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Innovative Gesundheitsversorgung: Musterwohnung für eingeschränkte Personen

Die Leitstelle Pflege Hofer Land richtet in der Hofer Ernst-Reuter-Straße eine besondere, auf Pflegeaspekte ausgelegte Muster-Wohnung ein: Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Fakultät für Interdisziplinäre und Innovative Wissenschaften der Hochschule Hof am Campus Kronach. Neun Studierende des Studiengangs „Innovative Gesundheitsversorgung“ befassen sich im Rahmen einer interdisziplinären Projektarbeit unter anderem mit der Entwicklung barrierefreier Gestaltungsmöglichkeiten und der Integration innovativer Technik. Ab dem Frühjahr 2024 sollen in den neuen Räumlichkeiten dann Beratungen möglich sein.

Prof. Dr. Matthias Drossel (re.) mit den Studierenden bei der ersten Besichtigung der künftigen Musterwohnung im Oktober. Bild: Hochschule Hof;

Den Bürgerinnen und Bürgern mit der Musterwohnung eine ganz praktische und anschauliche Hilfestellung rund um das Thema Pflege zu ermöglichen, ist das Ziel der Leitstelle Pflege Hofer Land. Um dies für die Auftraggeberin rechtzeitig zu bewerkstelligen, arbeitet die Projektgruppe der Hochschule Hof derzeit intensiv und in zwei Teams an der Umsetzung:

Unsere Aufgabe ist die Konzeption und Anschaffung von smarten Technologien für die Räume nach den Rahmenvorgaben der Leitstelle. Angefangen vom Eingangsbereich über Bad, Schlafzimmer, und Wohnzimmer bis hin zur Küche nehmen wir uns hier sämtliche Wohnbereiche vor und versuchen bestmögliche Lösungen für eingeschränkte Personen zu verwirklichen.“

Celine Stumpf, Projektleiterin

Das Team wird durch Prof. Dr.-Ing. Dietmar Wolff und Prof. Dr. Matthias Drossel beraten und begleitet.

Breites Spektrum an gesundheitlichen Einschränkungen

Die Musterwohnung soll verschiedene Erkrankungen wie Demenz oder körperliche Behinderungen einbeziehen, aber auch für Hör- oder Seheinschränkungen ausgelegt sein. „Das Ziel ist es, ein breites Spektrum der Einschränkungen abzubilden, um in einer solchen Wohnung möglichst lange ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter zu ermöglichen “, so Celine Stumpf. Gedacht ist dabei auch an allerhand Technik, die das Leben erleichtert – vom Badewannenlift über multifunktionale Toiletten, einer befahrbaren Dusche bis hin zu funkgesteuerten Lichtschaltern.

Wir möchten die Technik vor Ort und an vielen Stellen erlebbar machen und so bestehende Hemmnisse und Unsicherheiten abbauen.“

Sophia Markstein, stellv. Projektleiterin

Wirksame Technologien ermitteln

Der Einsatz der technischen Möglichkeiten ist dabei selbstverständlich nicht wahllos. So führen die Studierenden u.a. Interviews mit Pflegekräften oder Innenarchitekten mit Spezialisierung auf „Healing Interior“, um empirische Belege für die Wirksamkeit der jeweiligen Technologien zu erhalten. Natürlich aber ist auch hier Technik nicht alles: So wird auch das einfache Entfernen von „Stolperfallen“ wie Teppichen ein Teil der Wohnberatung sein, die hier in wenigen Monaten anhand praktischer Beispiele stattfinden soll.

Eröffnung im Frühjahr

Die 105 Quadratmeter große Musterwohnung befindet sich unweit der Leitstelle Pflege in der Ernst-Reuter-Straße 70. Sie soll im Frühjahr 2024 fertiggestellt sein – dann soll sie der Bevölkerung mit einem „Tag der offenen Tür“ vorgestellt werden.

Rainer Krauß

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