Kostenlos abonnieren

Werden Sie regelmäßig per E-Mail über neue Ausgaben der campuls informiert. Sie können Ihr kostenloses Abo jederzeit einfach online über den Abmeldelink im Newsletter kündigen.

Weitere Infos zu Datenschutz & Widerrufsrecht finden Sie hier.

Aquaponikanlage eingeweiht: Im Hofer Zoo kann man Nachhaltigkeit jetzt (er)leben

Veränderung beginnt oft mit Bildung. Aus diesem Grund haben die Zoologische Gesellschaft Hochfranken und das Institut für Wasser-und Energiemanagement (iwe) der Hochschule Hof das Umweltbildungsprojekt „Aquaponik im Zoo – Nachhaltigkeit (er)leben“ gestartet. Im Rahmen des Förderprogramms „Intensivierung der Umweltbildung in Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz war es möglich im Hofer Zoo das bestehende Aquarium des Savannenhauses zu einer Aquaponik-Anlage zu erweitern. Diese trägt direkt zu einer verbesserten Ressourcennutzung im Hofer Zoo bei. Zudem dient sie dem Schulunterricht.

Kinder der 2. Klasse der Krötenbrucker Grundschule mit (hinten v.l.) Zooleiter David Pruß, Klassenlehrerin Rahel Schatz, Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann, Projektleiter Dr. Harvey Harbach, Peter Gutowski (1. Vorstand Zoologische Gesellschaft Hochfranken), Sebastian Auer (3. Bürgermeister Stadt Hof), Franziska Zielke (Netzwerkmanagerin Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. und Ulrike Kolb (Zoopädagogin); Bild: Hochschule Hof

Aquaponik ist eine kombinierte Produktion von Aquakultur, also der Zucht von Fisch und einer Pflanzenproduktion ohne den Einsatz von Erde. Durch dieses Produktionsverfahren werden durch die Fische zwangsläufig anfallende Reststoffe direkt von den Nutzpflanzen zum Wachstum verwendet und dem Wasserkreislauf entzogen. Das so gereinigte Wasser kann länger verwendet werden und muss nicht durch Frischwasser ersetzt werden. Es werden mit Aquaponik in der Folge Wasser, Energie und Dünger eingespart.

Mit der neuen Aquaponikanlage, die an ein 15.000 Liter fassendes Buntbarschbecken gekoppelt ist, lassen sich Pflanzen wie Minze und Melisse anbauen, die an andere Tiere verfüttert oder anderweitig genutzt werden können (oben); Bild: Hochschule Hof

Für den Hofer Zoo bedeutet das weniger Kosten für Wasser, Energie und das zusätzlich das gesamte Jahr über frische Futtermittel zur Ernährung der anderen Zootiere bereitstehen. Mit der Produktion vor Ort entfallen aber zudem auch ein CO2-Ausstoss welcher durch den Transport der Futtermittel verursacht worden wäre. Einzigartig als solches System in einem Zoologischen Garten und ideal geeignet um Besucher zu den Vorteilen eines solchen Systems anschaulich zu informieren.

Zoo und Hochschule vereinen Kompetenzen

Das Know-How und die Projektidee dazu stammen von Dr. Harvey Harbach, Verantwortlicher für den Forschungsbereich Aquaponik am Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe), der sich über die Umsetzung freut: „Durch die Bündelung der Expertisen von Zoo und Hochschule vereint das Projekt den Bildungsauftrag zweier Institutionen in idealer Weise.“ Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann hebt insbesondere den Gedanken der Ressourceneffizienz hervor: „Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist ein bedeutender Teil des Leitbildes der Hochschule Hof. In diesem Projekt wird dieser Anspruch ideal in die Praxis einer bekannten Institution wie des Hofer Zoos überführt.“

Führungen und Kinderbuch

Bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung im Hofer Zoo begrüßten Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann und Zoodirektor David Pruß die geladenen Gäste. Hofs 3. Bürgermeister Sebastian Auer überbrachte die Grüße und den Dank der Stadt Hof. Anschließend erhielten Schulkinder der Krötenbrucker Grundschule durch Dr. Harvey Harbach eine Einführung in die Funktionsweise der neuen Anlage.

Aufmerksam und gespannt folgten die Kinder den Erklärungen von Dr. Harvey Harbach; Bild: Hochschule Hof

Zukünftig sollen im Hofer Zoo Aquaponik-Führungen durch Zoopädagogin Ulrike Kolb angeboten werden, die sich speziell an Kinder wenden.  Dazu werden auch Kinderbücher im Taschenformat ausgegeben, welche im Rahmen des Umweltbildungsprojekts produziert wurden. Dr. Harvey Harbach und die gelernte Heilpraktikerin Anne Frehse hatten zu den Büchern die Idee: „Mit dem Taschenbuch „Lili, der kleine Fisch“ möchten wir schon den Kleinen einen Einblick in das Thema Nachhaltigkeit geben, um sie so bereits früh für das wichtige Thema zu sensibilisieren“, so Anne Frehse.

Vorlesefunktion via Smartphone

Kinder, welche die Informationstafeln an der Anlage noch nicht lesen können, können sich das Anlagenprinzip entweder von Ihren Eltern erklären lassen oder die Eltern können eine kindgerechte Erklärung über das Smartphone mittels QR-Code abrufen und vorlesen lassen. In Zukunft wird dies auch in mehreren Sprachen, u.a. auch in Syrisch möglich sein.


Dr. Harvey Harbach
Rainer Krauß

Weitere Themen