Mit der Inbetriebnahme einer neuen Kunststoff-Recyclinganlage gewinnt das Institut für angewandte Biopolymerforschung (ibp) der Hochschule Hof eine Einrichtung, die das Leitbild der Hochschule in Hinblick auf intelligente Ressourcennutzung und den Leitgedanken einer Green Tech University unterstützt. Zudem werden weitere Praxisbezüge für das ingenieurwissenschaftliche Studium an der Hochschule Hof geschaffen.
Eine der vier Säulen des Institutes für angewandte Biopolymerforschung (ibp) ist das Thema Recycling. Dabei stehen naturgemäß hauptsächlich Biokunststoffe im Fokus der damit zusammenhängenden Untersuchungen. Jedoch werden durch die Forscherinnen und Forscher auch konventionelle Kunststoffe näher ins Auge gefasst.
Die aktuell hohe Praxisrelevanz und der große Forschungsbedarf auf diesem Gebiet begründen sich mit dem stetig wachsenden Bedarf an Recycling-Rohstoffen in der gesamten Branche. Dies gilt auch immer mehr in Bezug auf Biokunststoffe.“
Prof. Dr. Michael Nase, Institutsleiter
Zusätzlich befeuert die immer strengere Gesetzgebung zu effizientem Recycling diesen Trend weiter.
Anlage vom Weltmarktführer
Aus diesen Gründen freut man sich am ibp nun besonders, bald eine Recyclinganlage der EREMA Group in Betrieb nehmen zu können. Schließlich gilt das Unternehmen als weltweiter Vorreiter bei der Entwicklung und dem Bau von Kunststoffrecyclingmaschinen und deren Systemkomponenten. Die Anlage soll unterstützend im Bereich der Forschung am ibp und der Lehre an der Fakultät Ingenieurwissenschaften eingesetzt werden. Die Anlage befindet sich in einem Außenlager der Hochschule in Zedtwitz bei Hof. Sie kann bis maximal 150 kg/h heißabgeschlagenes Granulat produzieren.
Neue Forschungsansätze möglich
„Durch diese Anschaffung wird das praxisnahe Lernen im Rahmen des Studiums gefördert und die Studierenden können durch Praktika erste Erfahrungen zum Recycling von Postconsumer- und Postindustry-Abfällen sammeln“, so Prof. Dr. Nase. Hierdurch können dann Einblicke in die aktuellen Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft gegeben werden und die ökonomischen wie ökologischen Vorteile einer solchen Anlage werden aufgezeigt. Am ibp ergeben sich damit vielfältige neue Möglichkeiten zu innovativen Forschungsansätzen. „Da die nachhaltige und vor allem wiederholte Ressourcennutzung immer bedeutendere Themen werden, war es an der Zeit, die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zu schaffen und somit den Weg für nachhaltige Entwicklungen zu ebnen“, so Prof. Dr. Nase abschließend.