Am 10.09.2020 fand die Abschlussveranstaltung des Projektes „MobiDig“ am Institut für Informationssysteme (iisys) statt. Ziel des Projekts war die wirtschaftlichere, attraktivere und umweltfreundlichere Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Regionen. Mit Hilfe von Bedarfsprognosen und Simulationen wurden die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in der Region erfasst und erforscht. In Feldversuchen wurde untersucht, wie sich beispielsweise zusätzliche Buslinien auswirken und genutzt werden. Entstanden im Projekt ist auch eine App, die multimodale Verbindungen in der Region ermöglicht.
Das Projekt MobiDig lief insgesamt über 3 Jahre und hatte viele Unterstützer.
Allen Projektpartnern und den Kommunen gilt unser Dank für den gezeigten Rückhalt im Rahmen dieses Projektes.
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann
Teilnehmer waren neben allen Projektmitgliedern des Konsortiums das iisys, die TU München, das Fraunhofer IIS, die Landkreise Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die Stadt Hof.
Herr Dr. Schlosser vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Landrat Dr. Bär vom Landkreis Hof, Herr Edelmann vom Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge als Vertreter des Landrats Berek, sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, Eva Döhla, waren bei der Abschlussveranstaltung vor Ort.
Grußbotschaften aus Berlin kamen per Video von der Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär sowie von Steffen Bilger, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Die Veranstaltung wurde per Live-Stream öffentlich zugänglich übertragen, um der Bevölkerung die Teilnahme unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. MobiDig wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND gefördert. Mittlerweile gilt dieses Projekt als Blaupause für Digitalisierungsprojekte der Mobilität im ländlichen Raum.
Virtuelles Abbild der Region
Zentral für dieses Projekt war die Realisierung eines Data Lakes mit Daten zur Mobilität in der Region. Mit anonymisierten Daten zu Themen wie Bevölkerungsverteilung, Zielen, Bewegungen von Fahrzeugen und Mobilfunkgeräten, Nutzung von Verkehrsmitteln sowie Basisgeodaten entstand ein virtuelles Abbild der Region, das in Vielfalt und Umfang so in Deutschland einzigartig sein dürfte. Der Data Lake ermöglicht damit die folgenden Projektergebnisse:
- Ableitung von Kennzahlen zur Bewertung des Verkehrsangebots.
- Erstellung genauerer Bedarfsprognosen als mit herkömmlichen Verfahren.
- Simulation der Nutzung von ÖPNV-Ressourcen unter verschiedenen Rahmenbedingungen.
- Demonstration einer App für intermodale Verbindungen auch unter Einbeziehung des bedarfsgesteuerten Verkehrs.
- Analysen zum Einsatz autonom fahrender Shuttles.
Diese Projektergebnisse bilden bereits heute die Basis für weitere Projekte außerhalb und innerhalb der Region zur Schaffung eines wirtschaftlichen und flächendeckenden ÖPNV in ländlichen Regionen.
Das Konsortium aber auch die Politik und der Projektträger sind mit den erzielten Ergebnissen äußerst zufrieden und wünschen sich ein Anschlussprojekt, um gewonnene Ergebnisse und die gesammelten Daten weiter nutzen zu können.