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“SkateDays” am 21./22.Juni: “Pumptracks sind das perfekte Fitnessstudio – nur cooler!”

Am 21. und 22. Juni wird der Skatepark am Hofer Eisteich zum Hotspot für Action, Style und Innovation: Bei den Skatedays 2025 treffen spektakuläre Tricks auch auf wissenschaftliche Neugier: Begleitet wird das Event von einem spannenden Forschungsprojekt der Hochschule Hof, das die Bewegungsabläufe beim Skaten in Pumptracks analysiert – mit modernster KI und 3D-Tracking-Technologie.

Per iPad – die Erfassung der Biomechanik beim Skaten im Pumptrack im Skatepark Hof;
Bild: Hochschule Hof;

Warum Skaten nicht nur cool, sondern auch biomechanisch hochinteressant ist und wie man damit sogar Jugendliche für MINT-Fächer begeistern kann, erklärt Prof. Michael Zöllner, Leiter der Forschungsgruppe Interaction & Data Driven Design, im Interview.

Herr Prof. Zöllner, worum geht es bei Ihrem Projekt genau?

„Wir analysieren bei den SkateDays mit neuesten Sensoren und Machine Learning-gestützter Software die Bewegungsabläufe beim Skaten auf dem Pumptrack – also den wellenförmigen Parcours, die man ohne anzutreten durch gezielte Körperbewegung befahren kann. Unser Ziel ist es, die biomechanischen Zusammenhänge dieser Bewegung sichtbar zu machen und Trainingsmaterial zu entwickeln, das besonders Anfängerinnen und Anfängern hilft, schneller Fortschritte zu machen – und dabei fit zu bleiben.“

Warum gerade Pumptracks?

„Pumptracks bieten ein niedrigschwelliges, sicheres und gleichzeitig sehr effektives Training – vor allem für die Oberschenkel- und Rumpfmuskulatur. Die Verletzungsgefahr ist gering, das Bewegungsmuster relativ leicht zu erlernen. Deshalb sind sie auch für Kinder, Jugendliche und sportliche Beginner besonders interessant.“

Wie genau erfassen Sie die Bewegungen der Skaterinnen und Skater?

„Wir nutzen eine Kombination aus 3D Human-Pose-Estimation per Kamera und Inertialsensorik, also kleinen Bewegungssensoren, die am Skateboard befestigt werden. Die Kamera erkennt die Körpergelenke und erstellt ein digitales Skelett, mit dem wir Bewegungen und Kräfte über die Zeit nachvollziehen können. So können wir genau sehen, welche Bewegungen effizient sind – und welche nicht.“

Bild: Hochschule Hof;

Was passiert mit den gewonnenen Daten?

„Zum einen wollen wir damit digitale Trainingsanleitungen für Workshops erstellen – inklusive anschaulicher Videos. Zum anderen dienen die Daten der wissenschaftlichen Auswertung. Wir streben an, unsere Ergebnisse wieder auf der internationalen Konferenz iWOAR zu veröffentlichen. Wichtig ist uns aber auch, den Jugendlichen vor Ort zu zeigen, wie spannend und sinnvoll der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Praxis sein kann.“

Wer unterstützt Sie dabei?

„Wir arbeiten eng mit der Jugendarbeit des Schwimmvereins Hof e.V., speziell mit der Abteilung Skating & BMX, zusammen. Die Trainerinnen und Trainer bringen viel Know-how mit und helfen uns bei der Organisation und Durchführung der Workshops. Außerdem stellen sie die Teilnehmenden für unsere Studie.“

Was erwartet die Besucherinnen und Besucher der Skatedays?

„Neben spannenden Contests in einem erstklassigen Skatepark können alle Interessierten an unseren Workshops teilnehmen, ihre Bewegungsabläufe analysieren lassen und mehr über die Technik hinter der Forschung erfahren. Wir zeigen, wie aus Sport, Spaß und Wissenschaft ein Projekt entsteht, das Jugendliche begeistert – und hoffentlich die MINT-Fachkräfte von morgen motiviert.“

Rainer Krauß

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