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Winterling-Areal erhält moderne Energieversorgung – 2. Projekttreffen

Die Umsetzung eines innovativen Energieversorgungssystems im 40.000 Quadratmeter großen Winterling-Areal in Schwarzenbach/Saale schreitet voran. Zum Thema Energieeffizienz entwerfen mehrere Verbundpartner, u.a. das Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe), das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE), das Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht in der kommunalen Wirtschaft (EWeRK), zusammen dem Eigentümer gKU Winterling Immobilien und weiteren Kooperationspartnern Vorschläge für den gesamten Fabrikkomplex des früheren Porzellanherstellers. Auch die Stadt Schwarzenbach/Saale selbst ist am Projekt beteiligt.

von links nach rechts: Dr. Birgit Ortlieb (eWerk Berlin), Thomas Noack (eWerk Berlin), Bernd Lippert (DELSANA), Magdalena Gempel (ZAE Bayern), Christoph Stegner (ZAE Bayern), Oliver Glaß (ZAE Bayern), Prof. Hans-Peter Schwintowski (eWerk Berlin), Hans-Peter Baumann (1. Bürgermeister Schwarzenbach a.d.Saale), Cäcilia Scheffler (gKU Winterling); (Quelle: gKU Winterling)

„Bei unserem Projekt sollen unterschiedliche Energieformen und Abwärme genutzt werden“, so Cäcilia Scheffler, Vorständin der gKU Winterling Immobilien GmbH, die zusammen mit Bürgermeister Hans-Peter Baumann zu einem weiteren Projekttreffen nach Schwarzenbach geladen hatte. 30 Teilnehmende der insgesamt 13 Projektpartner und Auftragnehmer, die meisten davon aus der Region, waren dazu in die Saalestadt gekommen. Gemeinsam wurden dabei weitere Projektschritte und technische Lösungen für anstehende Fragen diskutiert.

Energieformen gewinnbringend verbinden

Ziel des Projektes InEs (Innovatives Energieversorgungssystem für ein gewerbliches Quartier im Wandel) ist es, Energieformen gewinnbringend zu verbinden und alle vor Ort vorhandenen Quellen nutzbar zu machen.

Überblick: Das Winterling-Area in Schwarzenbach an der Saale; Quelle: gKU Winterling;

Besichtigung und Fachvorträge

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Baumann besichtigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ofenhalle, die neue Energiezentrale, den zukünftigen Wärmespeicherraum und diverse Mietbereiche. Auch die künftige Logistikanbindung des Areals wurde in Augenschein genommen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen der Projektbeteiligten schlossen sich Fachvorträge zu den im Projekt relevanten Themen an.

Um eine smarte Energieversorgung des Komplexes zu erreichen, müssen unterschiedliche Systeme technisch angepasst werden, damit sie optimal laufen können.“

Gloria Streib, Projektkoordinatorin ZAE Bayern

Abwärmenutzung als entscheidender Faktor

Dies betrifft z.B. die Aufbereitung des Abwassers, bei der durch ein innovatives Verfahren Biogas erzeugt wird.

Das Potenzial der Abwärmenutzung ist dabei enorm hoch. Deshalb wird untersucht, ob der Keller des Gebäudes für einen Wärmespeicher geeignet ist, der es erlaubt, die Energie dann dem Komplex zuzuführen, wann sie gebraucht wird.”

Uwe Fickenscher, Architekt

In einem Vortrag zeigte Projektmitarbeiter Oliver Stark von der Hochschule Hof auf, wie die Simulation der Temperaturverläufe im Wärmespeicher digital erfolgt. Ein weiterer Ansatzpunkt, um das System der Energieversorgung zu stärken, sind Photovoltaikanlagen auf den Winterling-Dächern und Fassaden. Wie die benachbarte Firma Stella Keramik bisher Photovoltaik zur Energieerzeugung für den Produktionsprozess nutzt, wurde den Projektpartnern in einem Rundgang vom Geschäftsführer Flavio Herrmann vorgeführt. Anschließend konnten die Besucher unter Führung des Geschäftsführers Michael Dietel den hohen Turm der Biogasanlage der UTS besteigen, die aus den Abwässern der Hefefabrik Lallemand Energie in Form von Strom und Wärme nicht nur für das Winterling-Areal erzeugt.

In der Zukunft müssen zur Verknüpfung der Energiequellen noch diverse, speziell auch bauliche und rechtliche Fragen gelöst werden. Herr Noack vom eWerk aus Berlin beleuchtete als Fachjurist in seinem Vortrag die besonderen Vorgaben, sollte das gKU Winterling zum Energieversorgungsunternehmen werden.

Folgeantrag zur Projektumsetzung

Die Umsetzung der zuerst planerisch erstellten Energieversorgung in die Realität möchte man über einen Folgeantrag ab Ende 2023 angehen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier…


Rainer Krauß

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