An der Hochschule Hof wird das Thema Digitalisierung großgeschrieben. Dies ist nicht zuletzt durch die erneute Verleihung von Platz 2 an die Hochschule Hof im deutschlandweiten Digital Readiness Ranking von studycheck eindrucksvoll deutlich geworden. Im Freistaat Bayern konnte sogar der im vergangenen Jahr erzielte Platz 1 verteidigt werden.
Die Bemühungen der Hochschule gehen aber weit darüber hinaus. Beispielsweise werden im hochschulübergreifenden Verbundprojekt ii.oo, dem neben der Hochschule Hof viele weitere Hochschulen wie die Hochschule Coburg und die OTH Regensburg angehören, Good Practices für das digitale kompetenzorientierte Prüfen entwickelt. Parallel dazu arbeiten auch einige Professoren nebenher an eigenen Projekten, um die Digitalisierung weiter nach vorne zu bringen.
Moodle-basierte Tests und Prüfungen als Vision
Prof. Dr. Walter Kern hat es sich hier u.a. zur Aufgabe gemacht, bestehende Software aus der Praxis in Moodle zu integrieren. Damit sollen Studierenden direkt über den jeweiligen Moodle-Kurs zur Vorlesung verschiedene Tools webbasiert bereitgestellt werden können. Auch soll dies perspektivisch Moodle-basierte Prüfungen mit diesen Tools ermöglichen.
Für Studierende bietet das den Vorteil, dass sie sowohl in den Übungsstunden als auch in der jeweiligen Prüfung mit Tools der späteren Berufspraxis arbeiten können – und dies alles webbasiert und direkt aus dem Moodle-Kurs zur jeweiligen Vorlesung heraus. Auch „Bring your own device“ (BYOD) wird dadurch möglich.
Der große Vorteil für Dozierende besteht hingegen darin, dass für Studierende unmittelbar nutzbare Software bereitsteht und somit behandelter Stoff ohne Zeitverlust durch Installationen oder Konfigurationen zur Anwendung gebracht werden kann. Für Prüfende soll dadurch in Zukunft der bei derzeitigen elektronischen Prüfungen und den zugehörigen Virtualisierungslösungen entstehende, teils mehrstündige Aufwand, um für jede Prüfung und jeden Geprüften jeweils ein eigenes System vorzubereiten, entfallen. Stattdessen steht das jeweilige System durch einfache Auswahl des jeweiligen Moodle-Test-Fragentyps im Rahmen der Erstellung eines Moodle-Tests automatisch in Sekundenschnelle in einer Moodle-integrierten Form zur Verfügung.
Etablierte Tools drawio und PlantUML als erster Schritt
Für den Bereich der Softwareentwicklung aber auch in anderen technischen Disziplinen sowie im Bereich betriebswirtschaftlicher Prozesse ist eine Modellierung mit der Unified Modeling Language (UML) eine wichtige Anforderung. Aber auch darüberhinausgehend besteht in vielen Disziplinen der Bedarf Skizzen bzw. Zeichnungen elektronisch anzufertigen. Zwei der von Prof. Dr. Kern geschaffenen Erweiterungen integrieren dazu die Tools drawio und PlantUML in Moodle.
Während es die erstgenannte Erweiterung erlaubt, beliebige Grafiken, inklusive UML-Diagrammen, via Drag & Drop zu erstellen, ist die zweite Erweiterung darauf fokussiert, UML-Diagramme zu erzeugen und erlaubt dies in Form von Code. Beide Erweiterungen lassen sich in Moodle direkt als Link/Popup einbinden, um den Studierenden einen erleichterten Zugriff auf die Tools zu bieten. Daneben können sie auch im Rahmen von Moodle-Tests als Fragen eingebunden wurden.
Während einige Studierende eine Modellierung via Drag & Drop und damit mit drawio bevorzugen, tendieren programmieraffine Studierende eher zur programmatischen Erstellung von UML-Diagrammen. Da auch in der Praxis beide Ansätze bzw. Tools zum Einsatz kommen, können Studierende durch die geschaffenen Erweiterungen – genauso wie in der späteren Berufspraxis – das bevorzugte Tool zur Beantwortung einer Frage im Rahmen eines Moodle-Tests selbst auswählen.
In Moodle-Tests werden dabei im Antwortbereich zu einer Moodle-Frage, die vom Dozierenden freigegebenen Tools angezeigt und können von Studierenden gewählt werden. Während Studierende ihr Diagramm im gewählten Tool erstellen, erfolgt automatisch eine Synchronisation in den Moodle-Antwortbereich zur Frage. Hat ein Studierender das Tool bereit geschlossen, aber ist mit seiner Abgabe nicht einverstanden, kann er das jederzeit erneut über die entsprechende Schaltfläche öffnen und Änderungen vornehmen.
Die geschaffenen Moodle-Erweiterungen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Digitalisierung, indem sie es erlauben, Tools aus der Praxis unmittelbar in Vorlesungen und perspektivisch auch in Moodle-Test-basierten Prüfungen einzusetzen.
Weitere Informationen zur Einbindung der Moodle-Erweiterungen finden sich im Moodle-Kurs.
