schon einige, die Interesse gezeigt haben – vor allem im Zusammenhang mit dem Kickstart Programm. Das bestärkt uns total, dass wir da auf was Sinnvolles hinarbeiten. Nach dem Kickstart wollen wir uns zum Beispiel für ein EXIST-Stipendium bewerben, um den nächsten Schritt Richtung Gründung zu gehen.”
Was sind Eure Learnings bisher aus dem Projekt? Was möchtet Ihr anderen Gründungsinteressierten gerne mit auf den Weg geben?
“Einfach machen! Man kann ewig planen, aber am meisten lernt man, wenn man loslegt. Außerdem: Holt euch früh Rückmeldungen – nicht nur von Seiten der Technik, sondern auch von Leuten, die euer Produkt später mal nutzen sollen. Man kann sich schnell in technischen Details verlieren, aber letztendlich muss das Produkt ein echtes Problem lösen. Und was für uns superwichtig ist: Das Team. Alleine geht man vielleicht schneller, aber gemeinsam kommt man weiter – und es macht einfach mehr Spaß. Sucht euch ein starkes Team. Mit den richtigen Leuten wird jedes Problem lösbar.”