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Bereit für das „Spiel der Könige“: Die Schachgruppe an der Hochschule Hof

Schach feiert im Internet eine bemerkenswerte Renaissance: Online-Turniere boomen und auch immer mehr junge Menschen entdecken die Faszination des ursprünglich wohl in Indien erfundenen und über Persien nach Europa gelangten Brettspiels. Mittlerweile hat sich auch an der Hochschule Hof eine Gruppe gefunden, die sich regelmäßig trifft, um der Denksportart nachzugehen. Geleitet wird sie von Prof. Dr. Jörg Scheidt und Nico Herpich (Masterstudiengang Maschinenbau).

Immer am Montag zwischen 17.30 und 19.00 Uhr: Schach an der Hochschule; Bild: Hochschule Hof;

Prof. Scheidt, Schach ist ein sehr altes Spiel mit einem hohen Anspruch an Konzentration und Denkleistung.  Der aktuelle Erfolg der Sportart bei Jüngeren widerspricht fast ein wenig dem Klischee einer Generation mit vermeintlich immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen…wieso also dieser Erfolg?

JS: „In der Zeit der COVID-19-Pandemie erlebte Schach einen großen Aufschwung. Schach-Plattformen im Internet ermöglichen es, sich problemlos mit Schachbegeisterten in der ganzen Welt zu vernetzen und online gegeneinander zu spielen. Befeuert wurde der Boom übrigens auch durch die Netflix-Serie „Das Damengambit“ (The Queen’s Gambit ), die vielen jungen Leuten das Schachspiel nähergebracht hat. Außerdem: Das Klischee der Schachspielerinnen und -spieler, die stundenlang dasitzen und ab und zu mal einen Zug machen, stimmt schon lange nicht mehr. Es gibt inzwischen auch extrem kurze Schachpartien – das sogenannte Bullet-Chess – bei denen jeder eine Minute Bedenkzeit für die komplette Partie hat – das Spiel ist also nach spätestens 2 Minuten beendet!“

Das klingt unerwartet und spannend. Sie möchten das an die Hochschule Hof transportieren, Herr Herpich?

NH: „Ja! Unsere Idee war Schachspielende nicht nur vor dem PC, sondern auch vor Ort zusammen zu bringen. Ziel unserer Schachgruppe ist es – neben dem Spiel selber – deshalb auch, persönliche Kontakte zum Beispiel zwischen unseren internationalen und unseren einheimischen Studierenden zu schaffen oder auch unterschiedliche Fakultäten und Fachrichtungen an einen Tisch oder besser „an ein Brett“ zu bekommen.“

Bild: Hochschule Hof;

Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Sie dafür schon gewinnen?

NH: „Aktuell kommen im Schnitt zwischen 12 und 14 Teilnehmende zu unseren Treffen. Davon sind 3 weiblich, der Rest männlich – wir könnten also durchaus noch etwas weibliche Verstärkung gebrauchen. Die Hälfte unserer Spielerinnen und Spieler kommt aus dem internationalen Bereich, hier ist das Verhältnis zu den deutschen Spielerinnen und Spielern also sehr ausgeglichen.“

Schach gilt als ursprünglich indisches Spiel. Merkt man das auch in der Schachgruppe der Hochschule?

JS: „Erstaunlicherweise ist die indische Beteiligung noch etwas ausbaufähig angesichts der Popularität, welche das Spiel auf dem Subkontinent genießt und auch im Hinblick darauf, dass die allermeisten unserer indischen Studierenden zumindest die Regeln des Spiels beherrschen.“

Wie muss man sich das Training vorstellen?

NH: „Wir treffen uns einmal wöchentlich, immer montags von 17.30 bis 19.00 Uhr. Die Kommunikation erfolgt dabei über den Moodle-Kurs oder über eine Whatsapp-Gruppe. Beim Training selbst werden anfangs in der Regel ein paar Schachaufgaben gelöst. Danach folgt dann entweder freies Spiel oder auch ein kleines Turnier mit Zulosung der jeweiligen Spielerinnen und Spieler. Manchmal gibt es auch Simultanschach.“

Prof. Dr. Jörg Scheidt und Nico Herpich; Bild: Hochschule Hof;

Sie, lieber Prof. Scheidt, tragen Ihre persönliche Liebe zum Schachspiel auch immer wieder über den Campus hinaus…

JS: „Ja, so kann man das sagen. Der Schachverein Hof und ich organisieren am 21. Juli ein Schachturnier für Nicht-Vereinsspieler. Das heißt, wir wenden uns zum Beispiel gezielt an Schülerinnen und Schüler der Hofer Schulen, aber auch unsere Studierenden der Hochschule sind herzlich einladen. Wir wollen bei diesem Turnier aber auch die Inklusion etwas älterer Menschen leben und Personen ansprechen, die vielleicht früher einmal gespielt haben und nach der „Familienphase“  wieder nach einem Hobby suchen, das man im Prinzip beliebig lange ausüben kann und das geistig fit hält. Nähere Infos zu diesem Turnier gibt es gerne bei mir direkt!“

Vielen Dank für das Gespräch!

Hinweis: Auch bei der Nacht der Wissenschaften am 23.6. wird ein Simultanschachturnier angeboten – verfolgen Sie dazu das aktuelle Programm….

Rainer Krauß

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