Bereits in fünf Wochen startet der neue Bachelorstudiengang der Hochschule Hof, Innovative Gesundheitsversorgung, am Lucas-Cranach-Campus in Kronach. Ursprüngliche Idee war es, die neuen Studierenden im Kühnlenz-Areal unterzubringen. Doch eine Verfügbarkeit der Räume bis zum Herbst 2021? Undenkbar. Jetzt steht eine neue Lösung in der Kulmbacher Straße in den Startlöchern.
„Und wo genau studieren wir eigentlich?“ – Diese Frage steht bei den Bewerberinnen und Bewerbern im neuen Studiengang Innovative Gesundheitsversorgung gerade im Vordergrund. „Wir rechnen zum Start des Wintersemesters im Oktober mit etwa 15 bis 20 Studierenden“, sagt Constanze Scheibl-Barnickel, Leiterin für Standortentwicklung und Standortsteuerung in Kronach. Der Studiengang zieht, Stand heute, vorerst im zweiten Stock der Hauptstelle der Sparkasse Kronach-Kulmbach ein: Etwa 1.000 Quadratmeter stehen der Hochschule Hof hier zur Verfügung. Pluspunkt sind helle und moderne Räume – aktuell laufen allerdings noch letzte Renovierungsarbeiten. Und nicht nur im Gebäude, auch an der Hochschule Hof, laufen die Vorarbeiten auf Hochtouren: Gerade werden die Einführungstage für die Erstsemester organisiert, die Ausstattung der Labore finalisiert und Gespräche mit weiteren möglichen Praxispartnern in puncto Projektarbeiten oder Praxissemester geführt.
Für den Start des neuen Studiengangs der Hochschule Hof, Innovative Gesundheitsversorgung in Kronach, haben wir in der Sparkasse eine moderne Lokalität gefunden, die optimal zur Einführung der neuen innovativen Offerte der Hochschule Hof passt. Erweiterungsmöglichkeiten eröffnen Zukunftsperspektiven für eine Weiterentwicklung unseres Studienangebots.
Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann
Der Zutritt zum Sparkassengebäude soll für Hochschulangehörige – anders als für Sparkassenkunden – über den Hintereingang, vom Langen Steig aus, erfolgen. „Der neue Standort ist fußläufig sehr gut erreichbar und liegt nahe der Altstadt. Cafés und Restaurants sind damit quasi gleich um die Ecke, also optimal für Studierende“, ergänzt Scheibl-Barnickel. Im Übergang der Gebäudeteile habe man außerdem einen tollen Blick auf die Festung Rosenberg, Kronachs Wahrzeichen.
Unter anderem entstehen im zweiten Obergeschoss der Sparkasse ein Vorlesungssaal und ein Seminarraum für Gruppenarbeiten, in dem vor allem innovative Lehrmethoden wie Scrum, Lego Serious Play oder Barcamps zum Einsatz kommen.
„Die Wirtschaft und Gesellschaft unterliegen nicht zuletzt durch die Digitalisierung einem erheblichen Wandel. Auch Hochschulen dürfen sich den sich verändernden Bedingungen nicht verschließen und müssen zunehmend mehr und anderes Methodenwissen vermitteln“, erklärt Studiengangleiter Prof. Dr. Gerald Schmola und knüpft an:
Es steht neben der Frage, was wir vermitteln, jedoch auch die Frage im Mittelpunkt, wie wir unseren Studierenden Kompetenzen beibringen. Verstehen, Anwenden und kritisches Reflektieren gelingt besser und nachhaltiger, wenn man durch aktivierende, innovative Lehransätze von Anfang an dazu aufgerufen ist, Wissen nicht nur zu konsumieren.
Studiengangleiter Prof. Dr. Gerald Schmola
Praxisorientierung steht beim Hochschulstudium Innovative Gesundheitsversorgung im Fokus. Daher werden außerdem mehrere Labore mit den Schwerpunkten Gesundheitsinformatik, Gesundheitstechnologie, Barrierefreiheit, Alltagsunterstützende Assistenzsysteme (AAL) sowie Smart Home eingerichtet.
Die Labore bieten den Studierenden eine innovative Lernumgebung, in der sie zum Beispiel alltägliche Herausforderungen von physisch oder psychisch eingeschränkten Personen, aber auch von Pflegenden direkt erleben können. Zugleich können sie aber auch Hilfsmittel, Technologien und digitale Anwendungen vor Ort in praxisnahen Szenarien ausprobieren und prüfen, was sich für die Anwendung in der Praxis eignet oder nicht.
Constanze Scheibl-Barnickel, Leiterin für Standortentwicklung und Standortsteuerung in Kronach
Im Fundus der Labore seien daher aktuell VR-Brillen, Alterssimulationsanzüge, ein autonomer Transport-Roboter oder Exoskelette zu finden. Als gemeinsamer Aufenthaltsraum in den Pausen könne für Studierende, Lehrende und Verwaltungsmitarbeitende das bestehende Bräustüberl der Sparkasse genutzt werden.
Ziel des interdisziplinären Studienganges Innovative Gesundheitsversorgung ist es, Experten von Morgen auszubilden, die an der Schnittstelle zwischen IT, Ingenieurwesen, Versorgung sowie dem Management im Gesundheits- und Sozialwesen ansetzen. Studierende sollen innerhalb von sieben Semestern erlernen, wie man das Wohlbefinden aller Menschen präventiv und mit dem Einsatz von digitalen Hilfsmitteln steigern kann. Ein interdisziplinäres Projekt sowie ein Praxissemester sind fest um Studium integriert.