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Sommersemester 2020 während der Corona-Pandemie: Vorlesungen auf Balkonien?

Was so sehr nach Urlaub, Freizeit und entspanntem Zurücklehnen klang, stellte Studierende, Professorinnen und Professoren sowie die Verwaltung vor neue Herausforderungen.

Als das Bayerische Kabinett am 10.03.2020 entschied, dass der Beginn der Präsenzvorlesungen des Sommersemesters 2020 für bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufgrund der Corona-Pandemie auf den 20.04.2020 verschoben wird, wurde schnell klar, dass die Hochschule Hof, gefühlt von einem Tag auf den nächsten, auf digitale Hochschule Hof umgestellt werden muss. Wer nun aber glaubt, dass diese unvorhersehbare Prüfung uns unvorbereitet getroffen hat, der irrt. Zwar konnte niemand vorherplanen, was passiert, wenn alle Vorlesungen digital abgehalten werden, jedoch waren wir bestens gewappnet, um diese Krise zu meistern.

Digitaler Aufbruch der Lehre – dal

dal: Zugegeben, es klingt ein wenig, wie ein bekannter deutscher Paketdienst. Eines unterscheidet unsere Jungs von dal jedoch erheblich: Sie liefern ab. Pünktlich und zuverlässig.

Schon lange vor der Corona-Krise brach die Hochschule Hof auf, um in Bezug auf digitale Lehre voraus zu gehen. Die Projektgruppe „Digitaler Aufbruch der Lehre“, die sich mit dem Thema befasst, analysierte viele verschiedene Lösungen für die digitale Lehre, erstellte Video-Tutorials, wies Professor*innen, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen in die Tools ein und sorgte schließlich auch für die Implementierung.

In Skripten kann nachgeschlagen werden, in Vorlesungen nicht? Wer das glaubt, der kennt Panopto nicht

Dieses an der Hochschule Hof eingeführte und genutzte Tool bzw. Video Content Management System bietet den Dozenten die Möglichkeit, in einem System, ihre Vorlesungen aufzuzeichnen, zu bearbeiten und den Studierenden online zur Verfügung zu stellen. Panopto kann dabei als eine Art hochschuleigenes YouTube betrachtet werden. Über eine Suchfunktion können die Studierenden schnell und bequem mit Hilfe von Stichwörtern, Videos über ein bestimmtes Thema finden und anschauen. Durch ihren System-Account der Hochschule, können unsere Studierenden somit, wann immer sie möchten, ohne dafür physisch an der Hochschule Hof anwesend zu sein, der Vorlesung folgen. Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil, den Panopto bietet. Durch die integrierte intelligente Spracherkennung und eine optische Zeichenerkennung (OCR), ist es den Studierenden zudem möglich, nach einem gesprochenen Wort und gezeigten Begriff zu suchen und an diese Stelle im Video zu springen. So dient jedes einzelne Wort der Vorlesung als Schlagwort, nach dem gesucht werden kann. Das ist ein ungemeiner Vorteil, den in dieser Form nur eine digitale Vorlesung bieten kann.

Alles steht still, aber die Information fließt

Um unsere Studierenden stets informieren zu können, Daten, Skripte und Vorlesungen zu teilen, nutzt die Hochschule Hof zudem moodle und nextcloud. Moodle lässt sich mit dem digitalen Gebäude bzw. den digitalen Hörsälen der Hochschule Hof vergleichen, in denen sich der wesentliche Austausch zwischen den Studierenden und Professoren/Dozenten abspielt. Unsere Studierenden können sich auch hier durch ihren System-Account anmelden und für eine Vorlesung einschreiben.

Um mit Studierenden, aber auch mit Mitarbeitenden im Homeoffice Daten teilen zu können, nutzt die Hochschule Hof die cloudbasierte Lösung nextcloud. Neben dem einfachen Data-Sharing bietet diese Lösung auch viele weitere Möglichkeiten, wie das Verwalten eines Kalenders und das Organisieren und Planen von Aufgaben, um nur einige Vorzüge zu nennen.

Keine Herausforderung ohne Lösung an der Hochschule Hof

Einer der Vorteile, die unsere Studierenden an der Hochschule Hof am meisten zu schätzen wissen, ist wohl die 24-Stunden Öffnung unserer Bibliothek. Am 13.03.2020 gab Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, jedoch bekannt, dass auch die Bibliotheken an Hochschulen aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus schließen müssen. Dennoch wollte die Hochschule Hof und das Team der Bibliothek den Studierenden den wichtigen Zugang zu Büchern nicht verwehren. Das mussten wir auch nicht. Vermehrt wurden unsere Studierenden auf die digitalen Angebote der Hochschulbibliothek hingewiesen, welche größer sind, als so mancher Studierende glaubte:

Unsere Studierenden können durch den online verfügbaren Bibliothekskatalog nicht nur nach digital verfügbaren Büchern suchen. Sie können diese auch ohne die Bürde einer Abgabefrist herunterladen und zeitlich unbegrenzt für ihre Recherche verwenden. Auch die Suche in digitalen Büchern wissen die Studentinnen und Studenten sehr zu schätzen. Statt händisch Seite um Seite nach einem Stichwort zu durchsuchen, lässt sich das ganze Buch ganz einfach automatisch nach dem eingegebenen Wort durchsuchen. Die digitale Hochschulbibliothek bietet jedoch noch weitere Vorzüge: Den Zugriff auf Datenbanken. Durch ihre VPN-Verbindung mit der Hochschule Hof können die Studierenden diese ebenfalls bequem von zuhause aus nutzen. So ist es ihnen möglich Angebote, wie das Statistik-Portal „Statista“, die Informationsdatenbank für Hochschulen „wiso“ und viele weitere Fachzeitschriften, eBooks, Marktdaten und Presseinformationen online zu nutzen.

Sie sehen also, die intensive Vorarbeit zur digitalen Hochschule Hof hat sich ausgezahlt. Durch diese konnte die Hochschule bedeutend schneller handeln, als es manch anderer Hochschule möglich war.

„Ihr aller Engagement, schon in der Vergangenheit, lässt uns recht gut dastehen, wie ich in einem Gespräch mit allen Hochschulpräsidenten kürzlich zufrieden feststellen durfte.“
Mit diesen Worten wandte sich der Präsident der Hochschule Hof Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann an sein Team.

Folgt nun doch das entspannte Zurücklehnen?

Nein! Die Digitalisierung ist erst am Anfang. Stetig werden alle Mitglieder der Hochschule Hof deshalb weiter daran arbeiten unsere Hochschule und unsere Studierenden digital voran zu bringen.

Julia Eschenbacher

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