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Doppelgreifer-Webmaschine zur Entwicklung dreidimensionaler Gewebestrukturen

Mit der Anschaffung einer Doppelgreiferwebmaschine mit Einzelmotorsteuerung (UNIVAL-Technologie) der Firma Stäubli Bayreuth GmbH steht am Campus Münchberg ab Ende 2020 eine neue Möglichkeit der Gewebeerzeugung zur Verfügung.

Die neue Doppelgreiferwebmaschine am Campus Münchberg; Bild: Firma Stäubli GmbH;

Sie erlaubt es, dreidimensional verstärkte Strukturen auch aus hochspröden Fasern – wie Carbon und Keramik – sowie aus neuartigen Naturfasern herzustellen. Anwendungsmöglichkeiten für derartige Gewebe finden sich unter anderem in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Leichtbau, Schutzkleidung, Automobil sowie in Bau und Architektur.

Technologievorsprung und Alleinstellungsmerkmal

Über die variabel einstellbare Fachgeometrie für jeden Kettfaden sowie die Erstellung komplexer Bewegungsprofile kann eine faserschonende Verarbeitung hochspröder Hochleistungsfasern zu komplexen, endkonturnahen Bauteilen mit lastgerechter Verstärkungsarchitektur gewährleistet werden. Die Technologie erlaubt es weiterhin, sowohl mehrlagige Gewebestrukturen und auch Abstandstextilien zu fertigen, um auf diese Weise ein breites Forschungs- und Anwendungspotential zu erschließen.

Forschungsarbeit in den Feldern Luftfahrt, Turbinentechnik und programmierbare Textilien

In laufenden Projekten forschen Mitarbeiter im Rahmen des Fraunhofer Clusters „Programmierbare Materialien“ an neuartigen Werkstoffen mit außergewöhnlichen Eigenschaften.

Turbinenforschung am Campus Münchberg; Bild: iStock.com/the_guitar_mann

Dabei sollen mittels textiltechnischer Herstellungsverfahren, insbesondere dem Weben, Geometrien erzeugt werden, um z. B. Funktionen, wie die automatische Anpassungen von Strömungsverläufen oder ein auxetisches Materialverhalten (bei einer Streckung dehnen sie sich quer zur Streckrichtung aus) zu erzielen. Weiterhin werden auf der neuen Anlage textile Halbzeuge und Vorformlinge für den Einsatz in Flugzeugtriebwerden, Turbinen, im Personen- und Brandschutz sowie für neuartige architektonische Komponenten entwickelt.

Corinna Anzer

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