Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern. Er fördert sowohl die Mobilität deutscher als auch ausländischer Studierender. Mit Prof. Dr.-Ing. Andreas Schmid entscheidet seit kurzem ein Wissenschaftler der Hochschule Hof beim DAAD mit über die Vergabe von Stipendien.
Lieber Herr Prof. Schmid, wie kam der Kontakt zum DAAD zustande – stehen Sie schon länger in Verbindung?
Als ehemaliger DAAD-Stipendiat wurde ich vor einigen Jahren vom DAAD gebeten, als Gutachter im Rahmen des Stipendienprogramms ehrenamtlich mitzuwirken. Dieser Bitte bin selbstverständlich gerne nachgekommen, auch um meinen Dank für die damalige finanzielle Unterstützung meines Masterstipendiums an der University of Wales / Großbritannien auszudrücken.
Jetzt dann also die Berufung in die Auswahlkommission…
Ja. Das Auswahlverfahren für die Vergabe von DAAD-Stipendien im Rahmen der Individualförderung und Zuwendungen im Rahmen der Projektförderung ist natürlich ein wesentliches Merkmal der akademischen Selbstverwaltung im DAAD: Die Förderentscheidungen werden dabei jeweils von unabhängigen Auswahlkommissionen getroffen, die in der Arbeit des DAAD einen zentralen Platz einnehmen. Hier darf ich nun mitarbeiten.
Welche Aufgaben kommen dabei konkret auf Sie persönlich zu – wie kann man die Arbeit vorstellen?
Die Auswahlkommissionsmitglieder entscheiden über die Auswahl von Stidendiaten(innen), Lektoren(innen) und Projekten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit im internationalen Kontext (weltweit). Hierzu finden jährlich ca. 6 Termine in der DAAD-Zentrale in Bonn oder in Berlin statt. Mitunter sind auch Vor-Ort-Inspektionen in verschiedenen Ländern erforderlich. Teilweise finden zudem persönliche Auswahlgespräche oder Präsentationen statt. In der Individualförderung entscheidet die Auswahlkommission über die Vergabe eines Stipendiums zum Beispiel anhand der fachlichen Qualifikation und Qualität des Studien- bzw. Forschungsvorhabens sowie anhand ausserfachlicher Kriterien. Wichtig ist dabei auch, wie die Auswahlkommission das Entwicklungspotenzial sowie die Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung einer Bewerberin bzw. eines Bewerbers einschätzt.
Gibt es besondere Schwerpunkte?
Ja. Die Auswahlkommission ist überschrieben mit „HAW.International“, so dass wir uns mit Anträgen der HAW’s sowohl zu Stipendienanträgen, Anträgen zu Lektoren als auch Zuwendungen im Rahmen der internationalen Projektförderung beschäftigen.
Und wo liegen aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen derzeit?
Studierende trotz der pandemischen Lage zu motivieren, sich im Rahmen eines Auslandsstudiums sowohl persönlich als auch fachlich weiter zu entwickeln, ist sicherlich derzeit nicht einfach. Der wissenschaftliche Fortschritt findet aber im internationalen Kontext statt. Aus meiner Sicht ist es daher unabdingbar, sich während der akademischen Ausbildung mit den aktuellen Forschungsausrichtungen in den verschiedensten Nationen / Regionen zu befassen und auch zu orientieren.
Vielen Dank für die Informationen und viel Freude bei Ihrer neuen Aufgabe!