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Informatik-Absolventin der Hochschule Hof: Kulturpreis Bayern geht an Lia Frischholz

Lia Frischholz, Absolventin der Hochschule Hof, hat den begehrten Bayerischen Kulturpreis erhalten. Die Masterandin im Bereich Informatik überzeugte die Jury mit ihrer Abschlussarbeit, bei der sie den Einfluss von Rechtschreibfehlern im Bereich der Computerlinguistik (engl. Natural Language Processing, NLP) untersuchte.

Preisträgerin Lia Rebecca Frischholz mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.).; Bild: Alex Schelbert;

Lia Frischholz erforschte in ihrer Arbeit “An Analysis of Text errors in NLP: How do Text errors influence quality?” die Auswirkung von Textfehlern auf die Qualität von künstlicher Intelligenz. Dazu wurden zunächst Textfehlertypen kategorisiert und dann mit zunehmender Häufigkeit in Trainingdaten eingesetzt. Bei der Analyse der Ergebnisse zeigte sich, dass vor allem Rechtschreibfehler sich auf die Qualität der KI auswirkten, während Grammatik- und Zeichensetzungsfehler weniger Einfluss hatten. Die Erkenntnisse dieser Arbeit tragen dazu bei, dass Daten gezielter vorverarbeitet werden können und somit effizienter qualitative KI-Lösungen entwickelt werden können.

Während ihrer Masterarbeit zwischen Oktober 2021 und Mai 2022 wurde sie an der Hochschule Hof von Prof. Dr. Sebastian Leuoth betreut:

„Bereits während ihres Bachelorstudiums zeigte Lia Frischholz überdurchschnittliches Engagement und hohes Verständnis für ausgewählte Problemfelder der Informatik. Mit ausgeprägter Zielstrebigkeit und hoher Selbstmotivation adaptierte sie in ihrer Arbeit linguistische Modelle und entwickelte ein Störmodell für die englische Sprache, in der auch Abkürzungen, Jugendsprache und typische grammatikalische Fehler Berücksichtigung finden.”

Prof. Dr. Sebastian Leuoth

Lia Frischholz stammt ursprünglich aus Mittelfranken, wo sie auch das Abitur ablegte. Um Informatik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof zu studieren, zog sie danach in die Saalestadt. Dort legte sie zunächst den Bachelor und dann zuletzt ihren Master ab. Während meines Studiums war sie bereits mehrfach als studentische Hilfskraft an der Hochschule tätig und arbeitete auch nach ihrem Abschluss zunächst auch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Im Team Systemintegration von Prof. René Peinl konnte sie sich vor allem mit dem Thema Spracherkennung beschäftigen. Seit kurzem lebt Lia Frischholz in Leipzig und arbeitet bei der Firma Linguwerk GmbH, wo sie an der Entwicklung von sprachbasierten Anwendungen mitwirkt. 

„Ich fühle mich geehrt und freue mich über die Anerkennung meiner Abschlussarbeit durch den Kulturpreis Bayern. Ich möchte mich besonders bei Prof. Sebastian Leuoth und Prof. René Peinl bedanken, die meinen akademischen Werdegang maßgeblich geprägt haben. Meine Studienzeit an der Hochschule Hof werde ich immer in guter Erinnerung behalten und freue mich, dass ich die Hochschule Hof bei der Preisverleihung in München repräsentieren durfte.“

Lia Frischholz

Kreative und Wissenschaftler ausgezeichnet

Der Kulturpreis Bayern ist eine gemeinsame Auszeichnung der Bayernwerk AG gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur. Bei der Preisverleihung in den Münchner Eisbachstudios wurden auch wieder Kreative ausgezeichnet. Neben der deutsch-syrischen Künstlerin Adidal Abou-Chamat entschied sich die Jury für die Schriftstellerin Rita Falk, den Chefdirigenten der Bamberger Symphoniker Jakub Hrůša sowie für die Künstler und Kunstförderer Michaela und Bruno Wank als diesjährige Preisträgerinnen und Preisträger.

Der Bayerische Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume betont:

Bayern ist stolz auf seine kulturelle Vielfalt und auf die Künstlerinnen und Künstler, die sie gestalten. Ihre Werke sind Bereicherung, Inspiration und Anstoß zum Nachdenken. Die Preisträgerinnen und Preisträgern sind Botschafter unseres Freistaats, der so facettenreich und einzigartig ist wie seine Künstlerinnen und Künstler. “

Markus Blume, Staatsminister für Kunst und Wissenschaft

Als Jury des diesjährigen Kulturpreises Bayern fungierten Angelika Kaus (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), Angelika Diekmann (Verlegerin Mediengruppe Bayern), Dr. Meret Foster (BR-Klassik), Susanne Hermanski (Süddeutsche Zeitung) und Wilhelm Koch (Bildender Künstler).

Alle Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Kulturpreises Bayern; Bild: Alex Schelbert;

Hintergrund Kulturpreis Bayern

Der Kulturpreis Bayern wurde in diesem Jahr zum 19. Mal verliehen. Er geht in seinen Wurzeln auf das Jahr 1959 zurück. Neben Künstlerinnen und Künstlern werden auch herausragende Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden der bayerischen Hochschulen mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet (gesonderte Pressemitteilung folgt). Der Kulturpreis Bayern ist in der Sparte Kunst mit 5.000 Euro und in der Sparte Wissenschaft mit 2.000 Euro dotiert.

Rainer Krauß

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