Studierende des Studiengangs Textildesign und Studiengangleiterin Prof. Martina Ziegenthaler waren im Atrium Tower in Berlin zur Fashion Week zu Gast. Bei der Neo.Fashion.2024 zeigten sie gemeinsam mit anderen Bachelor- und Masterabsolventinnen und -absolventen ihre Abschlussarbeiten. Vor Ort waren diesmal elf Hoch- und Kunsthochschulen eingeladen. Campuls-digital konnte kurz mit Lilien Vincze, Felix Dettke, Lena Markus, Maria Dietrich und Rieke Stövesandt sprechen.
Wie hat sich die Teilnahme an der Neofashion in Berlin ergeben?
Rieke: „Wir haben im letzten Jahr davon erfahren, als Freundinnen und Freunde von uns ebenfalls daran teilgenommen haben. Daraufhin haben wir uns erkundigt, was für eine Teilnahme nötig ist und dies dann mit unseren Lehrkräften besprochen. Da haben wir aber noch damit gerechnet, dass es klappen würde. Als es dann aber doch funktioniert hat, haben wir uns umso mehr gefreut, da es eine große Chance für uns und natürlich auch für unseren Studiengang ist.“
Lilien: „Ich war auch total begeistert, als ich hörte, dass es klappt. Wir hatten zunächst nicht wirklich damit gerechnet, daher war die Freude riesig. Ich konnte es kaum fassen, dass wir wirklich die Gelegenheit bekommen, unsere Kollektionen in Berlin zu präsentieren. Gleichzeitig stieg die Aufregung, denn für mich ist es die erste große Show dieser Art, an der ich teilnehmen darf.
Was erhofft Ihr Euch von der Teilnahme?
Lena und Felix: „Dass wir etwas Werbung für unser eigenes kleines Label machen können und wir neue Menschen kennenlernen, die ebenfalls modeinteressiert sind!”
Maria: „Die Neo.Fashion bietet uns die Gelegenheit, in die kreative Szene einzutauchen und gibt uns jungen Designer:innen die Chance unsere Kreationen einem großen, interessierten Publikum zu präsentieren. Ich wünsche mir andere zu inspirieren und mit meiner Arbeit zum Nachdenken anregen zu können. Auch erhoffe ich mir selbst, von den anderen innovativen Talenten, inspiriert zu werden.
Was zeigen Sie in Berlin und wer modelt auf dem Laufsteg?
„In Berlin zeigen wir Kollektionen, die im Rahmen unserer Bachelorarbeiten oder des Designprojekts entstanden sind. In alle Arbeiten ist eine Menge Zeit und Geduld geflossen und wir freuen uns unheimlich, diese Arbeit zeigen zu dürfen.
Rieke: „Ich zeige meine Bachelorarbeit mit dem Titel Plastische Adaption. Die Kollektion befasst sich mit veränderbarer Kleidung und wie diese individuell von den jeweiligen tragenden Personen an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann. Hierbei habe ich unterschiedliche Techniken ausprobiert und in die einzelnen Kleidungsstücke einfließen lassen.
Maria: „Ich zeige die Kollektion PAUSE – zugrunde liegt die Schnelllebigkeit, die unsere heutige Gesellschaft täglich begleitet. Inspiriert vom Nomadentum und von Farben, welche sich in der Natur wieder finden, entstanden drei Outfits. Mit Hilfe eines Variationsflechters kreierte ich verschiedene Seile, diese umschlingen jedes Outfit modular und dienen dabei als Verbindung zwischen den Kleidungsstücken und Objekten, welche dazu animieren sollen eine Pause – wo auch immer man gerade ist – einzulegen. Bei der abstrakten Gestaltung ist mir die Verbindung von Technik und Ästhetik wichtig.“
Lilien: „Ich zeige meine Kollektion „Hässlich“. In diesem Projekt habe ich versucht, mich dem abstrakten Begriff der Hässlichkeit anzunähern und ihn anschließend in meinen Schnitten zu visualisieren. Die Kollektion soll die Grenzen der Konventionen überschreiten und die Wahrnehmung herausfordern. Dabei geht es nicht nur darum, die Normen auszureizen, sondern auch darum, eine Diskussion über die Vielschichtigkeit der Ästhetik und die Relativität der subjektiven Wahrnehmung anzuregen.“
Lena und Felix: „Wir zeigen einen Mix aus Herren- und Damenkleidung aus unserer Bachelorarbeit, womit wir dieses Semester abschließen!“
Wie sind Sie alle zum Thema Modedesign gekommen, was fasziniert Sie dabei?
Lilien: „Schon in den frühen Semestern meines Textildesign Studiums entdeckte ich meine Leidenschaft für Modedesign. Dieser Bereich erlaubte es mir, meine Kreativität voll auszuleben und meine Werke als lebendige Kommunikationsmittel zu nutzen. Mich fasziniert, dass Mode so viel mehr sein kann als bloße Kleidung. Für mich ist Mode eine Form der Kunst, die gerade in unserer heutigen Zeit ein kraftvolles Medium zur Kommunikation sein kann. In meinen Arbeiten beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Ich nutze ausschließlich vorhandene Ressourcen und verfolge stets innovativen Ansätzen, um verantwortungsbewusste Mode zu kreieren. Darüber hinaus reflektiere ich in meinen Projekten oft gesellschaftliche Themen, bei denen ich versuche meine Perspektive zum Ausdruck zu bringen und meine Meinung in meiner Gestaltung zu visualisieren. Mode kennt keine Grenzen, was mir die Freiheit gibt, mich experimentell auszuleben und außergewöhnliche Kreationen zu schaffen.“
Werden Sie den Weg beruflich weitergehen?
Lena und Felix: „Wir werden weiterhin für unser Label alles tun um es wachsen zu lassen!“
Vielen Dank und viel Erfolg!
(Hinweis: Bilder der Kollektionen veröffentlichen wir hier im Nachgang zur Veranstaltung)