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An der Fakultät Informatik: Moderne Webentwicklung mit Hof.js

Die clientseitige Webentwicklung, also die Entwicklung von modernen Webanwendungen wie Gmail oder Spotify, die direkt im Browser des Nutzers ausgeführt werden, erfolgt meist auf Basis sogenannter Webframeworks. Dabei handelt es sich, vereinfacht gesagt, um Baukästen für Software-Entwickler, damit diese neue Webanwendungen möglichst effizient umsetzen können.

Prof. Dr. Walter Kern, Leiter des Hochschulprojekts Hof.js; Bild: Hochschule Hof

Derzeit wird die clientseitige Webentwicklung weltweit von den Webframeworks Angular (Google) und React (Meta/Facebook) sowie Vue dominiert. Im europäischen/deutschen Markt gibt es aktuell keine konkurrenzfähige Lösung und auch Universitäten/Hochschulen haben bisher nichts entgegensetzen können.

Hochschulprojekt Hof.js bietet innovative Funktionalitäten

Das Hochschulprojekt Hof.js unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Kern versucht dies zu ändern und bietet bereits in der ersten Version innovative Funktionalitäten, die den Lösungen der Platzhirschen Google & Co. teilweise deutlich überlegen sind.

Ausgangslage der Entwicklung ist der derzeitige Stillstand an signifikanten Weiterentwicklungen im Bereich der angesprochenen Webframeworks trotz unverändert bestehender Defizite, die regelmäßig von Studierenden in Vorlesungen zur Webentwicklung bemerkt werden.”

Prof. Dr. Walter Kern

Ein Hauptproblem ist, dass Änderungen in hierarchischen bzw. verschachtelten Daten in vielen Fällen nicht vom jeweiligen Webframework erkannt werden. Z.B. würde bei Änderung der Hausnummer einer Adresse einer Person dies nicht automatisch erkannt und visualisiert, sondern dies muss explizit in der Programmierung berücksichtigt werden.

Automatische Überwachung von Listenänderungen; Bild: privat;

Auch Änderungen in Listen, z.B. in Form des Einfügens und Speicherns einer neuen Person in einer Liste von Personen, werden nicht automatisch von aktuellen Webframeworks erkannt, sondern müssen manuell vom Programmierer kodiert werden.

Hof.js. löst diese und weitere Probleme dadurch, indem die Intelligenz in das Framework wandert. D.h. anstelle, dass der Programmierer die Reaktionen auf Änderungen in Daten wie z.B. die Aktualisierung der Anzeige, manuell implementiert, überwacht Hof.js die Daten und aktualisiert genau die von den Datenänderungen betroffenen Teile der Webanwendung vollautomatisch.”

Prof. Dr. Walter Kern

Im Gegensatz zu den vorgenannten populären Lösungen von Google & Co. bietet Hof.js dabei eine sogenannte Deep Observability. Darunter ist, mit einfachen Worten ausgedrückt, zu verstehen, dass auch Änderungen in tief verschachtelten Datenstrukturen (z.B. Änderung der Straße einer Adresse einer Person – kodiert als person.address.street) automatisch erkannt werden und nicht nur Änderungen auf höchster Ebene (z.B. Änderung des Namens einer Person).

Deep Observability im Einsatz; Bild: privat

In Zukunft soll Hof.js in verschiedenen Praxisprojekten eingesetzt werden. Dabei sollen auch kommende Praxis- und Bachelorarbeiten weiteren Schwung in die Entwicklung bringen. Auch ist eine automatische Paketierung in Android-/iOS-Apps angedacht, wodurch eine neue webstandardzentrierte Lösung für die Cross-Platform-Entwicklung geschaffen werden würde.

Weitere Informationen zu Hof.js finden sich unter https://github.com/hofjs/hof und https://hofjs.github.io.


Prof. Dr. Walter Kern

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