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Ökosystem über Landesgrenze hinaus: Die EU in Oberfranken sichtbar machen

Voneinander lernen und die Region über den Tellerrand hinaus gemeinsam vernetzen, um kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zu Industrie 4.0-Technologie zu erleichtern – dies ist der Grundgedanke des Projekts Digital Regions.

„Ein Ökosystem über unsere Landesgrenzen hinaus“ – Begrüßung durch Dr. Nicholas Derra, stellvertretender Geschäftsführer des Digitalen Gründerzentrums Einstein1; Quelle: Hochschule Hof;

Das Digitale Gründerzentrum Einstein1 am Campus der Hochschule lud gemeinsam mit dem Projektteam zum Austausch am Gründerzentrum ein.

Vorstellung des Projekts Digital Regions

„Was tut sich bei uns in der Digitalisierung – Und was hat die EU damit zu tun?“ – Unter diesem Veranstaltungstitel sprach Dr. Nicholas Derra, stellvertretender Geschäftsführer des Digitalen Gründerzentrums Einstein1, über die Aufgabe, Personen, Jobs, Visionen und Ideen und Fördermöglichkeiten in der Region und über die Region hinaus zu vernetzen.

Wir sind keine Alleinlöser – Deswegen brauchen wir ein Ökosystem über unsere Landesgrenzen hinaus.“

Dr. Nicholas Derra, stellvertretender Geschäftsführer Digitales Gründerzentrums Einstein1

Katrin Müller, Projektmanagerin im durch das EU-Programm INTERREG geförderten Projekt Digital Regions, stellte das Projekt und seine Ziele vor: Eine Gruppe von Multiplikatoren aus der Wirtschaft und verschiedenen Regionalförderungen arbeitete daran, bereits bewährte Projekte aus Digitalisierung und Automatisierung für den Austausch mit der oberfränkischen Region bereit zu stellen. Europaweit verteilte Partner arbeiten hier Hand in Hand und tauschen sich auf Augenhöhe aus: Nicht alles muss neu erfunden werden, sondern ist vielleicht schon in einer anderen europäischen Region vorhanden.  

Projektpartnerinnen und -partner aus Irland und der Schweiz

Über Zoom waren zwei Projektpartnerinnen und -partner zugeschaltet: Margaret Quinn, Projekt- und Programmmanagerin in Irland, verdeutlichte ihre Perspektive auf die Förderung von Industrie 4.0.

Wir haben viel über die Ansätze der einzelnen Partner in Bezug auf die Unterstützung von Industrie 4.0 gelernt. Obwohl wir nicht in der Lage waren, die Einrichtungen persönlich zu besichtigen, haben unsere Partner virtuelle Besichtigungen angeboten, die sehr wertvoll waren.“

Margaret Quinn, ERNACT

Die Zusammenarbeit zwischen europäischen Regionen – gerade solchen, die vergleichbare Strukturen haben wie Oberfranken und Letterkenny – sei wertvoll, um einen sinnvollen und breiten Anschub für die Digitalisierung in Unternehmen leisten zu können.

„Europa ist kompliziert; es kommt auf die jeweilige Perspektive an”– Margaret Quinn, Netzwerk europäischer Regionen für die Anwendung von Kommunikationstechnologie ERNACT; Quelle: Hochschule Hof;

Dr. Dominic Gorecky ist Leiter der Swiss Smart Factory im Bieler Swiss Innovation Park, ein Ausprobierpark für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, den auch Interessierte aus Deutschland jederzeit besuchen können.

Ich habe das Feedback an uns durch unsere Projektpartner sehr geschätzt – Zusammenarbeit ist im Abgleich mit anderen Regionen in der EU der Schlüssel.“

Dr. Dominic Gorecky, Swiss Smart Factory

Auch er betonte, dass die Schweizer Region ganz ähnliche Herausforderungen habe wie die deutschen, die irischen und die portugiesischen Partner: Es gibt einen breit aufgestellten, traditionsreichen Mittelstand, für den Anschubprogramme zur Digitalisierung vorhanden sind – diese sind aber nicht immer einfach oder offensichtlich zugänglich.

Regionalanalyse

Dieses Ergebnis förderte auch die vom Projekt in allen Regionen durchgeführte Regionalanalyse zutage: In Oberfranken gaben ein Drittel der 26 befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen an, das Konzept der Industrie 4.0 oberflächlich zu kennen, und die knappe Hälfte erklärte sich bereit für Pilotprojekte. Die Hauptgründe dafür sind Marktnachfrage und Wettbewerbsvorteile (70%), Differenzierung auf dem Markt (60%) und die Erprobung neuer Konzepte (40%). Die Unternehmen gaben jedoch auch an, nicht genug Zeit (53%) und Ressourcen (35%) zu haben, um in ihre Digitalisierung zu investieren, und keine Initiativen zur Unterstützung von I4.0 / digitaler Transformation speziell für KMU zu kennen (61%). Ähnlich wie bei den europäischen Partnern in der Schweiz und in Irland gibt es in Oberfranken ein breit gefächertes Angebot an Förderung, aber wenig Übersicht.

Gute Möglichkeiten, sich zu informieren, sind:

Die Förderdatenbank des Bundes
Die interaktive Landkarte zur Wirtschaft Digital der IHKs
Der Transferlotse Bayern

Abrundung der Veranstaltung

Johannes Schmölz, Geschäftsführer beim Rödentaler Start-Up nuspace GmbH, rundete den Abend mit einem Einblick in sein Projekt ab, in dem nuspace gemeinsam mit dem Digitalen Gründerzentrum Einstein1 einen digitalen Zwilling des Gebäudes erstellt.

In der anschließenden Diskussion über Industrie 4.0 und die EU, moderiert durch Anne-Christine Habbel, Leiterin der Forschungsmarketings, diskutierten die Referentinnen und Referenten und das Publikum ihre Erfahrungen mit den Strukturen der EU, die Zusammenarbeit in der eigenen Region und international, und die Bedeutung der Digitalisierung der Produktion – Der Industrie 4.0.

„Was ist Industrie 4.0 für euch?“ – Anne-Christine Habbel (links), Leitung der Stabsstelle Forschungsmarketing der Hochschule Hof, moderierte die Diskussionsrunde des Abends; Quelle: Hochschule Hof;


Katrin Müller

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