Wie vielseitig ein textiltechnisches Studium sein kann, zeigte Ines Mühlmann eindrucksvoll bei einem Vortrag am Textilkompetenzzentrum Münchberg der Hochschule Hof. Eingeladen vom Freundeskreis zur Internationalisierung des Textilkompetenzzentrums Münchberg an der Hochschule Hof e. V. begeisterte die Absolventin der Hochschule Hof das Publikum mit einem lebendigen Einblick in ihre Arbeit beim Bayerischen Landeskriminalamt in München.

Von der Haute Couture zur Spurensicherung
Mühlmann, gelernte Maß- und Haute-Couture-Schneiderin, war rund zehn Jahre in der Modebranche tätig – unter anderem in London und der Schweiz – bevor sie 2016 das Studium „Innovative Textilien“ am Campus Münchberg aufnahm. Dieses schloss sie 2020 erfolgreich ab und begann direkt im Anschluss ihre Tätigkeit im Kriminaltechnischen Institut des LKA, wo sie heute als Sachverständige für Mikrospuren arbeitet.
Realitätsnahe Fallbeispiele
In ihrem Vortrag schilderte sie in anschaulicher und unterhaltsamer Weise ihren Arbeitsalltag beim LKA – von der Spurensuche bis zur Gutachtenerstellung. Anhand realer Fallbeispiele gab sie einen authentischen, teils überraschenden Einblick in die textile Forensik. Sie ging dabei unter anderem Fragen nach wie: Was sagen lose und an Autoteile angeschmolzene Textilfasern über den potenziellen Fahrer eines Unfallwagens aus? Wie lassen sich Schnitt- von Rissbeschädigungen in Textilien unterscheiden? Und: Ist es möglich, ein ganz bestimmtes Kleidungsstück auf Überwachungskamerabildern eindeutig einem Tatort zuzuordnen?

Faszination Forensik
Mit Witz, Fachkompetenz und großer Leidenschaft für das Thema wurde deutlich: Ines Mühlmann hat ihren Traumjob gefunden – und das Publikum dankte es ihr mit begeistertem Applaus.