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Kooperationsprojekt mit REHAU Automotive: Studierende entwickeln Ideen für Luftführungssysteme

Wie könnten Luftsteuerungs- und Kühlelemente in der Automobilbranche im Jahr 2030 aussehen? Wo sollten sie am Fahrzeug verbaut werden und welche Anforderungen müssen sie erfüllen? Mit diesen Fragestellungen beschäftigten sich Studierende aus dem Bachelor Design und Mobilität am Lernort Selb im Sommersemester 2022 im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit REHAU Automotive. Bei einem Treffen mit Martin Wippermann, bei REHAU Automotive verantwortlich für den Bereich Research & Development Automotive, und seinem Team stellten die Studentinnen und Studenten kürzlich zusammen mit Studiengangleiter Prof. Lutz Fügener erste Ideen vor.

Studierende aus dem Bachelorstudiengang Design und Mobilität bei ihrer Präsentation vor einem Expertengremium von REHAU Automotive; Bild: REHAU Automotive

Die Zusammenarbeit im Rahmen des studentischen Projekts entstand auf Initiative von REHAU Automotive bereits kurz nach Start des Bachelorstudiengangs Design und Mobilität zum Wintersemester 2021/2022 und beschäftigte die Studentinnen und Studenten während des gesamten Sommersemesters. Es schafft gleichermaßen eine Win-Win-Situation für den noch jungen Studiengang in Selb und REHAU Automotive: Die Studierenden können durch ein industrielles Praxisprojekt mit Fokus Automotive ihr theoretisches Wissen praktisch anwenden und erhalten Einblicke in die Arbeitswelten des attraktiven regionalen Arbeitgebers. REHAU wiederum profitiert von den Designstudien zu Produktinnovationen hinsichtlich ihrer Strategie „Funktional Polymer Systems“.

Von Bienenwaben über Kiemen und Salzstreuern bis hin zu Magnetverschlüssen fanden die Projektteams unterschiedlichste kreative Gestaltungsformen und Funktionalitäten für zukünftige Luftführungssysteme und Kühlungselemente für die Automobilproduktion. Dabei kamen verschiedenste Materialien, von Kunststoffen bis hin zu Textilien, zum Einsatz. Bei der Präsentation ihrer Entwürfe im Spiegelhaus Selb vor einem Fachgremium von REHAU, zeigten sich die Expertinnen und Experten beeindruckt von der Professionalität der Darstellungen der Studierenden und diskutierten mit ihnen Fragen zur technischen Umsetzbarkeit.

Den praktischen Bezug der Kooperation bewertete Prof. Lutz Fügener als besonders wertvoll: „Dank dieses Projekts können die Studierenden nicht nur Designideen zu Papier bringen, sondern deren Umsetzbarkeit in die Realität direkt erproben. Dieser praktische Bezug hilft uns sehr“, unterstreicht der Design-Profi, der den Bachelor Design und Mobilität leitet.

Auch Martin Wippermann sieht in dem Kooperationsprojekt viele Chancen: „Wir kombinieren die Ideen der Studierenden mit unseren und leiten daraus Ansätze ab, die wir gemeinsam mit den Automobilherstellern diskutieren.“ Für den Kunden sei es wichtig, den Nutzen der Innovationen deutlich herauszuarbeiten. Nur wenn dieser sichtbar ist und überzeugt, ließen sich auch höhere Kosten rechtfertigen, die mit dem Einsatz neuer Materialien oftmals verbunden sind.

Vor Semesterende stand im Rahmen des Projekts noch ein Besuch des niederbayerischen Automotive-Werks Viechtach auf dem Programm. Live vor Ort bekamen die Studierenden einen Einblick in die Automobilfertigung und die Herstellungsprozesse. Die Studentinnen und Studenten waren darüber sehr glücklich und erklärten, das Wissen helfe als Grundlage für die Theorie im nächsten Semester.

Die Studentinnen und Studenten bei ihrem Besuch des niederbayerischen Automotive-Werks Viechtach; Bild: REHAU Automotive

Die Meilensteine des Kooperationsprojekts mit REHAU Automotive im Überblick:

  • Start- und Aufgabenstellung an die Studierenden durch REHAU Automotive (Start Sommersemester)
  • Konzeptdesignphase: Die Designstudentinnen und -studenten erarbeiteten Entwürfe auf Basis verschiedener Aufgabenstellungen (ca. 1-2 Wochen)
  • Pitch bzw. Zwischenpräsentation der Designkonzepte in den Räumlichkeiten der Hochschule Hof am Standort Selb vor einem REHAU Expertengremium
  • Bewertung und Ranking der Konzepte nach Zulieferer-gängigen industriellen Bewertungskriterien (REHAU internes Expertengremium) (ca.1 Woche)
  • Umfangreiches Feedbackgespräch mit unterschiedlichen REHAU Expertinnen und -experten und den Studierenden zu deren Entwürfen; Vertiefung der Aufgabenstellung und Teamkonstellationen der Studentinnen und Studenten
  • Verfeinerung der Designkonzepte durch die Studierenden in den Teams (ca. 1-2 Wochen)
  • Endpräsentation durch die Studierenden im Spiegelhaus in Selb
  • Praxisvertiefung und Exkursion in ein REHAU Automotive Exterior Werk für Stoßfänger in Viechtach

Über den Bachelorstudiengang Design und Mobilität:

Der Bachelorstudiengang Design und Mobilität in Kooperation mit der Fachschule für Produktdesign am Lernort Selb strebt nach neuen Antworten auf ein Grundbedürfnis der Menschheit: Mobilität.

Erklärtes Studienziel ist die Ausbildung von jungen Designerinnen und Designern, die sich in ihrem Berufsleben den gestalterischen und technischen Herausforderungen der Mobilität der Zukunft stellen möchten. Thematisch spannen die Studieninhalte einen weiten Bogen von klassischen Verkehrsmitteln wie dem Automobil, dem Muskel- und motorgetriebenen Zwei- und Dreirad, den Luft- und Wasserfahrzeugen über das weite Feld neuer Formen von Mobilitätswerkzeugen und deren Intermodalität bis zu Konzepten der Umgestaltung der Infrastrukturen und Szenarien des mobilen Lebens.

Das Studium ist darauf ausgerichtet, verschiedene Kontaktstellen zwischen Design und Ingenieurwesen auszubilden und in Anwendung zu bringen. Die Studierenden belegen hierfür sowohl gestalterische als auch technische Fächer. Die Absolventinnen und Absolventen sollen in der Lage sein, im industriellen Umfeld und in selbständiger Tätigkeit fachübergreifend zu kommunizieren, zu agieren und so in heterogenen Projektteams kreativ und erfolgreich arbeiten zu können und einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der Mobilitätsanforderungen der Zukunft zu leisten.

Kirsten Hölzel

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