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Der Designstratege geht von Bord – Dietmar Spörl tritt in den (Un-)Ruhestand

Nach 22 Jahren an der Hochschule Hof am Standort Münchberg schied Ende Juli 2020 mit Prof. Dietmar Spörl ein verdienter und sehr beliebter Dozent aus dem Dienst aus. Als Mitglied im Studiengang Textildesign und leidenschaftlicher Designer hat er maßgeblich die erfolgreiche Entwicklung des Münchberger Hochschulstandorts geprägt.

Prof. Dietmar Spörl wird von Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Lehmann verabschiedet;
Bild: Hochschule Hof

Entsprechend herzlich wurde er nun durch Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Lehmann verabschiedet: Die Hochschule Hof dankt Dietmar Spörl herzlich für seine über viele Jahre geleistete Arbeit, für seine Kreativität und seine Menschlichkeit im Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen sowie den Studierenden. Zwar endet sein Dienst bei uns, ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass sein kommender Lebensabschnitt nun etwas mit Ruhestand im eigentlichen Sinne zu tun haben wird – er ist nach wie vor sehr agil und sprüht nur so vor Ideen. Ich wünsche ihm, dass er noch viele davon verwirklicht!“

Das Ziel bestimmt den Weg!

Prof. Dietmar Spörl

Interesse geweckt

Nach Münchberg wäre der gebürtige Oberpfälzer Dietmar Spörl beinahe schon in jungen Jahren gekommen. Er hatte sich dort erfolgreich um einen Studienplatz im Fachbereich Textiltechnik und -gestaltung beworben, doch entschied er sich letztlich für ein Designstudium an der Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg: „Die Geschichten und Illustrationen von Wilhelm Busch hatten als junger Bub mein Interesse am Künstlerischen geweckt. Ich dachte mir: Das möchte ich auch später mal können”, so Prof. Dietmar Spörl.

Lehre auf Augenhöhe

Mit dem Design-Abschluss begann Spörl ein Malereistudium an der Nürnberger Kunstakademie. Seinen damaligen Professor, Ludwig Scharl, beschreibt er als sympathischen Lehrmeister, der seine Studenten stets fair und auf Augenhöhe behandelte. “Das habe ich immer versucht auch an meine Studenten weiterzugeben.” Schon in der Studienzeit übernahm Dietmar Spörl zahlreiche Zusatzaufträge, von der Druckgrafik über die Bühnenausstattung (u.a. an der Mailänder Scala) bis hin zu Kunst am Bau.

Das Ziel bestimmt den Weg!

Prof. Dietmar Spörl über seine Arbeitsmethodik

Er probierte vieles aus, auch sich selbst. „Das Ziel bestimmt den Weg“, sagt er heute selbst über seine Arbeitsmethodik und die Strategie für ein gelungenes Kunstwerk.  

“Leichte Turbulenzen beim Landemanöver”, 2019, Acryl und Öl auf Leinwand

Wechsel nach Münchberg

Nach zehn Jahren übernahm er 1995 einen Lehrauftrag an der Universität Bamberg, doch als er erfuhr, dass der von ihm sehr geschätzte Münchberger Professor Klaus Schröter in den Ruhestand ging, bewarb er sich mit Erfolg um dessen Nachfolge. Seitdem unterrichtete er angehende Textildesigner und seit 2006 auch die Studenten im damals hinzugekommenen Fach Mediendesign. Zwei- und dreidimensionale Gestaltung, Wahrnehmungstheorie, Kunstgeschichte sowie Zeichnen und Grafikillustration standen seither auf dem Kursplan.

“Weil ich hin und wieder in die Luft geh‘”, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand

Karriere als Künstler

Seit 20 Jahren wohnt Spörl wieder in seiner Heimat im oberpfälzischen Luhe, wo er 1955 geboren wurde. Bis heute aber bringt ihn seine Kunst um die Welt. Seine Werke wurden in zahllosen Galerien großer Städte ausgestellt und von Sammlern erworben. In seinem Atelier in Windischeschenbach lebte er demnach das Spannungsfeld aus, das sich seiner Ansicht nach durch den Kontrast von Lehre und Kunst ergibt: „Während der Designer stets wissen muss, wofür er etwas macht – es geht ja schließlich um Prozesse und Strategien, um an ein bestimmtes Ziel zu gelangen – ist Kunst für mich wie Atmen”, so der Maler und Zeichner.

“Late for the Sky (Jackson Browne)”, 2017, Acryl und Öl auf Leinwand

Seine Werke entstünden immer ohne Ziel und Plan. Vielmehr male und zeichne er aus dem Gefühl des Augenblicks heraus. Nie wisse er deshalb vorher, was am Ende dabei herauskomme. Für jene spannenden Augenblicke wird er nun viel mehr Zeit finden.

Dietmar Spörl ist ein genialer Wort- und Bildjongleur.

Prof. Anita Oswald

Seine Kollegin Prof. Anita Oswald bringt die Gedanken von Kolleginnen und Kollegen sowie der Studierenden auf den Punkt: “Dietmar Spörl ist ein genialer Wort- und Bildjongleur. Seine Arbeit und nicht zuletzt auch sein individueller E-Mail-Stil ist und bleiben unnachahmlich! Wir wünschen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt!”

Rainer Krauß

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